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Flutkatastrophe zeigt Grenzen des Standardmodells

Vor allem regional tätige Versicherer kommen mit dem Solvency II-Standardmodell nicht weit, wenn es um die Schätzung des Ausmaßes von Elementarschäden geht. Tommy Berg und Daniel Schoberl von der Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss veranschaulichten auf einer Presseveranstaltung, wie stark der Standardansatz das Schadenvolumen von Ereignissen wie dem Hochwasser infolge von Tief „Bernd“ im vergangenen Jahr unterschätzt. Wie relevant das Thema ist, zeigt der Schadenpool, den die regional aufgestellten öffentlichen Versicherer aufgesetzt haben.

Ohne IT-Maßnahmen keine Chance auf Policen

Das Risiko für Unternehmen steigt, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Wie es ist, von einem solchen Angriff getroffen zu werden, erläuterte Axel Paeger, Chef der Klinikgruppe Ameos, auf der Haftpflichtkonferenz von Euroforum. Der Konzern hat einiges aus dem Vorfall gelernt und danach umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Um hohe Investitionen in die IT-Sicherheit führt kein Weg mehr vorbei, wenn Unternehmen auf dem aktuell angespannten Cyberversicherungsmarkt Versicherungsschutz erhalten wollen. Makler wie Sven Erichsen begrüßen diese Entwicklung.

Altersvorsorge: Marktinitiative will mehr Transparenz

Verschiedene Hochrechnungsmethoden und nicht vergleichbare Renditepotenziale sind Hürden in der Altersvorsorge. Vor allem die Lebensversicherung gilt als intransparent. Um dem entgegenzuwirken haben sich sechs Akteure aus dem Versicherungsmarkt, darunter die Alte Leipziger und das Analysehaus Morgen & Morgen, zusammengeschlossen und die Marktinitiative „Neuer Renditestandard“ ins Leben gerufen. Das Ziel sei es, einen einheitlichen Standard für den gesamten Markt bei Renditeprognosen zu schaffen. Der Chef des Bundes der Versicherten Axel Kleinlein sieht den Vorstoß kritisch.

Was in der BSV noch geht

Der Bundesgerichtshof hat vielen Gastronomen, in deren Betriebsschließungspolicen (BSV) eine Aufzählung mit versicherten Krankheiten enthalten ist, die Hoffnung auf Corona-Schadenzahlungen genommen. Während sich die Versicherer erleichtert über die Entscheidung zeigen, suchen Anwälte aus dem Versicherungsnehmer-Lager nach Möglichkeiten, wie sich doch noch ein Schadenersatzanspruch wirksam einklagen lässt. Ein paar Ansatzpunkte bleiben noch, der Bundesgerichtshof hat noch nicht über alle Fallkonstellationen geurteilt.

Generali Schweiz stellt eigene IT und einige Produkte ein

Radikalschnitt bei der Schweizer Tochter der Generali: Der Versicherer ersetzt seine kompletten Kernsysteme mit Versicherungssoftware von Sapiens. Die Generali Schweiz ist nicht die einzige Tochtergesellschaft, die ihre Kernsysteme austauscht. Außerdem soll in der Schweiz die Produktpalette deutlich verschlankt werden, statt 19 wird es künftig nur noch neun Sachversicherungen geben. Auch in der Lebensversicherung soll das Portfolio angepasst werden.

BGH schlägt sich auf die Seite der Versicherer

Bei der ersten Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof (BGH) zu der Frage, ob Betriebsschließungspolicen für Schäden während der Corona-Lockdowns aufkommen müssen, haben sich die Richter auf die Seite der Versicherer gestellt. Enthält der Vertrag eine Liste mit Infektionskrankheiten, zu der das Corona-Virus nicht gehört, sind Pandemie-Folgen auch nicht versichert, so der BGH. Das ist eine Enttäuschung für viele versicherte Gastronomen, denn solche Bedingungen sind im Markt weit verbreitet.

