Leute – Aktuelle Personalien Ludger Grothues, Finanzvorstand des Versicherers LVM, ist mit 60 Jahren überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die von ihm verantworteten Bereiche teilen LVM-Vorstandschef Matthias Kleuker und Vorstandsmitglied Rainer Wilmink kommissarisch unter sich auf. Außerdem: Verti bekommt im Zuge einer umfangreichen personellen Umstrukturierung beim spanischen Mutterkonzern Mapfre eine neue Chefin. Personelle Neuigkeiten gibt es außerdem bei Baloise, Gothaer, Helvetia und dem Versicherungsmarkt Lloyd’s.
Acapulco kämpft mit Sturmfolgen
In der mexikanischen Stadt Acapulco hat der schwere Sturm „Otis“ große Zerstörung verursacht und viele Menschenleben gefordert. Für die Bewohner kam die Katastrophe überraschend, weil Experten die Schwere des Sturms erst spät erkannten. Der Schaden geht nach ersten Erwartungen in die Milliarden, Acapulco ist ein wirtschaftliches und touristisches Zentrum. Die Rückversicherer halten sich mit Schätzungen noch zurück.
Pickel: „Signifikant zweistellige Preiserhöhungen“
Exklusiv Auch in der aktuellen Erneuerungsrunde werden Rückversicherungskunden mehr für Naturkatastrophendeckungen zahlen müssen. Die Zuschläge werden aber nicht mehr so hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor rechnet Michael Pickel, Chef der Hannover Rück-Tochter E+S Rück, mit signifikant zweistelligen Preiserhöhungen nach Steigerungen von bis zu 40 Prozent im Jahr 2022. Pickel hofft, dass neben Naturkatastrophen auch andere Themen zur Sprache kommen. Diskussionsbedarf gibt es bei Haftpflichtpolicen und politischen Risiken.
Munich Re garantiert Energiespeicher-Leistung
Der chinesische Batteriehersteller Hithium geht eine Partnerschaft mit der Munich Re ein. Künftig bieten die Münchener eine Garantierückversicherung für die Energiespeichersysteme des Unternehmens. Sie deckt sowohl die Produkt- als auch die Leistungsgarantien über eine Laufzeit von 15 Jahren. Hithium stellt stationäre Energiespeicherprodukte für Großanlagen sowie gewerbliche und industrielle Anwendungen her.
Rückversicherer: Wann hört Fairness auf?
Sollten Rückversicherer und Kunden die Marktphasen jeweils voll zu ihrem Vorteil ausnutzen? Nein, denn eine große Stärke des Rückversicherungsmarktes sei das Vertrauensverhältnis zwischen den Marktteilnehmern, hieß es auf einer Diskussionsveranstaltung auf dem Rückversicherertreffen in Baden-Baden. Darüber, was das im konkreten Fall bedeutet, gab es allerdings keine Einigkeit. Umstritten war, ob die Kunden ihre Rückversicherer in Australien zu lange ausgenutzt haben.
Kfz-Versicherer mit historischem Negativergebnis
Die deutschen Kfz-Versicherer haben im laufenden Jahr einen versicherungstechnischen Verlust von 3 Mrd. Euro eingefahren – laut der Hannover Rück-Tochter E+S Rück ein „historisches Negativergebnis“. Auch im kommenden Jahr werden die Anbieter nicht viel besser abschneiden, denn statt der eigentlich nötigen 20 Prozent Prämienerhöhungen werden die Kfz-Versicherer die Preise wohl nur um rund 10 Prozent anheben. Es könnte bis 2026 dauern, bis sie wieder Gewinn einfahren.
Wenig Sturmflut-Schäden für Versicherer
Land unter hieß es vor zwei Tagen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und auch den nordischen Ländern. Ein Unwetter mit orkanartigen Böen sorge im Norden vor allem für Sturmflut und Überschwemmungen. Die Schäden werden bereits wenige Tage danach auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Assekuranz wird davon jedoch wenig tragen müssen, sind sich Erst- und Rückversicherer einig.
