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Regulierung: KMU dürfen nicht auf der Strecke bleiben

Die EU-Regulierung und ihre Überführung in nationales Recht sorgen für stetig neue Anforderungen an Unternehmen und damit für steigende Haftungsrisiken. Die Regulierung verfolgt hehre Ziele, überfordert aber kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU), warnten Experten auf der Haftpflichtkonferenz von Euroforum. Unternehmen und ihre Makler appellierten an die Versicherer, in der D&O-Sparte am Ball zu bleiben. Die Kapazitätsflucht vor einigen Jahren habe viel Vertrauen zerstört, monierte Andreas Keller vom Makler Krose.

Jens Lison bleibt bei Cogitanda fest im Sattel

 Leute – Aktuelle Personalien  Jens Lison bleibt Chief Executive Officer beim Cyberversicherer Cogitanda, nachdem er das Amt Ende vergangenen Jahres interimistisch übernommen hatte. Er folgte auf Gründer Jörg Wälder, der im November unerwartet verstorben war. Olaf Brock übernimmt die Leitung des Scharia-konformen Versicherers Hannover Re Takaful und damit auch die Verantwortung für die Konzern-Niederlassung in Bahrain. Personelle Entwicklungen gibt es auch bei den Großmaklern Aon und Howden.

Asmussen und GDV verlängern Vertrag

 Exklusiv  Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer, steht vor einer Vertragsverlängerung. Das Thema will das GDV-Präsidium am 1. Februar 2024 diskutieren. Asmussen hat den Verband in den vergangenen drei Jahren massiv umgebaut. Die großen Mitglieder wie Allianz, Munich Re und Generali schätzen ihn, kleinere Mitgliedsunternehmen sehen ihn kritisch. Gerüchte über ein Zerwürfnis von Asmussen und GDV-Präsident Norbert Rollinger weisen beide zurück.

Versicherungstag in Bensberg

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Der SZ-Versicherungstag in Bensberg bei Köln, ein Ausblick für die Rück- und Versicherer der DACH-Region und der erste öffentliche Auftritt von Giulio Terzariol als CEO Insurance von Generali.

Verkehrsgerichtstag erfreut GDV

Der GDV kann mit den Empfehlungen des 62. Verkehrsgerichtstages in Goslar zufrieden sein. Sie entsprechen in für die Branche relevanten Punkten den Positionen des Versichererverbands: Bei der Entkriminalisierung von Unfallflucht bei reinen Sachschäden, der Trennung von aktuellen Unfallschäden und Vorschäden an einem Fahrzeug sowie der Berücksichtigung moderner Technik bei der Berechnung von Haushaltsführungsschäden. Im Gegensatz zum GDV haben sich die Juristen aber für eine Umwandlung der Verschuldenshaftung in eine Gefährdungshaftung bei Schiffsunfällen ausgesprochen.

D&O-Versicherer bereiten sich auf mehr Insolvenzen vor

Die staatlichen Hilfsmaßnahmen in der Pandemie und die zwischenzeitlich ausgesetzte Insolvenzantragspflicht haben die Zahl der Insolvenzen zuletzt künstlich auf niedrigem Niveau gehalten. Damit ist es vorbei, glaubt D&O-Experte Daniel Kreienkamp von der Ergo. „Versicherer müssen sich auf Szenarien vorbereiten, in denen die Zahl der Insolvenzen weiter steigt“, sagte er auf der Haftpflichtkonferenz von Euroforum. Für Versicherer komme es jetzt darauf an, die Risiken in ihren Büchern genau im Blick zu haben.

Marsh: Industrie-Prämien steigen leicht

Der Preisanstieg in der Industrieversicherung schwächt sich weltweit weiter ab. Im vierten Quartal 2023 lag er laut dem Preisindex des Großmaklers Marsh noch bei 2 Prozent. In der Spitze waren es vor zwei Jahren 22 Prozent. Die Prämien für Unternehmenskunden sind jetzt insgesamt 25 Quartale in Folge gestiegen, sagte Marsh & McLennan-Chef John Doyle bei der Präsentation der Jahreszahlen. Sowohl Marsh als auch der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter konnten im vergangenen Jahr deutlich wachsen.

Die Woche in Bildern 4/2024

 Woche in Bildern  Die Überschwemmungen im US-amerikanischen San Diego, die in Stuttgart gegen die AfD demonstrierenden Menschen, der katastrophale Erdrutsch im Südwesten Chinas, das niedergebrannte Westerndorf „Pullman City“ in Bayern und ein von Archäologen entdeckter Triumphbogen in Serbien: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.

