Schlechte Nachrichten für die Versicherer: Die Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), deutsche Autobahnen teilweise zu privatisieren, drohen endgültig zu platzen. Die SPD ist strikt dagegen und will Informationen der WDR-Sendung „Monitor“ zufolge nun das Grundgesetz ändern, um eine Privatisierung auch in Zukunft auszuschließen. Versicherer wie die Allianz hatten mehrfach erklärt, gerne in Autobahnen investieren zu wollen und sich bereits Hoffnung auf eine neue Kapitalanlage gemacht.
Top News
Mehr Datenkompetenz im Vertrieb ist nötig
Meinung am Mittwoch Der Kunde ist König, das gilt gerade in unserer digital vernetzen Welt mit einer immer größeren Fülle von Angeboten. Das Datenvolumen und damit das Wissen über unsere Bedürfnisse und Wünsche steigt von Jahr zu Jahr exponentiell. Eine wichtige Disziplin, die Versicherer bisher nicht wirklich beherrschen, ist die effektive personalisierte Ansprache ihrer Kunden. In den vergangenen zwanzig Jahren haben sie allein in Deutschland einen zweistelligen Milliardenbetrag dafür ausgegeben, ihre Vertriebe an der Kundenschnittstelle erfolgreicher zu machen. Die Cross-Selling-Quote hat sich in dieser Zeit indes kaum verbessert. Während in vielen Branchen die Personalisierung auf Basis immer größerer Datensätze […]
R+V wird digital, aber nicht zu sehr
Der zum genossenschaftlichen Finanzlager gehörende Versicherer R+V hat weitere Einzelheiten seines Strategieprogramms vorgestellt. Dazu gehört der rasche Ausbau digitaler Vertriebs- und Kundenbetreuungsmöglichkeiten. Bislang habe die Gesellschaft vor allem die Vermittler und die Raiffeisen- und Volksbanken im Blick gehabt, der Kunde wolle aber auch direkt durch den Versicherer betreut werden, sagte der neue Konzernchef Norbert Rollinger. Vertreter und Banken sollen trotzdem weiter im Mittelpunkt stehen. Rollinger kündigte eine Wachstumsoffensive an: Bis 2022 sollen die Beitragseinnahmen von heute 16 Mrd. Euro auf 20 Mrd. Euro steigen.
Sofortrenten im Sinkflug
Wer vor 20 Jahren eine dynamische Sofortrente gegen einen Einmalbeitrag in Höhe von 50.000 Euro abgeschlossen hat, hat in der Summe durchschnittlich 31.000 Euro mehr ausbezahlt bekommen. Das zeigt der aktuelle Map-Report, an dem sich 24 Anbieter beteiligt haben. Im Vorjahr lag die Teilnehmerzahl noch bei 32 Versicherern. Ein weiteres Ergebnis: Je später die Sofortrente abgeschlossen wurde, desto länger mussten Versicherte warten, bis die ausgezahlten Leistungen die einbezahlte Summe überstiegen.
Munich Re hat Ärger mit Anlegern
Große Investoren könnten dem Management des Rückversicherers Munich Re bei der Hauptversammlung am 26. April 2017 zwei Niederlagen beibringen. Vor allem US-Anleger wollen am Mittwoch gegen das Vorstands-Vergütungssystem stimmen, weil sie es zu wenig transparent finden. Außerdem gibt es eine Reihe deutscher Fondsgesellschaften, die den Vorstandsantrag zum genehmigten Kapital ablehnen wollen. Sollten Vorstand und Aufsichtsrat beide Abstimmungen verlieren, hätte das zwar kaum direkte Auswirkungen auf das Unternehmen, wohl aber auf die Reputation.
Häufige Schäden bei M&A-Versicherungen
Versicherungen, die Risiken aus Fusionen und Übernahmen abdecken, sind auf dem Vormarsch. Mittlerweile kommt es auch häufiger zu Schäden als in den Anfangsjahren, ergab eine aktuelle Untersuchung von AIG, einem der führenden Anbieter dieser Verträge. Im Schnitt gab es bei 18 Prozent der von AIG abgeschlossenen Verträge Schäden, im Vorjahr waren es noch 14 Prozent. Bemerkenswert war ein deutlicher Anstieg der Schäden wegen Gesetzesverstößen.
Politische Risiken werden bedrohlicher
Politische Risiken rücken verstärkt in den Fokus von Unternehmen. Das zeigt der aktuelle „Global Risk Management Survey“ des Großmaklers Aon. Danach sind Reputationsverluste für Unternehmen weltweit noch die größte Bedrohung, gefolgt von der Angst vor einer verschlechterten wirtschaftlichen Entwicklung und dem zunehmenden Wettbewerb. Cyberrisiken werden von einer zunehmenden Zahl von Managern als bedrohlich empfunden. Die Zahl der Unternehmen mit einer Cyberpolice wächst, sie sind aber nach wie vor in einer Minderheit. Ein Risiko, das in der Wahrnehmung der Verantwortlichen in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen wird, ist die mangelnde Innovationsfähigkeit.
