Versicherer rss

Bei der Generali droht wieder ein Machtkampf

Der italienischen Generali droht eine Neuauflage des Machtkampfs um die Führung, den der langjährige CEO Philippe Donnet 2022 zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Die Delfin-Holding der Erben des verstorbenen Milliardärs Leonardo Del Vecchio will ihren Anteil an der Generali laut Berichten weiter erhöhen. Vor drei Jahren hatte Delfin zusammen mit dem Milliardär Francesco Caltagirone versucht, Donnet zu stürzen. Bei der Hauptversammlung im Mai könnte es zu einer Wiederholung kommen.

LVM legt deutlich zu

Der LVM ist 2024 bei den Beiträgen um 9,1 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro gewachsen, vor allem getrieben durch die Schaden- und Unfallversicherung, in der die Münsteraner die Preise wegen gestiegener Kosten erhöht haben. In der Kfz-Sparte verzeichnete das Unternehmen überdurchschnittliche Beitragssteigerungen und ein deutliches Wachstum der versicherten Fahrzeuge, im Jahresendgeschäft allerdings einen negativen Saldo. Auch 2025 plant die Gesellschaft mit vielen Neueinstellungen.

Versicherer schätzen Geschäftslage positiver ein

Viele deutsche Unternehmen blicken pessimistisch auf die aktuelle Geschäftslage und in die Zukunft, in der Versicherungsbranche ist die Stimmung dagegen besser. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Als größtes Risiko für ihr Geschäft sieht die Assekuranz den Fachkräftemangel, direkt dahinter folgen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Insurtech-Finanzierungen im Sieben-Jahres-Tief

Insurtechs weltweit haben im vergangenen Jahr Finanzierungen in Höhe von 4,25 Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) erhalten. Das ist ein Rückgang um 5,6 Prozent gegenüber 2023 und der niedrigste Wert der vergangenen sieben Jahre, zeigt ein aktueller Bericht des Rückversicherungsmaklers Gallagher Re. Die Entwicklung war 2024 auf die geringeren Finanzierungen für Start-ups im Schaden- und Unfallbereich zurückzuführen – Insurtechs im Bereich Leben und Kranken konnten sich über mehr Geld freuen.

Scholz-Plan zur Pflegeversicherung stößt auf Kritik

Im TV-Duell der Kanzlerkandidaten hat Olaf Scholz (SPD) eine „Solidaritätsverschränkung“ von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung vorgeschlagen. Demnach würden die privaten Versicherer in die gesetzlichen Kassen einzahlen. Damit würde sich Scholz‘ Plan von einem maximalen Selbstbehalt bei stationärer Pflege von 1.000 Euro finanzieren. Der Verband der privaten Krankenversicherer kritisierte diesen Vorschlag deutlich.

MSK erwartet Kapitalanforderungen in Milliardenhöhe

Die wachsenden Anforderungen durch Klimawandel, Regulatorik und der möglicherweise anstehenden Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung führen dazu, dass Wohngebäude- und Hausratversicherer bis zu 80 Mrd. Euro an zusätzlichem Kapital benötigen. Das hat die aktuarielle Beratungsgesellschaft MSK ausgerechnet. Nicht alle Gesellschaften können das Kapital bereitstellen. Manche werden sich aus dem Geschäft mit der Wohngebäudeversicherung verabschieden, erwarten die Aktuare.

GDV warnt vor Cyber-Pandemie

Die deutschen Versicherer haben ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent gesteigert und rechnen mit einem ähnlichen Wachstum für 2025. Von der künftigen Bundesregierung erhofft sich die Branche einen Bürokratieabbau, Reformen der zusätzlichen Altersvorsorge und Konsequenzen aus den steigenden Klimaschäden. Bei der Debatte über die Stärkung des deutschen Wirtschaftsstandorts vermisst der Versichererverband GDV das Thema Cyberrisiken. GDV-Präsident Norbert Rollinger kündigte ein Konzept zur Stärkung der Cyber-Resilienz an.

