Meinung am Mittwoch Im Kampf um Fachkräfte spielen immer mehr Unternehmen die Trumpfkarte einer guten Betriebsrente aus. Weniger Beachtung findet hingegen die Gesundheitsvorsorge. Nur zwei Prozent der Erwerbstätigen haben eine betriebliche Krankenversicherung. Dabei stärkt sie nicht nur die Verbundenheit mit dem Unternehmen, sondern sorgt auch dafür, dass die Belegschaft gesund und leistungsfähig bleibt. Um die Verbreitung zu fördern, sind Unternehmen ebenso in der Pflicht wie die Versicherer und der Gesetzgeber.
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Emil verstärkt sich mit Ex-Janitos-Vorstand
Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige Janitos-Vorstand Ulrich Geuss arbeitet künftig als Berater für den Berliner Technologieanbieter und früheren Assekuradeur Emil. Außerdem: Die österreichische Tochter des Industrieversicherungsmaklers Funk hat seit Jahresbeginn einen neuen Mitgesellschafter. Kim-André Vives ist seit Anfang Januar Head of Südvers International. Die Kölner Zeichnungsagentur für D&O-Policen VOV hat einen Vertriebschef ernannt. Der chinesische Konzern Ant verliert seinen Versicherungschef.
Hannover Rück und 1 Life mit Vitality-Konkurrent
Nach dem Versicherer Discovery geht mit 1 Life ein weiterer südafrikanischer Anbieter mit einem Gesundheitsprogramm an den Start. Anders als beim Vitality-Programm von Discovery, das die Generali in Deutschland im Einsatz hat, gibt es hier keine Prämienrabatte für eine gesunde Lebensweise, sondern eine Erhöhung der Versicherungssumme bei Lebenspolicen. Das Bonusprogramm basiert auf einer App von Hannover Rück, Samsung und Life Q.
Abrechnungsbetrug wird für Krankenversicherer teurer
Unrichtige Abrechnungen für nicht erbrachte Dienstleistungen führen im Gesundheitswesen zu immer höheren Schäden. Das berichtet das Beratungshaus PwC und beruft sich auf eine Umfrage unter gesetzlichen Kassen und privaten Krankenversicherern. Demnach sind die Kosten, die den Anbietern durch Abrechnungsbetrug entstehen, in den vergangenen neun Jahren deutlich gestiegen. Die Corona-Pandemie wird die Entwicklung noch einmal beschleunigen, so die Berater.
Fitch sorgt sich um Zinsauswirkungen der Pandemie
Die Ratingagentur Fitch blickt mit gemischten Gefühlen auf die deutschen Lebensversicherer. Während die Corona-Krise keine drastischen Auswirkungen auf das Neugeschäft und die Sterblichkeit bei den Kunden hatte, trifft sie die Anbieter vor allem über das Niedrigzinsumfeld, das sich durch die Pandemie verschärft hat. Fitch sorgt sich um den sogenannten Duration-Mismatch und die damit verbundenen Wiederanlagerisiken. Die Analysten gehen zudem davon aus, dass die Solvenzquoten im 2020 spürbar gesunken sind. Die Lage der Schaden- und Unfallversicherer im laufenden Jahr berurteilen sie positiver, 2022 könnte es allerdings wieder leicht bergab gehen.
Kolb: Mehr private Elemente in der Pflegereform
Exklusiv Bei der Pflegereform sollte die Politik lieber auf die Stärkung der Eigenvorsorge setzen, statt immer mehr Steuermittel in die gesetzliche Pflegeversicherung zu stecken, findet Andreas Kolb, im Vorstand der Versicherungskammer Bayern zuständig für die Krankenversicherung. In der Pflege- und der Krankenversicherung sollte es seiner Meinung nach wie bei der Rente ein Drei-Säulen-Modell geben: eine gesetzliche, eine betriebliche und eine private Komponente.
Ist die Gruppenspitze ein Vermittler?
The Long View – Der Hintergrund Viele Unternehmen und Vereine bieten Mitarbeitern, Mitgliedern oder auch Verbrauchern Gruppenversicherungen zu Spezialkonditionen an, zunehmend auch als Nebenprodukt zu Produkten oder Dienstleistungen. Bisher galt, dass die Gruppenspitze, die als Versicherungsnehmer fungiert, nicht als Versicherungsvermittler anzusehen ist und entsprechend auch keine gewerberechtliche Erlaubnis braucht. Der Bundesgerichtshof zweifelt diese Rechtsaufassung nun in einem aktuellen Fall an und hat dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eine entsprechende Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt. Die Entscheidung des EuGH dürfte weitreichende Konsequenzen haben.
Wefox holt Geld und ändert Marken
Exklusiv Ende 2020 holte Wefox-Chef Julian Teicke bei Investoren 100 Mio. Euro, jetzt soll noch einmal ein Schlag dazukommen. Das Unternehmen steuert damit stramm auf die Komplettierung der C-Runde bei seiner Finanzierung hin – normalerweise folgt danach der Börsengang. Wann Teicke sich auf das Parkett traut, ist aber offen. Dafür will die Gruppe bei Umsatz und Gewinn zulegen. Dem dient auch der Plan, die Marken in der Gruppe neu aufzustellen.
