Die Provinzial Rheinland will an der klassischen Lebensversicherung festhalten und nicht wie Konkurrent Generali dieses Geschäft weitgehend aufgeben. Die Gesellschaft erfülle die Anforderungen von Solvency II auch ohne Übergangsvorschriften, hieß es. Vor allem das Einmalgeschäft boomt. In der Schadenversicherung gewann das Unternehmen vor allem in der Kfz-Sparte. In der Industrieversicherung zieht sich die Provinzial wegen zu niedriger Preise aus der Mitversicherung von Großkonzernen zurück und setzt eher auf Mittelständler. Vorstandschef Walter Tesarczyk glaubt, dass langfristig größere Verbünde der öffentlichen Versicherer nötig sind, aktuell gebe es aber keine Bewegung.
Versicherer
Eiopa: EZB-Politik setzt Versicherer unter Druck
Der großangelegte Anleihenkauf der Europäischen Zentralbank (EZB) setzt Versicherer und Pensionsfonds zusätzlich unter Druck. Zu dem Ergebnis kommt die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa in ihrem Finanzstabilitäts-Bericht. Zudem stünden die Unternehmen weiterhin wegen des schwachen Marktumfelds, des anhaltenden Niedrigzinses und der gestiegenen Kreditrisiken unter Druck. Langfristig könnten die Unternehmen jedoch vom Vorgehen der EZB profitieren, erklärt die Eiopa.
HUK-Coburg steigt ins Kreditgeschäft ein
Der Autoversicherer HUK-Coburg bietet seinen Versicherungskunden jetzt auch Autokredite an. Kooperationspartner ist die Postbank. Das ist Teil der Rundumbetreuung von Autofahrern, mit der die Coburger gegen die Autohersteller und ihre Vorstöße in die Versicherungswelt punkten wollen.
Autonome Fahrzeuge verändern Autoversicherung
Der Einsatz von Automatisierungssystemen in Kraftfahrzeugen wirkt sich nachhaltig auf die Kfz-Versicherung aus. Sollte es zu vollautonom fahrenden PKW kommen, müssten solche Autos ganz anders versichert sein als heute. Schon jetzt haben Assistenzsysteme eine große Bedeutung für die Fahrzeugindustrie – und damit auch für die Assekuranz.
Mapfre schließt Kauf von Direct Line ab
Der spanische Versicherungskonzern Mapfre, bislang in Deutschland nur in der Industrieversicherung tätig, ist jetzt auch im Privatkundenmarkt angekommen. Am Freitag wurde die im September 2014 vereinbarte Übernahme der Direct Line in Teltow abgeschlossen. Das spanische Unternehmen dürfte sich nicht mit dem kleinen Marktvolumen des Direktversicherers zufrieden geben. Mapfre-Auslandschef Javier Fernández-Cid will auch in Deutschland rasch wachsen.
EZB: Versicherer als Risiko für die Finanzstabilität
Normalerweise spielen Versicherer im Finanzstabilitätsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) keine große Rolle. In der aktuellen Ausgabe listet sie neben den Banken auch die schwachen Ertragsaussichten der Assekuranz als Schlüsselrisiko für die finanzielle Stabilität im Euroraum auf. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld birgt auf mittlere Sicht erhebliche Herausforderungen für die Profitabilität einiger Gesellschaften, langfristig sieht die EZB die Kapitalpositionen der Versicherer in Gefahr.
Gericht untersagt Kassen PKV-Angebot
Gesetzliche Krankenkassen dürfen für ihre Versicherten keine Auslandsreisekrankenversicherungen bei privaten Anbietern abschließen. Das hat das Landessozialgericht Hessen in zwei Verfahren entschieden und damit dem Bundesversicherungsamt Recht gegeben. Die betroffenen Kassen wollen die Sache wahrscheinlich bis zum Bundessozialgericht durchfechten und gleichzeitig weiter bei der Politik für das Konzept werben. Pikant: Vor kurzem erst hat die IKK Südwest eine entsprechenden Gruppenvertrag mit der Signal Iduna abgeschlossen, ohne dass die Landesaufsicht etwas dagegen unternommen hätte.
