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Wachstumsmotor Schaden und Unfall schwächelt

Angesichts schwachen Wachstums in der Lebensversicherung setzen immer mehr Konzerne auf die Schaden- und Unfallsparten. Doch auch diese Wachstumsquelle könnte in den kommenden zwei Jahren versiegen, warnt die Ratingagentur Fitch. Sie rechnet mit einem erneuten Ausbrechen eines Preiskampfes in der Kfz-Versicherung Ende 2016. Zudem befinden sich die Kapitalerträge in der Sparte weiter im Sinkflug. Für Solvency II sieht Fitch die Schaden- und Unfallversicherer dagegen gut gerüstet.

Towers Watson: Vertreter profitieren vom LVRG

In der Lebensversicherung werden Ausschließlichkeitsvertreter und der Online-Vertrieb künftig eine größere Rolle spielen, glaubt Towers Watson. Gründe sieht die Unternehmensberatung in den Auswirkungen des Lebensversicherungsreformgesetzes und der Digitalisierung. Unabhängige Vermittler werden nach Einschätzung des Unternehmens ähnlich stark wie in der privaten Krankenversicherung an Bedeutung verlieren.

Stationäre Zusatzpolicen fallen bei Assekurata durch

Die Ratingagentur Assekurata geht mit den privaten Krankenversicherern hart ins Gericht. Bei den stationären Zusatzpolicen für gesetzlich Versicherte haben die Analysten gravierende Lücken entdeckt, die diese Angebote für die Kunden unattraktiv werden lassen. Assekurata sieht dringenden Handlungsbedarf bei den Einzelbedingungen der Versicherer und den Musterbedingungen des PKV-Verbands. Weder das Regulierungsverhalten der Unternehmen noch die Beiträge waren Teil der Bewertung. Sehr gut schnitten dagegen Zahnzusatzversicherungen ab.

Neuroth geht zur Provinzial Nordwest

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Provinzial Nordwest in Münster hat endlich einen neuen Vorstand für das Ressort Lebensversicherung gefunden. Nach Informationen des Versicherungsmonitors soll Frank Neuroth, zurzeit noch Vorstand bei der Ergo Lebensversicherung, den Posten übernehmen. Die Provinzial unter ihrem Chef Wolfgang Breuer arbeitet zurzeit an einem weitreichenden Kostensenkungs- und Strukturprogramm. Der öffentliche Versicherer hat nach den Turbulenzen in den vergangenen Jahren inzwischen eine völlig neue Führung.

PKV: Gewinner und Verlierer in der Vollversicherung

Die privaten Krankenversicherer haben 2014 in der Vollversicherung mehr Kunden verloren als neu dazu kamen. Das zeigt der aktuelle Map-Report. Alle Anbieter zusammen kamen demnach Ende des Jahres auf rund 8,8 Millionen Vollversicherte im Bestand. Die Unterschiede zwischen den Anbietern waren teils deutlich. So legte die Debeka mit einem Plus von 30.000 Kunden am stärksten zu, während die DKV 22.000 Vollversicherte weniger im Bestand hatte. Neben dem schwächelnden Neugeschäft sorgten die Niedrigzinsen für weiteren Druck auf die Branche.

Stockhorst verlässt Cosmos

 Leute – Aktuelle Personalien  Peter Stockhorst, seit 2008 an der Spitze der Cosmos-Versicherer in Saarbrücken, verlässt das Unternehmen. Das teilte der Mutterkonzern Generali am Montag mit. Über seinen künftigen Arbeitgeber ist bislang nichts bekannt. Interimschefin in Saarbrücken wird Claudia Andersch. Neu im Vorstand ist Christoph Gloeckner. Außerdem hat die Generali Mirko Tillmann zum Vorstand der Central bestellt. Der Lufthansa-Versicherer Delvag hat Kay Griese zum Chef des neuen Bereichs Luftfahrt und Transportversicherung gemacht.

