Immer häufiger trennen Firmen bei ihren Zusatzleistungen die Angebote der betrieblichen Altersversorgung (bAV) von Risikoversicherungen wie Todesfall- oder Invaliditätsschutz ab. Das hat eine Umfrage des Versicherungsmaklers Funk ergeben. Während früher die Altersleistungen mit anderen Risikoleistungen kombiniert waren, geht der Trend in Deutschland jetzt zur Abkopplung. Der Vorteil: Im Leistungsfall können Einkommensverluste besser aufgefangen werden. Verbreitet sind diese Angebote vor allem bei Firmen mit gehobenem Gehaltsniveau.
Top News
Plattformen sind keine Tools
In der Versicherungsbranche ist das Wort „Plattform“ schnell gesagt, wenn es um technologische Infrastruktur oder Anbindung geht. Doch so nützlich diese Perspektive ist – sie greift zu kurz. Denn Plattformen sind keine Tools. Sie sind Marktplätze, auf denen sich Rollen, Regeln und Relevanz ordnen. Wer sie nur als Erweiterung der eigenen Systemlandschaft betrachtet, wird ihrer Wirkung nicht gerecht.
Stoïk stellt Deutschlandvertrieb unter Doppelspitze
Der Cyber-Assekuradeur Stoïk hat Jan Meurer zum Direktor Vertriebsmanagement ernannt. Damit hat der Deutschlandvertrieb nun eine Doppelspitze, zu der neben Meurer noch Daniel Berger gehört. Ziel ist es, die Bereiche Policen und Cybersicherheit enger zu verbinden. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Liberty Specialty Markets, Axa XL, Allianz Technology und Hiscox.
Die Zukunft der internationalen Produkthaftung
Mit Vorlagebeschluss vom 8. April 2025 (VI ZR 43/22) hat der Bundesgerichtshof dem Europäischen Gerichtshof einige grundlegende Fragen zur Auslegung von Artikel 5 der Rom II-Verordnung gestellt. Im Zentrum stehen Reichweite und Struktur des Inverkehrbringens im internationalen Produkthaftungsrecht. Die Antworten könnten das Haftungsregime für Hersteller und Zulieferer dogmatisch und auch in praktischer Hinsicht mit erheblichen Konsequenzen verändern. Im Kern geht es um die Frage, wie weit ihre internationale Haftung tatsächlich reicht.
Rückblick zu Monte Carlo
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: ein Rückversicherungsworkshop von Guy Carpenter, der Insurance & Pension Day von Natixis Asset Managers und eine Diskussion zum Sofortprogramm der Bundesregierung bei der Generali in Berlin
Elementar-Pflicht wohl nicht für Unternehmen
Dass Unternehmen direkt in die geplante Angebotspflicht für Elementar-Deckungen einbezogen werden, hält Anja Käfer-Rohrbach vom Versichererverband GDV für unwahrscheinlich. „Ich glaube, wir schaffen es nicht, dass wir sofort ein Riesensystem schaffen, wo die Industrie mit drin ist“, sagte sie auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW). Der GVNW hatte gefordert, die Unternehmen nicht zu vergessen. Der Industrieversicherer MSIG sieht das anders.
Underwriter als Actionhelden
Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Der Lloyd’s-Versicherer MS Amlin hat ein Recruitment-Video im Stil eines Actionfilms produziert. Vier Underwriter des Unternehmens, gedoubelt von Profi-Stuntleuten, kämpfen gegen Explosionen, Brände und Erdbeben – eben ein ganz normaler Arbeitstag in der Versicherungswelt.
Die Woche in Bildern 37/2025
Das brennende nepalesische Parlament in Kathmandu, die überfluteten Straßen in Mönchengladbach, die heftigen Überschwemmungen auf der indonesischen Insel Bali, der Stromausfall im Südosten Berlins und die Lichtinstallation "The Tribute in Light" zum 11. September in New York: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.