Ende des harten Haftpflichtmarktes absehbar

Kunden, Makler und Versicherer waren sich auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz einig: Die Phase steigender Preise und sinkender Kapazitäten wird in wenigen Jahren wieder zu Ende sein. In den nächsten zwei bis drei Jahren sieht die Welt für die Kunden wieder deutlich besser aus, erwartet etwa Thomas Haukje von Nordwest Assekuranzmakler. Stefan Horvath von der Axa rechnet damit, dass die Preise bei der übernächsten Erneuerung der Verträge in eine andere Richtung gehen werden. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Das US-Geschäft bleibt aufgrund steigender Haftungsrisiken weiter schwierig.

Claimsforce verstärkt Führungsteam

 Leute – Aktuelle Personalien  Das Hamburger B2B-Insurtech Claimsforce erweitert sein Führungsteam mit dem neuen Vice President Product Alexander Yanakiev. Außerdem: Rainer Schuler scheidet beim Makler Südvers als Geschäftsführer am Standort Leonberg aus. Luisa Müller-Wittmann verlässt nach nur einem Jahr das Insurtech InsureQ und gibt den Co-Geschäftsführerposten ab. Personelle Veränderungen gibt es auch bei Gallagher Re, Chubb, Willis Towers Watson und Peak Re.

Drogen und Geldwäsche: Axa kündigt Agenturvertrag

 Exklusiv  Das Bundeskriminalamt (BKA) schlug Ende November 2021 Alarm: Eine professionelle Gruppe von Tätern hatte über Scheinfirmen Kokain geschmuggelt und die Gelder gewaschen. Einer der Tatorte sei die Niederlassung eines Kölner Versicherers in Berlin-Kreuzberg gewesen, so das BKA. Jetzt stellt sich heraus, dass es sich um eine Agentur der Axa handelt. Der Versicherer hat vor wenigen Wochen den Agenturvertrag gekündigt.

Länder wollen Ernteversicherungen fördern

Die Staatssekretäre der Landesagrarministerien haben sich einmütig auf die Forderung an den Bund geeinigt, Versicherungen gegen Wetterrisiken über das GAK-Programm zu fördern. Der Beschluss kam auf Initiative von Rheinland-Pfalz zustande, sagte ein Sprecher des Agrarministeriums des Landes. Die GAK-Regeln sehen vor, dass die Länder sich einen Großteil der eingesetzten Mittel vom Bund zurückholen können. Ob der Vorstoß Erfolg hat, wird nicht zuletzt vom neuen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir abhängen.

Insurtech Hakuna will Onlineshops aufwerten

 Exklusiv  Der junge Berliner Assekuradeur Hakuna will kleinen und mittelgroßen Online-Händlern Zugang zu einem Angebot verschaffen, das aktuell vor allem bei Umsatzgiganten wie Amazon oder Mediamarkt Saturn angesiedelt ist. Onlineshop-Betreiber sollen durch ein Plug-in von Hakuna in der Lage sein, ihren Kunden vor Kaufabschluss produktbezogene Versicherungen anbieten zu können. Das Marktpotenzial in diesem Segment sei riesig, die Konkurrenz überschaubar, glaubt Hakuna-Mitgründer Sebastian Jost.

Hanse Merkur bietet elektronische Abrechnung

Die Hanse Merkur ermöglicht Kunden in der Krankenversicherung die komplett digitale Rechnungsabwicklung. Sie erhalten die Rechnung vom Arzt oder Zahnarzt direkt in ihre App und können sie von dort zur Erstattung einreichen. Das macht den Prozess schneller und nachhaltiger. Der Hamburger Versicherer setzt die mit einem großen Partner entwickelte Anwendung zunächst bei 7.000 Zahnärzten ein, plant aber eine schnelle Ausweitung. Er führt zudem Gespräche mit weiteren privaten Krankenversicherern über die Nutzung des neuen Systems.

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