An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Die Run-off-Geier wittern kranke Tiere.
Archiv ‘Abwicklung’
Eiopa will einheitliche Abwicklung
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa fordert in einem Brief an die EU-Kommission eine Harmonisierung der Sanierungs- und Abwicklungssysteme für kriselnde Versicherer in Europa. Die nationalen Lösungen, die es bisher gebe, seien inkonsistent und widersprüchlich. Das erschwere koordinierte Aktionen in Krisenzeiten, so Eiopa. Insbesondere sei ein einheitliches System zur Absicherung der Kundenguthaben vonnöten. Sonst drohe eine Ungleichbehandlung von Verbrauchern in Europa.
Warum der Run-off gut ist
Herbert Frommes Kolumne: Das ist eine gute Nachricht für die Branche: Der Finanzinvestor Apollo kommt mit der Tochtergesellschaft Athene nach Deutschland und übernimmt die Delta Lloyd Lebensversicherung, die seit 2010 im Run-off ist. Der Zweck ist offensichtlich, eine Abwicklungsplattform aufzubauen. Der Run-off wird gesellschaftsfähig – das ist gut so angesichts der Lage mancher Lebensversicherer. Für den einen oder anderen wird es höchste Zeit, Bestände oder Gesellschaften zu schließen, damit nicht ganze Konzerne einschließlich der profitablen Schadenversicherung mit in den Abgrund gezogen werden.
Schweizer Lebensversicherer Zenith ist pleite
Der kleine Lebensversicherer Zenith kann die aufsichtsrechtlichen Kapitalvorschriften der Schweiz nicht mehr erfüllen. Die Gesellschaft wird liquidiert, ihr Bestand auf die neugegründete Auffanggesellschaft Palladio übertragen. Schuld an dem Zusammenbruch sind das Niedrigzinsumfeld, ein missglückter Run-off und zu großzügige Versicherungsbedingungen.
Swiss Re stößt weiteres US-Geschäft ab
Nachdem der Rückversicherer Swiss Re schon 2012 einen Großteil seines US-Geschäfts mit in Abwicklung befindlichen Lebensversicherungen verkauft hat, trennt sich der Konzern nun von einer weiteren Gesellschaft. Aurora National Life geht an RGA. Künftig will sich Swiss Re auf das Run-off-Geschäft in Großbritannien konzentrieren.
Run-off: Ungewisse Zukunft
Die Abwicklung von deutschen Lebensversicherungen ist ein sensibles Thema. Noch umstrittener ist die Übertragung ins Ausland oder an ausländische Investoren. Gegen beides hat die Aufsicht keine grundsätzlichen Einwände, mit deutscher Beteiligung geht es aber leichter, sagte Felix Hufeld, der oberste Versicherungsaufseher.
Darag an Keyhaven verkauft
Der Run-off-Spezialist Darag hat einen neuen Eigner. Die Londoner Investmentfirma Keyhaven Capital Partners übernahm alle Aktien vom Investor Augur. Das Management soll künftig an dem Unternehmen beteiligt werden. Keyhaven-Chef Claus Stenbaek sagte dem Versicherungsmonitor, warum sein Unternehmen hohe Erwartungen an den Run-off-Markt hat.
Roß wird Chefabwickler
Die Heidelberger Leben bestätigt, dass Talanx-Vorstand Heinz-Peter Roß den Chefposten übernimmt. Das Unternehmen soll zu einer Abwicklungsplattform für Lebensversicherungen werden.
Britische Versicherer fordern Rücktritt des Chefaufsehers
Die britische Versicherungswirtschaft ist verärgert über Martin Wheatley, Chef der Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA), und verlangt seinen Rücktritt. Ein leitender Mitarbeiter hatte in einem Interview am Freitag die geplante Prüfung von Praktiken der Lebensversicherer geschildert. Als Folge gingen die Aktienkurse großer Konzerne in die Knie. Danach musste die FCA zurückrudern – so scharf wird jetzt doch nicht geprüft.
Heidelberger Leben: Verkauf genehmigt, erster Run-off-Deal
Die Finanzaufsicht BaFin hat keine Einwände gegen den Verkauf der Heidelberger Leben an den britischen Finanzinvestor Cinven und die Hannover Rück. Damit wird die Übernahme zum 31. März 2014 vollzogen, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Die beiden Käufer wollen die Heidelberger Leben zur ersten deutschen Run-off-Plattform für die Lebensversicherung ausbauen. Der erste Deal ist bereits unterzeichnet: Die Gesellschaft kauft den Bestand der Skandia und wickelt ihn ab.
Vorstand Roß verlässt Talanx
Vorstand Heinz-Peter Roß verlässt nach fünf Jahren den Hannoveraner Talanx-Konzern. In der Branche wird spekuliert, dass Roß künftig die Führung der Heidelberger Leben übernimmt, die zur Abwicklungsplattform ausgebaut wird. Die Beteiligten schweigen.
Run-off: Gekommen um zu bleiben
Herbert Frommes Kolumne: Für kleine und alte Bestände in der Schaden- und Unfallversicherung macht es Sinn, für die Lebensversicherung nicht – so sehen viele Versicherungsmanager die künftige Rolle des Run-offs in Deutschland. Mit großer Skepsis betrachten sie die Bemühungen von Investoren, mit der Heidelberger Leben eine Run-off-Plattform für deutsche Lebensbestände zu schaffen. Dabei sollte der Markt froh sein, dass ihm jemand eine solche Möglichkeit bietet.
Abwickler setzen auf Lebensversicherung
In der Sachversicherung ist der Run-Off durch Spezialanbieter schon akzeptiert. In der Lebensversicherung ist es noch nicht soweit. Das könnte sich bald ändern, erwartet Michael Sattler von der Heidelberger Leben. Das Unternehmen will sich als erste Abwicklungsplattform für Lebensverträge positionieren.
Run-Off im Aufwind
Mit der Einführung von Solvency II werden sich viele Versicherer stark auf profitable Geschäftsbereiche konzentrieren. Grund sind die hohen Eigenkapitalanforderungen. Die Folge: Es wird deutlich mehr Abwicklungen von Versicherungsbeständen geben.
Lohrmanns Verunsicherung XXIX
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Die Angst der Deutschen vor dem Run-Off.