Warum die PKV nicht zu laut jubeln sollte

 Herbert Frommes Kolumne  Die Trendwende bei der Zahl der Vollversicherten in der privaten Krankenversicherung (PKV) liegt nicht an der Qualität der PKV, wie es PKV-Verbandschef Thomas Brahm gerne sehen würde. Die beiden Treiber der Entwicklung liegen außerhalb des Einflussbereichs der PKV-Chefs: die Beitragserhöhungen in der GKV und die diskriminierende Terminvergabe der Fachärzte. Doch das Verhalten der Ärzte könnte der PKV langfristig schaden. Die Branche hat zudem selbst mit großen Problemen zu kämpfen.

PKV legt bei Vollversicherten zu

Erstmals seit Jahren konnten die privaten Krankenversicherer (PKV) in ihrem Hauptgeschäftsfeld Vollversicherung 2023 wieder ein Plus bei der Zahl der Versicherten verzeichnen. Zwar ist der Zuwachs nur gering, aber nach einer langen Zeits des Abriebs für die Branche ein Grund zur Freude. Auch der Wechsel von Kunden zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung ist positiv verlaufen. Ein Wermutstropfen: Die Versicherungsleistungen sind im vergangenen Jahr deutlich stärker gestiegen als die Prämieneinnahmen.

Schweizer Aufsicht Finma ernennt neuen Direktor

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Generaldirektor der Europäischen Zentralbank Stefan Walter wird neuer Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma. Damit steht bald ein Deutscher an der Spitze der Schweizer Behörde. Außerdem: Die Axa Deutschland ernennt Elisa Albers zur Leiterin des Bereichs Corporate Employee Benefits, und die Mecklenburgische Versicherung holt einen VHV-Vorstand an Bord.

Generali: Keine großen Sprünge bei Cyber-Kapazitäten

Der Cybermarkt gilt vielen Versicherern als Wachstumssparte. Nach hohen Schäden sind aber viele Anbieter vorsichtig geworden. Statt 50 Mio. Euro Kapazität bieten viele nur noch 15 Mio. Euro an. Daran wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern, sagte Tanya Waeber, Cyberexpertin bei Generali Global Corporate & Commercial, bei der Euroforum Haftpflichtkonferenz. Die Versicherer haben es mit neuen Angriffsmustern, mit technologisch aufgerüsteten Hackern und einem hohen Kumul-Risiko zu tun.

D&O: Zurück in den Prämien-Keller?

Nach einer kurzen Phase steigender Prämien und knapper Kapazitäten, hat sich der Markt in der D&O-Versicherung wieder gedreht. D&O-Experte Daniel Messmer (Bild) vom Rückversicherer Swiss Re kritisierte auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz, dass die Branche in alte Verhaltensweisen zurückfalle. „Jetzt warten wir darauf, dass wir wieder herunterspringen können in den Keller der niedrigen Prämien.“ Während das Bestandsgeschäft noch einigermaßen stabil blieb, gab es im Neugeschäft deutliche Preissenkungen, sagte Manuel Wirtz vom Spezialversicherer Newline.

GDV erwartet 2024 mehr Wachstum

Der Versicherverband GDV blickt optimistischer in die Zukunft. Nach einem verhaltenen Wachstum von 0,6 Prozent im vergangenen Jahr erwartet der Verband 2024 ein spartenübergreifendes Wachstum von 3,8 Prozent. Das Kfz-Geschäft soll zweistellig zulegen. Erstmals hat sich der Verband auf der Jahresmedienkonferenz zu den versicherten Schäden durch das jüngste Hochwasser unter anderem in Niedersachsen geäußert. Sie könnten bei 200 Mio. Euro liegen.

ALH wächst trotz Rekorden nur moderat

Die Alte Leipziger-Hallesche-Gruppe (ALH) hat im vergangenen Jahr einige Rekordzahlen erreicht, konnte aber trotzdem nur moderat wachsen, wie die vorläufigen Geschäftsergebnisse verraten. Einem Zuwachs von über 50 Prozent im Neugeschäft der privaten Krankenversicherung der Halleschen steht ein Rückgang im Neugeschäft der Alten Leipziger von 14 Prozent gegenüber. Gruppenchef Bohn freut sich über den Zugewinn, warnt aber zugleich vor anhaltend herausfordernden Zeiten.

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