Ein Meilenstein für das Sozialpartnermodell in der betrieblichen Altersversorgung ist geschafft. Die Finanzaufsicht BaFin hat offenbar eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für eine erste Umsetzung ausgestellt. Es geht um eine Lösung für das Energieunternehmen Uniper. Für die sogenannte Nahles-Rente ist das ein wichtiger Schritt. Zwei weitere Sozialpartnermodelle werden derzeit noch von der BaFin geprüft.
Versicherer
Schäden durch Hurrikan „Ian“ steigen
Die ersten Risikoanalysefirmen haben Schadenschätzungen zu Hurrikan „Ian“ veröffentlicht. Die Spannbreite ist riesig, die Kalkulationen reichen bis zu 80 Mrd. Dollar. Eins ist klar: Der Sturm, der erst Florida heimgesucht hat und jetzt auf South Carolina zusteuert, wird Versicherer und Rückversicherer teuer zu stehen kommen und dem krisengeplagten Versicherungsmarkt in Florida weiteres Ungemach bescheren. Die Analysefirma Corelogic rechnet mit weiteren Insolvenzen.
Allianz SE verkleinert Vorstand und baut um
Leute – Aktuelle Personalien Die Allianz SE, Holdinggesellschaft des Konzerns, verkleinert ihren Vorstand von elf auf neun Mitglieder und reorganisiert die Zuständigkeiten. Iván de la Sota und Sergio Balbinot verlassen zum Jahreswechsel die Allianz. Sie werden nicht ersetzt. Finanzchef Giulio Terzariol (Bild) und Personalchefin Renate Wagner gewinnen deutlich mehr Einfluss. Terzariol vereint künftig alle Kontrollfunktionen in seinem Ressort – die Allianz hatte hier Defizite. Auch Andreas Wimmer, der die Lebensversicherung und das Asset Management leitet, gehört zu den Gewinnern der Umstrukturierung.
Werden die Kfz-Versicherungskunden preisbewusster?
Die aktuelle Wechselsaison in der Kfz-Versicherung könnte nach den zwei Corona-Jahren 2020 und 2021 mit unterdurchschnittlich ausgeprägter Wechselaktivität wieder deutlich spannender werden – auch weil wieder mehr Kunden Geld bei ihrer Versicherung sparen wollen. Wer 2022 weniger mit dem Auto unterwegs war als dem Versicherer gegenüber angegeben, sollte seine Fahrleistung rückwirkend anpassen, rät der Geldratgeber Finanztip. Eine Studie der Allianz Direct legt dagegen nahe, dass der Preis für die meisten Kunden nicht das Wichtigste ist.
HDI Global: Neue Strukturen im Underwriting
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer HDI Global hat eine neue Abteilung für die Portfolio-Steuerung in den Sachsparten geschaffen. Die Leitung wird Carsten Schulte übernehmen. Außerdem: Der Plattformanbieter Finlex hat eine Frankreich-Chefin für seine neue Niederlassung, und Axa XL ernennt einen neuen Produktleiter für die Bereiche Energie und Bauwesen.
Allianz X übernimmt Simplesurance
Allianz X, der Investmentarm des Münchener Allianz-Konzerns, kauft das Berliner Insurtech Simplesurance. Ende 2020 hatte Allianz X insgesamt 15 Mio. Euro in Form eines Wandeldarlehens in Simplesurance investiert, jetzt folgt die vollständige Übernahme. Die Münchener sehen Simplesurance als technologischen Marktführer für Embedded Insurance-Lösungen, die in der Versicherungsbranche immer beliebter werden.
Hurrikan „Ian“ wird teuer für Rückversicherer
Hurrikan „Ian“, der Donnerstagnacht auf Florida traf, wird für Versicherer und Rückversicherer teuer werden. Konkrete Schadenschätzungen werden zwar noch auf sich warten lassen. Bisherige Erwartungen zur Schadenhöhe liegen zwischen 10 Mrd. Dollar und 40 Mrd. Dollar. Sollte der Sturm sich wieder verstärken und auf der US-Ostküste erneut auf Land treffen, könnten die versicherten Schäden weiter steigen.
Privatversicherer setzen bei GOÄ auf Druck
Wenn Ärzteschaft und private Krankenversicherer (PKV) der Politik eine fertige Fassung der neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) vorlegen, wird sie sich einer Umsetzung nicht länger verweigern können. Das hofft der Direktor des PKV-Verbands Florian Reuther. Die PKV setze auch auf die Unterstützung durch die Bundesländer, sagte er bei einer Veranstaltung. Ziel der betriebswirtschaftlichen Kalkulation der Preise für die ärztlichen Leistungen sei, dass die Ärzte zu ihrem Honorarrecht kommen, die Patienten aber nicht überfordert werden.
Ergo trennt sich von Vorstand Wittholt
Exklusiv Die Munich Re-Tochter Ergo und Frank Wittholt, Vorstandschef der drei Lebensversicherer im internen Run-off, trennen sich. Der Konzern hat Wittholts Vertrag nicht verlängert. Aber was nach einer friedlichen Trennung zum Jahresende ausgesehen hat, wird gerade zum handfesten Streit, wie Branchenkreise berichten. Ein Punkt dabei dürfte die neue Run-off-Plattform Thipara sein, die Ergo auch Dritten anbieten will. Sie wird viel teurer als gedacht und ist immer noch nicht fertig.
IVS fordert Umverteilung wegen Inflation
Versicherungsmathematiker sehen wegen der Inflation Regelungsbedarf in der betrieblichen Altersversorgung. Die Anpassung laufender Renten soll demnach gedeckelt werden, die dadurch freigewordenen Mittel sollen stattdessen den Anwärtern zugutekommen. Aktuell gilt, dass Unternehmen alle drei Jahre eine Anpassung laufender Renten entsprechend der Teuerung prüfen müssen, für Anwartschaften gilt das nicht. Das Institut der versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung (IVS) befürchtet, dass die Vorsorgebereitschaft deshalb sinkt.
Debeka mit neuem Spezialvertrieb für Gewerbekunden
Exklusiv Die Debeka-Gruppe stärkt das Geschäft mit gewerblichen Kunden. Das Unternehmen baut einen neuen Vertrieb auf, der sich auf das Segment der betrieblichen Vorsorge konzentrieren soll. Ab nächstem Jahr verkaufen angestellte Außendienstleister und Außendienstleisterinnen gezielt betriebliche Krankenversicherung, betriebliche Altersversorgung und Gewerbepolicen. Das kündigte Vorstand Roland Weber im Interview mit dem Versicherungsmonitor an. Die Debeka will künftig das Geschäft in der Schaden- und Unfallversicherung ausbauen – nicht zuletzt weil es weniger abhängig von politischen Entscheidungen ist als die Kranken- und die Lebensversicherung.
Gen Re: Risiko Missbrauch genau prüfen
Das Risiko, dass sich Firmenkunden gegen Vorwürfe wegen Missbrauch oder Belästigung wehren müssen, bringt für Versicherer große Herausforderungen. Der Rückversicherer Gen Re betont mit Verweis auf aktuelle Skandale bei den Boy Scouts of America und anderen Organisationen, dass Risikoträger sich genau überlegen müssen, wie sie mit dieser Gefahr umgehen. Ob sich Versicherer für den Risikoausschluss oder eine Absicherung entscheiden: Es ist höchste Sorgfalt angebracht.