Datenschnittstelle für Industrie könnte 2026 starten
Die vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) angestoßene Entwicklung einer Schnittstelle zum Austausch von Risikodaten zwischen Industrie, Maklern und Versicherern macht Fortschritte. Wenn alle weiteren Schritte und Tests gut laufen, könnte die Schnittstelle zu den Erneuerungsverhandlungen für das Jahr 2027 eingesetzt werden, hieß es auf dem Industrieversicherungssymposium des GVNW. Es gibt allerdings auch noch einige Hürden zu nehmen.
Kunden profitieren von weichem Cybermarkt
Industrieunternehmen, die unzufrieden mit ihren aktuellen Cyberdeckungen sind, haben derzeit gute Chancen, mit ihrem Anbieter bessere Bedingungen zu verhandeln. Der Markt ist so kundenfreundlich wie lange nicht, höhere Kapazitäten sind möglich für Firmen mit gutem Risikomanagement. Darüber waren sich Fachleute auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft in München einig. Der Jenaer Konzern Jenoptik hat von der Lage profitiert – trotz eines kürzlich aufgetretenen Cyberangriffs, berichtete Versicherungschef Andreas Wiederhold (im Foto rechts).
HDI Global: Neuer Head of Engineering Underwriting
HDI Global hat Bob van Alphen zum Head of Engineering Underwriting ernannt. Ab dem 15. September leitet er bei dem Industrieversicherer eines der beiden nach Regionen gegliederten Teams, die für das weltweite Engineering Underwriting verantwortlich sind. Van Alphen kommt von Everest und war davor etliche Jahre bei Allianz Global Corporate & Specialty tätig. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Volkswagen Financial Services, dem Assekuradeur Dual Europe sowie bei Willis und dem Abwickler Compre.
Zurich wirbt um Verständnis für Risikofragen
Ellenlange Fragebögen, Bürokratie, reduzierte Kapazitäten und höhere Selbstbehalte – über diese Themen streiten Versicherer und ihre Kunden regelmäßig. Sierra Signorelli, Vorstandsvorsitzende des Industrieversicherers Zurich Commercial Insurance, warb für dieses Verhalten in ihrer Keynote-Ansprache auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) in München um Verständnis. Versicherer müssten eine Balance zwischen ihrem Risikoappetit und dem Anspruch finden, für Kunden ein verlässlicher Partner zu sein.
Das größte Risiko in der Schifffahrt sind Brände
Brände verursachen in der Schifffahrt die teuersten Schäden. Allein im ersten Halbjahr 2025 führten vier Brände zu Verlusten von über 80 Mio. Dollar (68,4 Mio. Euro). Das übertrifft den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre deutlich, wie der Halbjahresbericht des Versichererverbands Cefor zeigt. Häufige Brandursache ist gefährliche Fracht. Doch auch das Alter der Schiffe spielt eine Rolle.
GVNW: GDV-Klausel zu PFAS ist rechtswidrig
Die vom Versichererverband GDV im April vorgestellte Musterklausel für den Umgang mit PFAS-Risiken ist nach Ansicht des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) rechtswidrig. Das habe ein vom GVNW beauftragtes Rechtsgutachten ergeben, sagte GVNW-Chef Patrick Fiedler bei der Eröffnung des diesjährigen Industrieversicherungs-Symposiums des Verbands. Über den Umgang mit den sogenannten Ewigkeitschemikalien wird seit einiger Zeit in der Industrieversicherung intensiv diskutiert.
Regulatorik treibt Nachhaltigkeitsanstrengungen
Die Regulatorik ist der Haupttreiber für die aktuellen Bemühungen der Versicherer in Sachen Nachhaltigkeit, in Zukunft verschiebt sich der Fokus aber zunehmend auf Themen wie das Management von Risiken. Das ist ein Ergebnis einer Befragung von 35 deutschen und österreichischen Anbietern. Sie sind mehrheitlich zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen in dem Bereich stemmen werden. Und: Net-Zero-Ziele sind im Underwriting derzeit eher die Ausnahme.














