Leute – Aktuelle Personalien Walter Kielholz, ehemaliger Chef und langjähriger Verwaltungsratspräsident der Swiss Re, verabschiedet sich in den Ruhestand. Nach der Generalversammlung 2021 will er das Unternehmen verlassen. Sein Nachfolger soll Sergio Ermotti werden, seit 2011 Chef der Schweizer Bank UBS. Den Rückzug mit 70 Jahren habe er lange geplant, betont Kielholz bei einer Pressekonferenz. Damit geht bei dem Schweizer Rückversicherer eine Ära zu Ende – in der nicht alles glatt lief für Kielholz und das Unternehmen.
Rückversicherer
Immaterielle Vermögenswerte werden wichtiger
Teilen statt besitzen, Daten statt Gebäude – die Geschäftsmodelle von Facebook, Airbnb und Netflix zeigen, dass Unternehmen längst nicht mehr physische Produkte entwickeln müssen, um erfolgreich zu sein. Das hat auch Auswirkungen auf ihre Vermögenswerte, heißt es in einer Untersuchung des Rückversicherers Swiss Re. Demnach tragen immaterielle Vermögensgegenstände inzwischen einen maßgeblichen Anteil zum Unternehmenswert bei. An den Versicherern liegt es nun, neue Policen zu entwickeln, betont Swiss Re.
Munich Re: 2020 Gewinnsteigerung trotz Corona
Der Rückversicherer Munich Re ist hoch zufrieden mit dem Jahr 2019, das gilt auch für die Tochtergesellschaft Ergo. Für 2020 erwartet Konzernchef Joachim Wenning eine weitere Gewinnsteigerung. Das Corona-Virus dürfte die Gruppe dabei nach Einschätzung ihres Top-Managements nicht aufhalten. Sollte es zu einer weltweiten Pandemie mit sehr vielen Toten kommen, würde das den Konzern weniger belasten als ein moderater Hurrikan in den USA. Aus abgesagten Sportveranstaltungen, Messen oder Konferenzen könnte ein „mittlerer dreistelliger Millionenbetrag“ als Schaden auf die Gesellschaft zukommen.
Marsh: Marktverhärtung weitet sich aus
In der Sachversicherung sanieren Industrieversicherer schon seit längerem ihre Portfolios. Im vergangenen Jahr haben sie diese Maßnahmen nun auf weitere Sparten ausgeweitet. Das geht aus dem aktuellen Versicherungsmarktreport des Großmaklers Marsh hervor. Vor allem gegen Ende des Jahres wurde eine Platzierung schwerer. Das lag neben reduzierten Kapazitäten auch am Personalmangel. Versicherer dürfen hier allerdings nicht Plattformen als Allheilmittel vorschieben, kritisiert Thomas Olaynig, Geschäftsführer und Head of Placement & Specialties.
Standard & Poor’s bleibt locker bei Corona
Die internationalen Versicherer können beim Thema Corona-Virus nach Meinung von Standard & Poor’s noch immer gelassen bleiben. Trotz der weiteren Ausbreitung in Europa über die Karnevalstage bleiben die Analysten bei ihrer Einschätzung, dass bislang weder bei versicherten Schäden, noch auf der Kapitalanlageseite gravierende Gefahren drohen.
Aon verkleinert das Führungsteam
Leute – Aktuelle Personalien Eric Andersen (Bild) ist ab März alleiniger Präsident des internationalen Großmaklers Aon. Bisher teilte er sich diese Position mit Michael O’Connor, der das Unternehmen verlässt. Das Führungsteam wird künftig nur noch aus dem Chef Greg Case und Andersen bestehen. Auch auf den unteren Ebenen gibt es einige personelle Veränderungen. Zudem verliert die Carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH einen Geschäftsführer. Swiss Re hat einen Nachfolger für Jonathan Isherwood gefunden und die Schweizer Mobiliar gewinnt eine Expertin für Recht und Compliance.
Moody’s: Rückzug der Versicherer aus Kohle positiv
Angesichts der mit dem Kohlesektor verbundenen Risiken ist es richtig, dass sich eine wachsende Zahl von Versicherern Beschränkungen im Geschäft mit Kraft- und Bergwerken auferlegt. Zu diesem Schluss kommt Moody’s. Die Ratingagentur warnt vor Haftungsrisiken im Zuge des Klimawandels und der Gefahr, dass Kapitalanlagen in kohlenstoffintensive Industrien dramatisch an Wert verlieren könnten. Ein Fokus des Papiers liegt auf dem Vorgehen von Allianz, Axa, Munich Re, Swiss Re und Zurich.