Compliance-Management: Blinder Fleck in Kliniken
Das Risikomanagement und die Einhaltung aller gesetzlichen Regeln – die Compliance – hängen in den Betrieben eng zusammen. Wer beim Compliance-Management Probleme hat, ist einem höheren Risiko ausgesetzt, was Haftpflichtschäden und andere Belastungen angeht. Doch genau in diesem Bereich haben die deutschen Krankenhäuser haben noch akute Defizite, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Das ist für die Versicherer, die Krankenhaushaftpflicht und D&O absichern, ein heißes Eisen.
Hackerangriffe werden teurer
Laut einer Untersuchung des Ponemon Institute im Auftrag von IBM kosten Datenverluste Unternehmen derzeit im Schnitt 3,8 Mio. Dollar, im Vorjahr waren es noch 3,5 Mio. Dollar. Am kostspieligsten sind Datenschutzvorfälle in den USA, wo Anfang der Woche die Steuerbehörde Internal Revenue Service einen Hackerangriff auf 100.000 Steuerzahler eingestehen musste. Auf Platz zwei folgt Deutschland. Versicherungsschutz kann die Kosten von Datenverlusten mindern, effektiver sind aber Risikomanagement-Maßnahmen, so die Untersuchung.
Allianz baut Filmversicherungsgeschäft aus
Die Industrieversicherungstochter der Allianz AGCS baut das Geschäft mit der Versicherung von Filmen und Unterhaltungsveranstaltungen aus. Das Unternehmen will künftig auch Projekte in Großbritannien und Australien versichern und beruft dafür ein neues Expertenteam.
Axa plant Telematik-Tarif
Die deutsche Axa-Tochter liegt bei den Kosten immer noch über dem Branchenschnitt. Das will der Konzern unter seinem Chef Thomas Buberl rasch ändern und besser als die Branche werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber weiter nicht geben. In Sachen Digitalisierung bringt die Gruppe im Herbst einen neuen Telematik-Tarif, der allein auf einer Handy-App beruht und ohne Blackbox auskommt. Mit neuen Produktlinien für Gewerbe und Privatkunden will das Unternehmen stärker wachsen.
Baloise-Chef Strobel schmeißt hin
Die Schweizer Baloise muss sich auf die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden machen. Der langjährige Chef Martin Strobel legt sein Amt Ende April 2016 nieder. Bei der Axa Deutschland folgt Thierry Daucourt als neuer Vorstand für den Bereich Firmenkunden Etienne Bouas-Laurent nach, und die Arag bekommt mit Renko Dirksen einen neuen Chef für das Ressort Konzernentwicklung.
Greco will Generali ein neues Gesicht geben
Nach der Generali Deutschland hat auch die italienische Mutter ihre neue Strategie bekannt gegeben. Nach dem erfolgreichen Turnaround will Unternehmenschef Mario Greco nun angreifen und Generali zum führenden Privatkundenversicherer Europas machen. Dabei setzt er stark auf die Datenanalyse, um Prämien risikogerechter berechnen zu können. Der italienische Konzern will aber auch in Märkten wie Asien und Lateinamerika sowie in der Industrie- und Gewerbeversicherung weiter wachsen.
Allianz und Zurich mit den meisten Beschwerden
Allianz und Zurich sind die Lebensversicherer, über die sich Verbraucher im vergangenen Jahr am häufigsten bei der BaFin beschwert haben. Das zeigt die aktuelle Beschwerdestatistik der Aufsichtsbehörde. In Relation zur Größe des Geschäfts schnitten andere Versicherer jedoch deutlich schlechter ab.
Hiscox: Interesse an Cyber-Policen steigt
Stefan Sievers ist Underwriting Manager Specialty Lines beim Versicherer Hiscox. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor skizziert der Cyberexperte die Entwicklung des deutschen Marktes für Cyber-Policen und erläutert, warum sich aus seiner Sicht gerade die mittelständischen Unternehmen mit diesen Angeboten noch schwer tun, welche Schadenerfahrungen Hiscox hierzulande bereits gemacht hat und wie sich die große Bandbreite bei den Prämien erklären lässt.














