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KI: Hohe Hürden in der Industrieversicherung

 Dossier – KI in der Praxis  Die Industrieversicherung hat sich lange als immun betrachtet gegenüber den Herausforderungen der Digitalisierung. Das ändert sich mit dem Siegeszug der generativen künstlichen Intelligenz. Doch während für Privatkunden und kleinere Unternehmen die weitgehende Automatisierung großer Geschäftsteile das Ziel ist, bleiben die Hürden in der Industrieversicherung hoch. Mittelfristig erwartet Experte Marc Kirchhofer vom Schweizer Berater Synpulse keine vollständige Dunkelverarbeitung im Geschäft mit großen Unternehmen.

Generali im Streit mit Mittelständler

 Exklusiv  Die Firma J.M. Schmitt in Bad Neuenahr-Ahrweiler produziert Rundverpackungen. Die katastrophale Flut im Sommer 2021 sorgte für einen Schaden von 23 Mio. Euro. Doch der Versicherer Generali hat nur 8 Mio. Euro gezahlt. Firmenchef Erwin Schmitt habe einem Sublimit von 20 Prozent für Elementarschäden zugestimmt, argumentiert die Generali. Der bestreitet das und hat den Versicherer verklagt.

GDV: Keine Entspannung in Kfz

Nach mehreren Krisenjahren sieht der Versichererverband GDV in der Kfz-Versicherung immer noch keine Entspannung auf die Branche zukommen. Als Gründe nennt der Verband die weiterhin steigenden Preise für Ersatzteile und Werkstattarbeiten, aber auch den sogenannten Designschutz für Autohersteller, der das Problem weiter befeuern würde. Laut GDV sollten Kfz-Versicherer im laufenden Geschäftsjahr zumindest keine roten Zahlen mehr schreiben – außer in der Vollkaskoversicherung.

Berlin will Rentenreform rasch angehen

Mit einer raschen Umsetzung von besonders drängenden Maßnahmen will die Bundesregierung die Wirtschaft in Schwung bringen und das Vertrauen der Menschen stärken. Neben einer Investitionsoffensive setzen Union und SPD dabei auch auf eine große Rentenreform. Konkret geht es unter anderem um die Mütterrente, eine Haltelinie für das gesetzliche Rentenniveau und die Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Auch die Projekte Frühstart-Rente und Aktivrente listet das Sofortprogramm auf, nicht aber die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge.

Zeitreise: Gothaer, Axa, Allianz, HUK, Mannheimer

 Vor 20 Jahren  Vor 20 Jahren beschäftigte der 2004 von der Allianz begonnene Preiskrieg in der Kfz-Versicherung viele Versicherer, auch den Rivalen HUK-Coburg. Die Gothaer baute den Konzern massiv um, und die BaFin beschäftigte sich intensiv mit den Kapitalanlagen der Versicherer. Im Mai 2005 zog der Bilanzfälschungsskandal beim US-Versicherer AIG bei der Kölnischen Rück in Köln und Dublin seine Kreise.

Große Unsicherheiten bei Hurrikan-Vorhersage

Die Munich Re hält in diesem Jahr eine leicht überdurchschnittliche Hurrikan-Saison für denkbar. Der Rückversicherer weist allerdings darauf hin, dass die Prognosen führender Forschungsinstitute, auf denen seine Einschätzung basiert, ungewöhnlich stark auseinandergehen. Vorsicht sei allemal angebracht: Unter ähnlichen Voraussetzungen war 2017 mit „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ zum Jahr mit der zweitteuersten Hurrikan-Saison geworden.

Telekom gründet Captive

 Exklusiv  Die Deutsche Telekom gründet nach Informationen des Versicherungsmonitors einen eigenen Rückversicherer. Die Captive soll Mitte 2026 den Geschäftsbetrieb in Köln aufnehmen, wie der Konzern bestätigte. Damit reagiert die Telekom auf die steigenden Prämien der Industrieversicherer und deren Forderungen nach höheren Selbstbehalten. Wer den neuen Versicherer leiten wird, steht noch nicht fest.