ICS-Test: Versicherer müssen selbst entscheiden
Während eine Reihe von französischen Versicherern und Rückversicherern, unterstützt durch ihren Branchenverband FFA, geschlossen die Teilnahme an der Testphase des globalen Kapitalstandards ICS verweigert, gibt es beim deutschen Versichererverband GDV keine Signale in diese Richtung. Jedes Unternehmen müsse selbst entscheiden, ob es mitmacht, sagte GDV-Experte Götz Treber. Ob die von den Franzosen gefürchtete alternative Bewertungsmethode der Amerikaner wirklich zum Problem wird, hänge von deren Ausgestaltung ab.
Buffett: Darum sind wir stärker
Der von Warren Buffett geführte Mischkonzern Berkshire Hathaway hat seinen Jahresbericht 2019 vorgelegt, zu dem auch ein 14-seitiger Brief des Konzernchefs an die Aktionäre gehört. Buffett erläutert, warum die Schadenreserven für Berkshire ein maßgeblicher Grund für das Engagement in der Versicherungswirtschaft sind – und warum der reiche Mischkonzern damit ganz anders arbeiten kann als normale Versicherer. Der 89-jährige Buffett hat allen Grund, die Aktionäre zu beruhigen: 2019 lag der Wertzuwachs der Berkshire-Aktie mit 11 Prozent deutlich unter den 31,5 Prozent des S&P-Index. Zuletzt hatte sich die Aktie 2009 so schlecht geschlagen.
Globaler Kapitalstandard: Franzosen meutern
Gabriel Bernardino, Chef der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa, fordert international tägige Versicherungsgruppen nachdrücklich auf, an der fünfjährigen Testphase für den neuen globalen Kapitalstandard ICS teilzunehmen. Eine Reihe französischer Versicherer und Rückversicherer weigert sich. Sie fürchten Nachteile für europäische Versicherer, falls die internationalen Aufseher die selbst von Amerikanern entwickelte ICS-Alternative als gleichwertig betrachten sollten.
Swiss Re muss hohe Schäden verdauen
Der Rückversicherer Swiss Re hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Gewinn erzielt als im Vorjahr, die Erwartungen von Analysten erfüllte das Unternehmen aber nicht. Eine schlechtere Entwicklung im Geschäft mit US-Haftpflichtrisiken machte eine Stärkung der Reserven nötig, dazu kamen hohe Lasten durch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Großschäden. Beim Umbau der Industrie-Tochter Corso sieht Unternehmenschef Christian Mumenthaler den Rückversicherer auf Kurs. Allerdings machen sich die Anstrengungen bislang nicht in den tiefroten Zahlen bemerkbar.
Axa senkt Prognose für Industrieversicherer
Die französische Axa will ihren Industrieversicherer XL besser vor kostspieligen Naturkatastrophenschäden schützen. Dazu hat der Konzern unter Führung von Thomas Buberl das Exposure in diesem Bereich runtergefahren und mehr Rückversicherungsschutz eingekauft. Damit geht aber auch eine Reduzierung der Gewinnprognose einher: Statt 1,4 Mrd. Euro traut Axa der Tochter in diesem Jahr nur noch ein bereinigtes Ergebnis von 1,2 Mrd. Euro zu. Ein neuer Chef für Axa XL soll die Tochter auf Profitabilität trimmen.
Erneuerungsrunde ohne Trends
Viele Rückversicherer reden von der Trendwende bei den Preisen, die dringend kommen müsse. Nach Einschätzung der Ratingagentur A.M. Best müssten dazu erst 200 Mrd. Dollar Kapital aus den Bilanzen der 50 größten Rückversicherer abfließen. Bei der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2020 habe es nicht nur keine Trendwende gegeben, sondern überhaupt keine einheitliche Entwicklung, erklärt Angela Yeo, Senior Director Analytics, bei einer Veranstaltung in Köln.
Fitch: Wie Lebengeschäft Rückversicherern hilft
Die europäischen Rückversicherer Swiss Re, Munich Re, Scor und Hannover Rück haben vor allem deswegen so eine starke Position im Markt, weil sie nicht nur im Schaden- und Unfallbereich, sondern auch in der Lebens- und Krankenrückversicherung tätig sind, glaubt die Ratingagentur Fitch. Dadurch sparen sie Eigenkapital, verringern die Volatilität ihrer Erträge und erschließen sich neue Kundenkreise. Bei den Wachstumsaussichten der Sparte ist Fitch optimistischer als der Konkurrent A.M. Best.