IT-Chef Beat Marbach verlässt unerwartet Swiss Life
Leute – Aktuelle Personalien Nach zwei Jahren als IT-Chef bei Swiss Life verlässt Beat Marbach (Bild) überraschend das Unternehmen. Laut Swiss Life habe sich Marbach „dazu entschieden, den Konzern zu verlassen“. Ob es Unstimmigkeiten gegeben habe, kommentierte das Unternehmen nicht. Kommissarisch übernimmt nun Thomas Bahc das Amt von Marbach. Außerdem: Ian Penny wird neuer Chief Information Officer bei Hiscox und Matt Merna übernimmt das Amt des Chief Operating Officers für Nordamerika bei Chubb.
Allianz: Aufsichtsrat für vier Tage
Terminprobleme bei der Allianz SE: Die Obergesellschaft des Versicherungskonzerns hält ihre Hauptversammlung am 3. Mai 2017. Eigentlich sollte dann auch Michael Diekmann (Bild) in den Aufsichtsrat und dort zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt werden. Doch am 3. Mai ist die zweijährige Wartezeit für Diekmann nach dem Aktienrecht noch nicht abgelaufen. Deshalb muss der jetzige Aufsichtsratschef Helmut Perlet erneut in den Aufsichtsrat gewählt werden – für vier Tage. Ein Versehen bei der Terminfestsetzung? Keineswegs, heißt es bei der Allianz. Die Terminfindung sei halt sehr komplex und müsse fünf Jahre im Voraus erfolgen.
Cyber: GDV-Musterbedingungen in der Praxis
Legal Eye – Die Rechtskolumne Der GDV hat am 19. April 2017 seine Musterbedingungen für die Cyber-Versicherung und einen unverbindlichen Muster-Fragebogen veröffentlicht. Der GDV betont, dass die AVB Cyber speziell auf die Bedürfnisse von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) mit einem Jahresumsatz von bis zu 50 Mio. Euro zugeschnitten sind und dass der Fragebogen nur für Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis maximal 10 Mio. Euro geeignet ist. Die erste Analyse zeigt, dass die AVB Cyber im Vergleich zu den bereits am deutschen Markt angebotenen Cyber-Policen weder konkurrenzfähig noch praxistauglich sind. Ihnen wird wohl ein ähnliches Schicksal beschieden […]
Unterversicherte Kunst
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Art Cologne und Kunstversicherung, Hauptversammlungen von Munich Re, Axa und Generali, Bilanzpressekonferenz von R+V und VHV, Mitgliederversammlung der Deutschen Aktuarvereinigung und IBM-Versicherungskongress.
Google und Facebook ernst nehmen
Herbert Frommes Kolumne Noch ist unklar, wie der digitale Umbau der Versicherungswirtschaft ablaufen wird. Werden die traditionellen Anbieter es schaffen, sich so zu verändern, dass sie die neuen Kundenbedürfnisse befriedigen und die aktuellen Techniken meistern werden? Oder werden die Insurtechs die Gewinner sein, möglicherweise in Zusammenarbeit mit Rückversicherern oder traditionellen Gesellschaften? Darüber gibt es eine sinnvolle Debatte in der Branche, die mehrheitlich an die Reformfähigkeit der jetzt aktiven Anbieter und nicht an die Start-ups glaubt. Die Internet-Giganten wie Google spielen in dieser Diskussion kaum noch eine Rolle. Die meisten Manager glauben, dass sie nicht zu den großen Disruptoren werden. […]
Deutungsstreit um britisches Provisionsverbot
Die britische Finanzaufsicht und das Finanzministerium haben einen neuen Bericht zu den Auswirkungen des Provisionsverbots veröffentlicht. Verbraucherschützer nutzen den Report, um erneut auch in Deutschland ein Verbot von Provisionen zu fordern. Das Verbot habe die Beratungsqualität in Großbritannien verbessert. Der GDV spricht von einem kapitalen Missverständnis – in dem Bericht gehe es vielmehr darum, die negativen Auswirkungen der Maßnahme zu kompensieren.
DFV will mit Hausrat wachsen
Die DFV Deutsche Familienversicherung expandiert in Geschäftsfelder außerhalb der Kernsparten Krankenzusatz und Pflege. Das Unternehmen will in der Schadenversicherung stark wachsen, vor allem mit Hausrat- und Unfallpolicen. Das erläuterte Unternehmenschef Stefan Knoll aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums. Knoll verteidigte die hohen Kostenquoten seines Unternehmens und zeigte sich äußerst selbstbewusst im Vergleich mit der Konkurrenz. Die Pflegeversicherung der Allianz sei deutlich schlechter als die der DFV. Demnächst können Kunden auch per Sprachcomputer Alexa mit der DFV Kontakt aufnehmen.
Versicherungsvertreiber auf PEPP
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Verstehen Sie Eiopisch? Wie sieht es mit Bafinisch aus? Kennen Sie sich mit IBIPs, PRIIPs und MiFID aus? Können Sie Ihre KIDs und IPIDs schon auswendig herunterbeten? Dann müssen Sie nicht weiterlesen, dann sind sie schon Aufsichtssprech-Experte. Für alle anderen Versicherer und Vermittler, kurz Versicherungsvertreiber, sowie sonstige Unerschrockene ohne Angst vor Kopfschäden gibt es hier eine kleine Nachhilfestunde.