PKV warnt vor digitaler Diskriminierung
Bei der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen dürfen die Privatversicherten nicht benachteiligt werden. Das betont der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) in einer Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege. Die Forderungen betreffen sowohl eine Gleichstellung von gesetzlich und privat Versicherten bei digitalen Entwicklungen als auch die Möglichkeit für die PKV-Unternehmen, bestehende Verträge anzupassen, um die neuen digitalen Leistungen aufnehmen zu können.
Neodigital und Element greifen im Wohngebäudemarkt an
Mit dem Berliner White-Label-Anbieter Element und dem saarländischen Digitalversicherer Neodigital steigen gleich zwei Insurtechs in die Versicherung von Wohngebäuden ein. Die Geschäftsmodelle sehen allerdings unterschiedlich aus: Element kooperiert mit einem Wohnungskonzern und bietet Hausrat- und Haftpflichtpolicen an. Neodigital bringt hingegen eine Wohngebäudeversicherung auf den Markt. Trotz der komplexen Marktlage in der Sparte gibt sich der junge Versicherer selbstbewusst.
US-Autoversicherer Metromile vor Börsengang
Die weiterhin gute Stimmung an den US-Börsen lockt junge Versicherer aufs Parkett. Nachdem kürzlich der Krankenversicherer Oscar seine Börsenpläne bekanntgegeben hatte, will der US-Autoversicherer Metromile im ersten Quartal sein Debüt geben. Dafür wählt er allerdings keine klassische Aktienemission, sondern den Weg über ein sogenanntes SPAC, ein Blankoscheckunternehmen, das bereits börsennotiert ist. Wenn die Anleger zustimmen, wird Metromile demnächst mit dem SPAC verschmolzen. Metromile ist ein Autoversicherer, der voll auf Telematik setzt.
BaFin und Familienversicherung uneins
Exklusiv Hat die Finanzaufsicht BaFin die Deutsche Familienversicherung auflaufen lassen und ihr sehr spät die Bedingungen für die Teilnahme an der betrieblichen Pflegerente Careflex Chemie mitgeteilt? So interpretieren viele Marktteilnehmer Äußerungen von Stefan Knoll, dem Chef der Gesellschaft, die aus dem Konsortium für Careflex ausscheiden musste. Oder hat die Behörde bereits im Sommer 2020 auf die Problematik hingewiesen? Das ist aus der Versicherungsaufsicht der BaFin zu hören. Dahinter steckt ein Grundsatzproblem: Behandelt die Aufsicht Start-ups und Insurtechs zu rigide?
FCA warnt vor weitreichenden Folgen
Mitte Januar hatte der britische Supreme Court bei einem Musterprozess um Betriebsunterbrechungen das sogenannte Orient Express-Urteil gekippt. Laut dem obersten Gericht ist es Versicherern nicht mehr gestattet, Schadenzahlungen wegen äußerer Umstände zu kürzen und zu argumentieren, dass Gastronomen auch ohne behördliche Betriebsschließung in der Corona-Krise kaum Geschäft gemacht hätten. Die Anbieter müssten sich im Klaren darüber sein, dass diese Entscheidung auch Auswirkungen auf die Regulierung anderer Schäden haben kann, warnt die Finanzaufsicht FCA.
Cyber und Corona treiben das D&O-Risiko
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die Risiken für Managerinnen und Manager werden durch Cybergefahren verstärkt. Dies gilt insbesondere während der Corona-Pandemie, die das Risiko von Cyberangriffen und zugleich den wirtschaftlichen Druck auf Unternehmen erhöht hat. Dies könnte dazu führen, dass Unternehmen zukünftig im Nachgang zu einem Cyber- oder Datenschutzvorfall reflexartig die Geltendmachung etwaiger Schadensersatzansprüche gegen ihre Organe prüfen und bei festgestellten Pflichtverletzungen – zum Beispiel im Hinblick auf die Organisation der Cybersicherheit – auch geltend machen werden.
Aon reagiert auf schwierigeres Umfeld
Exklusiv Der international tätige Großmakler Aon reagiert auf die Veränderungen im deutschen Markt, vor allem die höheren Anforderungen von Kunden. Das Unternehmen baut eine neue regionale Struktur auf, die auch zu Veränderungen in der deutschen Unternehmensleitung führt. Ein Zweck ist es, die Präsenz in Süddeutschland auszubauen. Außerdem stärkt der Makler seine digitalen Fähigkeiten. Das Unternehmen stößt die Veränderungen vor dem Hintergrund eines kräftigen Zuwachses beim Umsatz im Jahr 2020 an und dürfte die Viertelmilliarde jetzt schon seit mindestens zwei Jahren überschritten haben.