PKV freut sich über gestiegenes Interesse

Bei den privaten Krankenversicherern (PKV) scheint der Abrieb bei der Zahl der Vollversicherten gestoppt. Im Jahr 2024 konnte die Branche in ihrem Hauptgeschäftsfeld im zweiten Jahr in Folge einen – wenn auch nur leichten – Zuwachs verbuchen. Erneut stark ausbauen konnten die PKV-Unternehmen den Bereich der betrieblichen Krankenversicherung. Die Prämieneinnahmen stiegen mit 6,3 Prozent zwar spürbar, die Versicherungsleistungen legten mit 13,0 Prozent aber mehr als doppelt so stark zu.

Cyber: Risikomanager sind der Schlüssel

Cyberangriffe sind für Unternehmen bedrohlicher denn je. Risikomanagern fällt es oft nicht leicht, der Fülle an EU-Regularien zu entsprechen und  gleichzeitig das Krisenmanagement zu leiten. Dabei kommt ihnen eine entscheidende Rolle zu, finden Experten der Vereinigung der europäischen Risikomanager Ferma und des Maklers und Beraters WTW. Sie haben Empfehlungen und Forderungen erarbeitet, um die EU-Regulierungslandschaft und das Risiko- und Versicherungsmanagement unter einen Hut zu bringen.

Zielke kritisiert Regierung im Umgang mit CSRD

Der Analyst Carsten Zielke kritisiert die Bundesregierung für ihr Zögern bei der Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dies werde weitreichende Folgen haben, sagte er in einem Pressegespräch. Als Beispiele nannte er steigende Kapitalkosten und die Beeinträchtigung der Artenvielfalt. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz fordert Zielke die Politik zu einer klaren Haltung auf.

GDV: Unfallversicherer brauchen ein „Reset“

Gliedertaxe, Progression, Invaliditätsgrade – die private Unfallversicherung gilt als kompliziert bei den Bedingungen, teuer beim Preis und schwierig im Leistungsfall. Kein Wunder, dass die Nachfrage stetig zurückgeht. Der Vertragsbestand altert und schrumpft. Die Anbieter brauchen dringend neue Ansätze, um auch in Zukunft gutes Geschäft mit der Sparte machen zu können, forderten Experten auf einer Fachkonferenz in Köln.

Leben-Vorstand Schaefers verlässt Provinzial

 Leute – Aktuelle Personalien  Guido Schaefers, Leben-Vorstand des Provinzial-Konzerns, hat seinen Posten aufgegeben und verlässt das Unternehmen nach 14 Jahren. Sein Weggang erfolgt auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen, heißt es bei der Provinzial. Außerdem: Der Vermögensverwalter Franklin Templeton verstärkt sich im Versicherungsgeschäft, und der Munich-Re-Asset-Manager Meag holt einen Vertriebschef von der Münchener Konkurrenz.

USA: Fair-Plan ist auf Notfinanzierung angewiesen

Der kalifornische Fair-Plan scheint nach den immensen Schäden durch die Waldbrände in Los Angeles im Januar an seine finanziellen Grenzen gestoßen zu sein. Der Versicherungsaufseher des Bundesstaates Ricardo Lara hat dem staatlichen Versicherungsprogramm einen Antrag bewilligt, in dem der Fair-Plan rund 1 Mrd. Dollar (960 Mio. Euro) von seinen privaten Mitgliedsunternehmen fordert. Unterdessen hat sich Lara in einer Stellungnahme für die langfristige Versicherbarkeit in der Region stark gemacht.

Applaus für Infrastrukturquote

 Exklusiv  Versicherer, Versorgungswerke und Anlage-Experten begrüßen die noch kurz vor den Wahlen eingeführte Infrastrukturquote und die Aufstockung der Risikokapitalquote. Das könnte zu einem Impuls für vermehrte Infrastruktur-Investments führen. Der Versichererverband GDV sieht jetzt die BaFin am Zug, die das Kapitalanlagerundschreiben zur Auslegung der Anlageverordnung anpassen und dabei die qualitativen Anforderungen an das Risikomanagement für solche Investments überarbeiten dürfte.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner