Herbert Frommes Kolumne Wird Donald Trump wirtschaftliche Erfolge vorweisen können? Wahrscheinlich schon, jedenfalls in den ersten Jahren. Denn Trump wird mit Hunderten von Milliarden an öffentlichen Geldern den Ausbau der Infrastruktur ankurbeln. Dafür wird er natürlich Schulden machen, die Märkte setzen bereits auf rasch steigende Zinsen in den USA. Das heißt noch lange nicht, dass auch in Europa die Zinswende bevorsteht. Der Wahlerfolg des Populisten birgt verschiedene Lektionen für unseren Kontinent. Eine ist, dass die restriktive Ausgabenpolitik, die vor allem Finanzminister Wolfgang Schäuble vertritt, Wasser auf die Mühlen der Populisten ist.
Top News
VW-Transportrisiko geht zu Ergo
Köln Assekuranz, eine Tochtergesellschaft von Munich Re und Ergo, versichert künftig führend das Transportrisiko des VW-Konzerns. Bislang hatte ein Konsortium unter Führung der Allianz den Vertrag geführt. Die Zeichnungsagentur Köln Assekuranz wurde nach dem Ende des Gerling-Konzerns von früheren Gerling-Mitarbeitern gegründet, das Unternehmen zeichnet Transportrisiken vor allem auf der Ergo-Bilanz. Der Wechsel hat viele Marktteilnehmer überrascht – das Risiko gilt als nicht gerade einfach.
Ergo Direkt fühlt Kunden auf den Zahn
Digitale Trends 2017 Mit „Meine Zahn-App“ will der Direktversicherer Ergo Direkt Kunden und Nicht-Kunden beim Management ihrer Zahngesundheit unterstützen. Neben der Möglichkeit, Befunde, Rechnungen, Röntgenbilder und Bonushefte in der App zu speichern sowie Terminplan, Zahnarztsuche, Pflegetipps und Zahnputzuhr zu nutzen, vermittelt Ergo Direkt auf Wunsch auch einen günstigeren Zahnarzt über das Auktionsportal 2.te-Zahnarztmeinung. Mit diesem Angebot ist der Versicherer bereits mit der Bundeszahnärztekammer aneinander geraten. Allerdings scheint den Nutzern der App der Kostenvergleich gar nicht das wichtigste Werkzeug zu sein.
GDV plant große Verbandsreform
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) plant eine grundlegende Reform seiner Verbandsstruktur. Nach Informationen des Versicherungsmonitors will der GDV Dienstleistungs- und Lobbyfunktionen künftig klarer trennen. Statt der zahlreichen Arbeitsgruppen und Ausschüsse soll es mehr projektbezogene Arbeit geben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Donnerstag, dass 50 von 400 Arbeitsplätzen beim GDV wegfallen sollen.
Nahles-Rente: Kontroverse um Garantieverbot
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hält den Gesetzentwurf zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) grundsätzlich für gelungen. Falsch findet der Verband, dass bei der sogenannten Nahles-Rente keinerlei Garantien erlaubt sind. Der Chef der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung Heribert Karch sieht in dem Garantieverbot dagegen einen zentralen Baustein. Der Gesetzentwurf hat aus seiner Sicht das Zeug, in Deutschland für einen Paradigmenwechsel nach internationalem Vorbild zu sorgen. Allerdings fordert er eine deutliche Anhebung des von Sozialabgaben befreiten Sparbetrags in der bAV.
Generali zieht Kapitalspritze in Betracht
Der italienische Versicherer Generali zieht langfristig eine Kapitalspritze für seine deutsche Tochter Generali Leben in Betracht, wenn die Zinsen so niedrig bleiben und sich die Regeln für die Berechnung der Zinszusatzreserve nicht ändern sollten. Die Gesellschaft sei weniger stark aufgestellt als die Unternehmen der Aachen Münchener-Gruppe, sagte Finanzchef Alberto Minali. Die Muttergesellschaft verbuchte in den ersten neun Monaten einen Gewinnrückgang, zeigte sich aber in der Schaden- und Unfallversicherung profitabler als ihre Wettbewerber.
Hannover Rück mit starkem Quartal
Der Rückversicherer Hannover Rück hat im dritten Quartal dank geringer Großschäden mehr verdient als im Vorjahr und wird damit kaum Probleme haben, sein Gewinnziel von 950 Mio. Euro zu erreichen. Analysten gehen mittlerweile von einem Gewinn von rund 1 Mrd. Euro aus. Bei den kommenden Vertragserneuerungen im Januar wird es weiterhin Druck auf die Preise geben wird, so Finanzchef Roland Vogel. Die kommende Trump-Präsidentschaft in den USA bereitet ihm dagegen kaum Sorgen.