Rieß bereitet Ergo auf Umbau und Kostensenkung vor

Seit zwei Monaten ist Markus Rieß Chef der Ergo. Jetzt hat er zum ersten Mal der Belegschaft mitgeteilt, wo er seine Schwerpunkte in den kommenden Monaten sieht. Das Schreiben ist lang, bleibt aber unkonkret und ist in manchen Teilen kryptisch. Klar ist: Ergo will den Gewinn erhöhen, die Marktanteilsverluste stoppen, die Kosten senken, die Struktur vereinfachen und die Digitalisierung voranbringen. Über mögliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze sagt das Papier nichts. Im Ausland fährt das Unternehmen eine differenzierte Strategie – Zukäufe in Asien, Konsolidierung in Osteuropa.

Dokumentiert: Die Mail von Ergo-Chef Rieß

 Dokumentation  In einem Schreiben an Mitarbeiter und Vertreter stimmt Ergo-Chef Markus Rieß Belegschaft und Vertriebe auf die anstehenden Veränderungen im Unternehmen ein. Seit zwei Monaten ist der frühere Chef der Allianz Deutschland in Düsseldorf, zusätzlich zu seiner Rolle als Vorstand der Muttergesellschaft Munich Re. Konkrete Umsetzungsschritte nennt Rieß noch nicht, es bleibt bei allgemeineren Ankündigungen. Im Folgenden dokumentiert der Versicherungsmonitor das Schreiben des Ergo-Chefs.

Eiopa straft Handyversicherungen ab

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa fordert Versicherer auf, bei den Leistungen von Policen für Mobiltelefone nachzubessern. Sie sieht Verbraucher in dieser Sparte besonders stark benachteiligt. Kunden würden für vergleichsweise geringe Leistungen hohe Prämien zahlen, die Laufzeiten der Verträge seien in Relation zur Lebensdauer der Produkte zu lang. Zudem würden Versicherte nicht ausreichend über die Produkte informiert.

Allianz sticht UKV bei AOK Baden-Württemberg aus

Die AOK Baden-Württemberg hat ihren Partner bei den Krankenzusatzversicherungen gewechselt. Ab Januar 2016 arbeitet die gesetzliche Krankenkasse nicht mehr mit der Union Krankenversicherung zusammen. Stattdessen bieten die Allianz Private Krankenversicherung und die Allianz Lebensversicherung den AOK-Versicherten verschiedene Zusatzpolicen zu vergünstigten Konditionen an. Der Wechsel des Anbieters ist nach Angaben der AOK das Ergebnis einer turnusgemäßen Neuausschreibung.

Ärztliche Schlichtungsstellen kritisieren Versicherer

Eine von den Versicherern nach ihrem Code of Conduct entwickelte Einwilligungs- und Schweigepflichtsentbindungserklärung für Patienten, die in Arzthaftungsverfahren verwendet wird, hat zum Streit zwischen den Versicherern und den ärztlichen Gutachterkommissionen geführt. Die Gutachter bemängeln, dass für die Erklärung eine gesetzliche Grundlage fehle. Sie werfen den Versicherern vor, die Schlichtungsverfahren unnötig zu erschweren. Jetzt suchen die beiden Seiten nach einer gemeinsamen Lösung.

Zurich: Digitalisierung aus Kundensicht

Versicherer gehen die digitale Transformation ihrer Unternehmen momentan noch nicht richtig an, glaubt Ulrich Mitzlaff, operativer Chef des deutschen Lebensversicherungsgeschäfts der Zurich. Sie müssten stärker den Blickwinkel des Kunden einnehmen, forderte er auf einer Konferenz der Universität St. Gallen in Bonn. Er ermutigte die Branche zu mehr ergebnisoffenen Projekten im Bereich Digitalisierung. Auch Scheitern müsse erlaubt sein. Vom Einsatz künstlicher Intelligenz zur Analyse der Kundenkommunikation verspricht er sich dagegen nur geringe Zugewinne.

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