AIG-Managerin Valencia geht zu Allianz Commercial
Leute – Aktuelle Personalien Allianz Commercial ernennt Claudia Valencia zur Global Head of Portfolio Solutions. Außerdem: Kai Müller wird künftig für den Bereich Broker Retail der Zurich Gruppe Deutschland verantwortlich sein. Der Kölner Versicherer Dual Deutschland bekommt einen neuen Geschäftsführer, die Vienna Insurance Group ernennt ein neues Aufsichtsratsmitglied, und der Rückversicherer Trans Re stärkt seine Präsenz in der EMEA-Region.
Aon: Wettbewerb in der Rückversicherung kehrt zurück
Nach zwei schwierigen Jahren dürfte die kommende Erneuerungsrunde in der Rückversicherung etwas erfreulicher für die Kunden werden, erwartet Jan-Oliver Thofern, der beim Großmakler Aon für das Rückversicherungsgeschäft verantwortlich ist, auf dem Rückversicherertreffen in Baden-Baden. Der Wettbewerb kehre zurück, prognostizierte er. Es gebe einige Anbieter, die gerne wachsen würden. Die großen Rückversicherer hatten dagegen nach dem Branchentreffen in Monte Carlo weiter steigende Prämien angekündigt.
USA: Hohe Prämien vertreiben Hausbesitzer
Die Absicherung von Elementarschäden ist in den USA schon länger ein Problem. Versicherer geraten durch die zunehmende Anzahl an Schäden und die hohen Reparaturkosten schnell in die roten Zahlen, Immobilienbesitzer sind mit extrem hohen Prämien konfrontiert. Im Bundesstaat Florida ist das Problem nun so gravierend geworden, dass einige Bewohner aufgrund der hohen Prämien ihr Haus verkaufen. In Deutschland ist es noch nicht so weit, aber es gibt ähnliche Entwicklungen.
Rückversicherung: Wer Geld will, muss transparenter sein
In den vergangenen beiden Jahren ist viel Kapital aus dem traditionellen Rückversicherungsmarkt abgeflossen, beklagte Scor-Chef Thierry Léger beim Auftakt des Rückversicherungstreffens in Baden-Baden. Wenn die Rückversicherer mehr Geldgeber für ihr Geschäftsmodell gewinnen wollen, müssen sie deutlich transparenter werden, sagte Lloyd’s-Finanzchef Burkhard Keese. Der Branche müsse bewusst werden, dass sie in Konkurrenz mit Private Equity oder Wagniskapital stehe, in denen die Investoren deutlich mehr Informationen erhalten.
Gabor: Investiert mehr in Start-ups!
Europa und auch Deutschland haben eine Reihe vielversprechender Start-ups im Banken- und Versicherungsbereich hervorgebracht, die in puncto Geschäftsmodell Jungunternehmen aus den USA überlegen sind. Die europäischen Finanzdienstleister sorgten mit ihrer mangelnden Investitionsbereitschaft aber dafür, dass viele Start-ups vor dem Aus stehen, kritisierte Carolin Gabor, Chefin der Venture Capital-Gesellschaft Caesar. Das bedroht den gesamten Finanzplatz Europa.
Munich Re: Mehr Kapazität zu höheren Preisen
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sieht sich in einer guten Ausgangslage für die bevorstehenden Erneuerungsverhandlungen mit den Erstversicherern. Bei den Kunden gibt es deutlich mehr Bedarf an Rückversicherungs-Kapazitäten, das Angebot sei aber kaum mitgewachsen, sagte Vorständin Clarisse Kopff vor dem Branchentreffen in Baden-Baden. Munich Re ist bereit, mehr Risikoschutz zur Verfügung zu stellen, falls die Preise stimmen – also weiter steigen.