Ein Angebot in Minutenschnelle
Digitale Trends 2017 Online nach einer günstigeren Krankenversicherung oder einem neuen Haftpflicht-Tarif zu suchen ist bequem und bringt schnell erste Informationen. Ins Stocken gerät der Prozess aber oft, wenn der Versicherer mit einem konkreten Angebot auf die Anfrage des potenziellen Kunden reagieren soll. Mit ihrer „Integrierten Customer Journey Lösung“ geht auch das ganz schnell, verspricht Godehard Laufköter von der Hanse Merkur. Die Antwort erhält der Kunde im Idealfall schon, wenn er noch am Computer sitzt.
Zurich hadert mit der großen Industrie
Der Schweizer Versicherer Zurich meldet deutlich höhere Gewinne für das dritte Quartal und die ersten neun Monate. Nach Ansicht der Unternehmensspitze greift das Umbauprogramm des 2015 angetretenen Konzernchefs Mario Greco. Unzufrieden ist die Zurich mit dem Ergebnis der Versicherung großer Industrierisiken. Dort müsse die Gruppe sich weiter verbessern. Im laufenden Jahr hat sie schon erhebliche Prämienvolumen bei der Versicherung der großen Industrie aufgegeben.
Sachsparte beschert MLP Provisions-Wachstum
Dank guter Provisionserlöse im Bereich Sachversicherungen und einem deutlichen Wachstum beim betreuten Vermögen in den ersten neun Monaten ist der Finanzdienstleister MLP zuversichtlich, in diesem Jahr eine leicht positive Entwicklung beim operativen Ergebnis zu zeigen. 2017 soll es dann deutlich nach oben gehen. „Wir sind nicht unzufrieden mit der Zwischenbilanz, wissen aber, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorlage der Zahlen.
Liverani: Telematik-Tarife stärken das Kollektiv
Telematik-Tarife kommen nicht nur unmittelbar den Teilnehmern in Form von Rabatten zugute, auch das Versichertenkollektiv kann profitieren, warb der Vorstandsvorsitzende von Generali Deutschland, Giovanni Liverani, bei der Eröffnung der neuen Hauptstadtrepräsentanz in Berlin. Der Grund: Anhand der erhobenen Daten lassen sich Schadenursachen besser verstehen, die Prävention kann verbessert werden, so Liverani. Zu einer von Kritikern befürchteten Untergrabung des Kollektivgedankens müsse es nicht kommen.
Gewerbeversicherung: Gleiche Leistung, anderer Preis
Meinung am Mittwoch In der Gewerbeversicherung gibt es deutliche Unterschiede in der Prämienhöhe für ähnliche Deckungen. Das kann rein kaufmännisch zwar sinnvoll sein, ist aber unlogisch und kundenunfreundlich. Verloren geht dabei das Vertrauen der Kunden. Versicherer, die auf unterschiedliche Preisstrategien setzen, müssen damit rechnen, Kunden an den Wettbewerb zu verlieren.
Munich Re wünscht sich nach US-Wahl Klarheit
Durch die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA könnte eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank in weite Ferne rücken, fürchtet der weltgrößte Rückversicherer Munich Re. Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten, die das Votum hervorgerufen hat, hält Finanzchef Jörg Schneider nur für eine vorübergehende Erscheinung. Er wünscht sich baldige Klarheit über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs der USA. Nach einem guten dritten Quartal traut sich der Rückversicherer für das Gesamtjahr mehr zu: Er will jetzt deutlich mehr als 2,3 Mrd. Euro verdienen.
Mit Diebesgut auf Kundensuche
Von Sondermarken über Klappräder bis zu Musikinstrumenten – ein Londoner Shop verkauft ein Sammelsurium aus sichergestelltem Diebesgut. Die skurrile Aktion sammelt Geld für wohltätige Zwecke, ist aber vor allem eine Marketing-Maßnahme des jungen Versicherers Back Me Up. Er möchte seine Zielgruppe von Millenials darauf stoßen, dass es sich lohnt, private Besitztümer etwa gegen Diebstahl zu versichern. Back Me Up verspricht, dass das ganz ohne Formulare und komplizierte Fragen über eine App geht.
Digitalisierung setzt Vermittlern zu
Die Digitalisierung könnte viele Versicherungsvermittler den Job kosten. Nach Einschätzung von Experten könnte in vier bis sechs Jahren die Hälfte der Makler durch neue Techniken wie Predictive Analytics von der Bildfläche verschwinden. Wie Versicherer am besten auf die neuen Herausforderungen reagieren, darüber schieden sich die Geister auf einer Konferenz des Instituts für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig. Die neuen Konkurrenten der Versicherer, die Insurtechs, wollen sich nicht immer auf die Rolle als Vermittler beschränken.