KI und Finfluencer

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: KI- und Data Analytics-Fachkonferenz der SZ, Bilanzpressekonferenz der Signal Iduna, Jahrestagung des Verbands der privaten Krankenversicherer sowie die jährliche Fachtagung des BVK

Kfz: Zu früh für eine Entwarnung

 Herbert Frommes Kolumne  Die Prognosen für das Marktergebnis in der Kfz-Versicherung für das Jahr 2025 werden freundlicher. Sie reichen von einer schwarzen Null bis hin zu einem Milliardengewinn. Offenbar haben die meisten Anbieter die schlimmen Ergebnisse der Jahre 2023 und 2024 hinter sich gelassen und mit Preiserhöhungen gegengesteuert. Aber es wäre grundfalsch, die tiefe Krise der Sparte für beendet zu erklären. Die Kfz-Versicherer stehen weiter vor großen Herausforderungen, zu denen ein Strukturwandel im Markt gehört.

Die Woche in Bildern 22/2025

 Woche in Bildern  Das von einem schweren Gletscher- und Bergsturz verschüttete Schweizer Dorf Blatten, die Verleihung des Internationalen Karlspreises an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, eine Panne nach dem Start einer SpaceX-Rakete, eine schwere Explosion in einem chinesischen Chemiewerk und ein Attentat mit vielen Verletzten bei der Meisterfeier des FC Liverpool: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.

Juni-Erneuerungen zeigen disziplinierten Markt

Rückversicherer haben sich in der Erneuerungsrunde zum Juni etwas wachstumsfreudiger gezeigt. Die strenge Zeichnungsdisziplin behalten sie aber bei, stellt der Rückversicherungsmakler Howden Re in einem Bericht fest. Die Waldbrände in Kalifornien hatten – anders als zunächst befürchtet – keinen großen Einfluss auf den Risikoappetit der Rückversicherer, meint der Wettbewerber Guy Carpenter.

„Noch keine branchenweite KI-Strategie erkennbar“

 Dossier – KI in der Praxis  Viele vereinzelte Anwendungsfälle, aber noch keine branchenweite Strategie – so beurteilen Matthias Wolf (links) und Simon Heetkamp, Professoren am Institut für Versicherungswesen an der TH Köln, den aktuellen Stand der deutschen Versicherungsbranche beim Thema künstliche Intelligenz (KI). Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutern die beiden Experten, in welchen Bereichen die KI bereits Anwendung findet und wo noch nicht – und welche Rolle die Regulatorik dabei spielt.

Die Provinzial ist gegen eine Pflichtversicherung

Die Pläne der Regierung zur Elementarschadenversicherung beschäftigen die Branche. Dabei herrscht Unklarheit, ob es zu einer Pflichtversicherung kommt oder nur zu einer Angebotspflicht mit Opt-Out. Der Provinzial-Konzern ist gegen eine Pflichtversicherung, stellte Vorständin Sabine Krummenerl beim diesjährigen Rückversicherungssymposium in Köln klar. Sollte es bei der im Koalitionsvertrag vorgesehenen „staatlichen Rückversicherung“ für Elementarschäden auf ein Modell wie in Frankreich hinauslaufen, wäre das nach Ansicht von E+S-Chef Thorsten Steinmann der falsche Weg.

Ärztetag gibt grünes Licht für die neue GOÄ

Der Deutsche Ärztetag in Leipzig hat sich am Donnerstag mit überraschend großer Mehrheit hinter die zwischen der Ärzteschaft und der privaten Krankenversicherung (PKV) ausgehandelte novellierte Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) gestellt. Die Delegierten gaben der Bundesärztekammer und dem PKV-Verband den Auftrag, Bundesgesundheitsministerin Nina Warken den gemeinsamen Vorschlag vorzulegen. Er bringt der Ärzteschaft in den ersten drei Jahren nach Inkrafttreten ein Honorarplus von 1,9 Mrd. Euro.

Pflichtversicherung à la Aktuarvereinigung

Die Versicherungspflicht gegen Elementarschäden soll kommen, doch noch sind viele Fragen offen. Die Deutsche Aktuarvereinigung warnt davor, den Umgang mit Klimarisiken mit einer solchen Pflicht als abgehakt zu betrachten. Es brauche ein Gesamtkonzept aus risikogerechter Prämienkalkulation, Prävention und Kumulschutz, etwa in Form einer staatlichen Rückversicherung. Viele Fragen seien noch offen.

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