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Dauerbrenner Bußgeld-Regress

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die Frage der Regressfähigkeit von Bußgeldern ist ein haftungsrechtlicher Dauerbrenner in der D&O-Versicherung. Durch die fortschreitende Regulierung auf europäischer Ebene und den hierauf beruhenden Neuregelungen im nationalen Recht zeigt sich die Problematik in immer neuer Gestalt. Da trotz jahrelanger Diskussion bislang keine höchstrichterliche Entscheidung ergangen ist, bleiben die strittigen Punkte weiter relevant.

Rainer Sommer wird Provinzial-Vorstand

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Umbau und die Modernisierung der IT ist für die Versicherer eine Mammutaufgabe, das gilt auch für die öffentlichen Versicherer wie die Provinzial. Der Konzern holt dafür einen ausgewiesenen IT-Fachmann an Bord: Der frühere Zurich- und Generali-Vorstand Rainer Sommer soll ab Juni als Vorstand für Vertragsservice im Kompositbereich, Schaden und Technologie die technologische Weiterentwicklung der Gruppe vorantreiben. Der Holdingvorstand wächst damit wieder auf sechs Mitglieder an. Für die übrigen Vorstandsmitglieder ist die Ernennung Sommers eine Entlastung.

Ergo bekommt IT-Aufpasser

 Leute – Aktuelle Personalien  Robin Johnson, der seit 2017 die IT der Munich Re und des konzerneigenen Vermögensverwalters Meag leitet, ist jetzt auch Vorstandsmitglied für Informationstechnologie und Chief Technology Officer bei der Ergo Group. Der Versicherer verweist auf Synergieeffekte, welche die IT-Steuerung aus einer Hand bringen soll. Außerdem: Die Baloise bekommt in Luxemburg eine neue CEO, die Axa Schweiz einen neuen Leiter für das Maklergeschäft und Gallagher Re einen neuen Chef.

Wirecard: Muss jetzt Swiss Re zahlen?

Nach Chubb könnte bald Swiss Re an der Reihe sein, die Rechnungen für den D&O-Schaden beim Skandalunternehmen Wirecard zu bezahlen. Chubb soll laut einem Bericht des Handelsblatts die Berater und Anwälte ehemaliger Wirecard-Manager darüber informiert haben, dass die Grunddeckung von 15 Mio. Euro fast aufgebraucht ist. Nächster Versicherer in der Reihe wäre Swiss Re Corporate Solutions.

Keine Panik, aber viel Vorsicht nötig

 Herbert Frommes Kolumne  Die Bankenkrise frisst sich weiter in den Finanzsektor hinein. Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank und der kleineren Signature Bank in den USA meldete am Donnerstag die dortige Regionalbank First Republic Probleme. Auch die Schweizer Credit Suisse musste aufgefangen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Banken Probleme mit den massiven Zinserhöhungen haben werden. Das wird auch Versicherer treffen.

Schaden- und Unfallversicherer unter Druck

Obwohl sich die Schaden- und Unfallversicherung im Privatkundensegment weltweit im Aufwind befindet, ist das sogenannte Protection Gap laut der Unternehmensberatung McKinsey ein großes Problem. Die Versicherungslücken auf Kundenseite resultieren vor allem daraus, dass die Branche keine adäquaten Antworten auf die sich wandelnden Bedürfnisse hat. McKinsey zeigt in einer aktuellen Analyse auf, wo es ihrer Ansicht nach in der Schaden- und Unfallsparte derzeit hakt und was die Anbieter dagegen unternehmen sollten. Gefragt sind Innovationen, höhere Geschwindigkeit und klare Entscheidungen.

2022 war ein schwieriges Jahr für Wertgarantie

Der auf Elektronikgeräte und Fahrräder spezialisierte Versicherer Wertgarantie kommt nach Einbrüchen durch die Corona-Pandemie nur schwer wieder in die Spur. Im vergangenen Jahr verbuchte die Hannoveraner Gruppe einen Rückgang beim Gewinn. Unternehmenschef Patrick Döring kündigte an, dass der Versicherer den Bereich Fahrrad und E-Bike künftig ausbauen will. Der Verkauf des Tierversicherers Agila ist nach seinen Angaben auf der Zielgeraden.

Bildergalerie: Versicherungsmonitor Breakfast Briefing

Die Inflation wird bleiben, darin waren sich Rednerinnen und Redner beim Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors einig. Aber wie sich die Preissteigerungen genau auf Anbieter, Privatkunden und Industrie auswirken, darüber gab es lebhafte Diskussionen bei der Kurzkonferenz am 16. März 2023.

