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Forderung nach mehr Staat bei Cyberrisiken

Um die weltweit wachsende Gefahr durch Cyberattacken in den Griff zu bekommen, plädieren Zurich und Marsh McLennan für eine stärkere Rolle der Staaten. Die Assekuranz könne das Risiko nicht vollumfänglich decken, deshalb sei eine Zusammenarbeit wichtig, heißt es in einem gemeinsamen White Paper. Es gehe darum, das Risikobewusstsein insbesondere von kleineren Unternehmen zu schärfen und einen bezahlbaren Schutz zu ermöglichen.

GDV: Versicherte Cyberschäden steigen deutlich

Die Cyberversicherer in Deutschland bekommen deutlich zu spüren, dass sich die IT-Bedrohungslage hierzulande zuletzt verschärft hat, berichtet der Versichererverband GDV. Die Schaden- und Kostenquote, die 2022 bei profitablen 77,7 Prozent gelegen hatte, ist im vergangenen Jahr um knapp 20 Prozentpunkte gestiegen. Die GDV-Zahlen bilden den Markt allerdings nicht vollständig ab, in der Statistik fehlt unter anderem die Allianz-Industrieversicherungstochter AGCS, die kein Verbandsmitglied ist.

Wochenspot: Von München bis Monte Carlo

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Redakteur Christian Bellmann über die großen September-Veranstaltungen und die wichtigsten Themen für das Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft und die Rückversicherer in Monte Carlo.

GVNW: Plattform-Gründung auf der Zielgeraden

Die von der deutschen Industrie geplante Plattform zum Austausch von Risikodaten in der Industrieversicherung hat gute Chancen, Realität zu werden. Das Projekt sei auf der Zielgeraden, sagte Patrick Fiedler, Chef des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) auf dem Fachsymposium des Verbands in Unterschleißheim bei München. Das Thema Nachhaltigkeit sorgt unterdessen weiter für Konflikte zwischen Industrieversicherern und ihren Kunden. Fiedler beklagte „zu viel Peitsche und zu wenig Zuckerbrot“.

Proportionale CSRD-Implementierung: Vorhandenes Wissen nutzen

 The Long View – Der Hintergrund  Die Bundesregierung hat am 24. Juli 2024 einen Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) veröffentlicht. Der Weg zur nationalen Umsetzung ist damit fast geebnet. Ob die CSRD die notwendige Transparenz über die Leistung von Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) schafft, bleibt abzuwarten. Klar ist heute aber schon: Die Berichtspflicht ist komplex und aufwendig in der Umsetzung. Wie lassen sich das Aktuariat und Risikomanagement dabei gerade in mittelständischen Versicherungsunternehmen sinnvoll einbeziehen?

Warum Captives so beliebt sind

Das Interesse an Captives ist so groß wie nie zuvor. Ein wichtiger Grund dafür ist der Klimawandel. Zum einen führt dieser zu hohen Schäden, durch die die Kosten für Versicherungsschutz steigen. Zum anderen begrenzen viele Versicherer die Deckung für umweltschädliche Unternehmen im Kohle-, Öl- und Gassektor. Durch Captives können diese Unternehmen weiterhin ihre Risiken decken.

Keine Entspannung in der Wohngebäudeversicherung

Der Markt für Wohngebäudeversicherungen ist weiterhin von Problemen betroffen, zeigt eine Analyse der Ratingagentur Assekurata. Im vergangenen Jahr wiesen 30 Versicherer Schaden- und Kostenquoten von über 100 Prozent auf. Mit der geplanten Gefahrstoffverordnung kommen noch höhere Kosten auf die Wohngebäudeversicherer zu, sind sich die Analysten sicher. Es gibt nach ihrer Ansicht aber auch Hoffnung für die Sparte.