Moderator Herbert Fromme beim Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors

© Versicherungsmonitor | Tom Gerhardt

Rund 40 Teilnehmer hörten von Julia […]

BaFin kritisiert Allianz-IT

Die Finanzaufsicht BaFin hat offenbar Mängel in der IT des Marktführers Allianz entdeckt und das Unternehmen aufgefordert, für Besserung zu sorgen. Das berichtet die Wirtschaftswoche. Der Versicherer habe die Kritik der Aufsicht eingeräumt und die Umsetzung eines „umfangreichen Maßnahmenkatalogs“ angekündigt, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Die BaFin macht sich derzeit große Sorgen um die Lage der IT bei deutschen Versicherern und will künftig mit höheren Kapitalanforderungen und der Veröffentlichung der Namen von mangelhaft arbeitenden Gesellschaften reagieren.

Weniger Geld bei Swiss Re, mehr bei Munich Re

Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler und seine Vorstandskollegen haben 2022 weniger verdient als im Vorjahr, wie aus dem Vergütungsbericht des Rückversicherers hervorgeht. Beim Konkurrenten Munich Re gab es dagegen ansehnliche Gehaltszuwächse. Das war aber nicht der guten Performance der Münchener im vergangenen Jahr geschuldet. Sie wird sich erst bei der Gehaltszahlung 2023 bemerkbar machen. 2021 war die Vergütung aufgrund einer Änderung am Bonussystem und dem ausgebliebenen Jahresbonus für das Corona-Jahr 2020 besonders niedrig ausgefallen.

Die ungleichen Folgen der Inflation

Unter der Inflation leiden Industriekunden beim Thema Versicherungsschutz gleich mehrfach, Alternativen zum klassischen Schutz mit steigenden Prämien haben nur die großen Konzerne. Das war ein wichtiges Thema beim Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors am Donnerstag. Privatkunden zeigen sich angesichts der Teuerungsrate zunehmend preissensibel und offen für günstige Produkte. Für die Versicherer seien Inflation und Zinsen dagegen mehr Segen als Fluch, sagte Julia Wiens, Finanzchefin der Baloise Deutschland. „Mittelfristig werden wir profitieren.“

Run-off: Es ist noch nicht vorbei

Der Run-off-Markt steht unter dem Verdacht, keine großen Sprünge mehr machen zu können, sobald die großen Lebensversicherer ihre Bestände verkauft haben. Auch die gestiegenen Zinsen werfen die Frage auf, ob es Gesellschaften jetzt attraktiver erscheint, die Bestände zu behalten. Reiner Will von der Ratingagentur Assekurata, der Ergo-Lebensversicherungschef Martin Brown und die Chefs der Abwickler Viridium, Frankfurter Leben und Athora erläuterten bei der Run-off-Konferenz der SZ, warum es mit dem Wachstum auf dem Run-off-Markt noch lange nicht vorbei ist.

WTW baut Cyber-Bereich aus

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Makler und Berater WTW verstärkt sich im Cyber-Bereich – mit Experten vom Konkurrenten Howden. Theodoros Bitis (Bild), der zuvor das Cyber-Geschäft der Howden Gruppe in Deutschland verantwortet hatte, wird bei WTW Head of Cyber für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Cyber-Experte Lars Widany wechselt von der Howden-Tochter Hendricks zu WTW. Außerdem: Der Allianz Industrieversicherer AGCS will die Bedeutung der Spezialversicherung in der neuen Strategie mit einer Ernennung unterstreichen, und Lloyd’s hat einen neuen Chief Operations Officer.

Talanx mit Rekordergebnis

Trotz hoher Großschäden durch Naturkatastrophen und Reservierungen für Schäden durch den Ukraine-Krieg hat der Hannoveraner Talanx-Konzern 2022 glänzend verdient. Bruttoprämieneinnahmen und Konzernergebnis wuchsen zweistellig, vor allem dank Zuwächsen im Industrie- und Rückversicherungsgeschäft. Auch im internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft lief es für die Talanx gut. Im deutschen Markt musste der Konzern dagegen Einbußen hinnehmen.

Schmidt: Honorarberatung aus der Nische herausholen

Während es unter den Grünen viele Befürworter eines Provisionsverbots bei Finanzprodukten gibt, das auf europäischer Ebene im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie diskutiert wird, ist der Koalitionspartner FDP dagegen. Als ersten Schritt sollte es darum gehen, die Honorarberatung aus ihrem Nischendasein zu befreien und als ernstzunehmende Alternative zum Provisionsmodell zu etablieren, sagte Stefan Schmidt (rechts) von den Grünen bei einer Fachveranstaltung. Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) hofft derweil, dass die EU das Thema Provisionsverbot ad acta legt.

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