Gemeinsam gegen die Versicherungslücke

Die deutschen Versicherer ziehen ein positives Fazit des von der EU-Kommission angestoßenen Dialogs für Klimaresilienz und eine Verringerung der Versicherungslücke bei Schäden infolge des Klimawandels. Wichtigste Erkenntnis sei, dass die Herausforderungen der Klimafolgen nur gemeinsam bewältigt werden könnten, so der Branchenverband GDV. Die Initiative sieht einen zentralen Hebel in der Stärkung des Risikobewusstseins, zeigt der am Dienstag veröffentlichte Abschlussbericht.

Daniela-Carina Pohl ist neue COO bei der Axa

 Leute – Aktuelle Personalien  Bei der Axa Deutschland gibt es einen Wechsel im Konzernvorstand: Beate Heinisch (rechts) verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, wie es heißt. Daniela-Carina Pohl übernimmt ihre Position und wird neue Chief Operating Officer. Außerdem: Die VIG Re bekommt zum Jahreswechsel mit Tobias Sonndorfer einen neuen CEO, sein Vorgänger Martin Hartmann bleibt dem Unternehmen aber erhalten. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Allianz Partners, der Deutschen Pensionsfonds AG, dem Spezialversicherer Beazley und dem Insurlab Germany.

Mangelnde Innovationsfreude in der Vollversicherung

Die meisten privaten Krankenversicherer (PKV) bieten in der Vollversicherung leistungsfähige Tarife. Die Qualität ist in Ordnung, Innovationen sind in diesem Segment aber eine Seltenheit. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Franke und Bornberg in ihrem aktuellen PKV-Rating. Ein Grund für die mangelnde Innovationsfreude ist nach ihrer Einschätzung der hohe Kostendruck, unter dem die Unternehmen stehen. Die Analysten von Morgen & Morgen bescheinigen der Branche insgesamt eine stabile Entwicklung.

Barmenia und Gothaer schließen Closing ab

Die Einträge in die Handelsregister in Köln und Wuppertal am 3. September 2024 markieren den rechtlichen Abschluss der Fusion von Barmenia und Gothaer. Die Finanzaufsicht BaFin hatte kürzlich grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben, durch den die zehntgrößte Versicherungsgruppe in Deutschland entsteht. Auch die Besetzung des Holding-Vorstands ist jetzt festgezurrt.

Funk unterstützt neue Datenplattform

Rechtzeitig vor Beginn des Symposiums des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft in München hat der Makler Funk Unterstützung für die geplante Datenplattform Risk Data Exchange signalisiert. Die Initiative, die der Verband bei dem Treffen das erste Mal öffentlich vorstellen will, soll den digitalen Austausch von Risikodaten zwischen Kunden, Maklern und Versicherern ermöglichen. Funk will das Projekt mit Expertise unterstützen und in den noch zu gründenden Trägerverein eintreten.

Führungskräfte auf der Buzzword-Wolke

 Meinung am Mittwoch  Viel geredet und nichts gesagt? Akteuren auf der politischen Bühne wird oft nachgesagt, dass sie unangenehme Themen geschickt mit wohlklingenden Worthülsen umschiffen – oder Fragen so umformulieren, dass ihre bereits x-Mal vorgetragene Lieblingsantwort noch ein weiteres Mal super passt. Mangelhafte Kommunikationsfähigkeit strafen im Politikbetrieb die Wähler ab. Und in Unternehmen? Führungskräfte sollten die Macht von Kommunikationsfehlern nicht unterschätzen. Insbesondere Höhenflüge in Buzzword-Bubbles provozieren über kurz oder lang eine harte Landung.

Swiss Re Corso: Keine falschen Versprechen machen

 Exklusiv  Michael Rüsch leitet seit April die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) beim Industrieversicherer Swiss Re Corporate Solutions. Zuvor war er für die Schweiz verantwortlich. Im Interview spricht er über die Gründe für die Zusammenlegung der Regionen, die aktuelle Marktentwicklung und darüber, warum sein Unternehmen bei Cyber-Risiken eher zurückhaltend ist und Kunden lieber den Risikoappetit klar kommuniziert, statt falsche Hoffnungen zu wecken.

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