Leute – Aktuelle Personalien Solmaz Altin, der bisherige Digitalisierungschef der Allianz, geht nach Singapur in die Asien-Holding des Konzerns. Was der Schritt bedeutet, ist unklar: Altin sei als Chief Digital Officer gescheitert, glauben die einen. Er stehe kurz vor der nächsten Karrierestufe, meinen die anderen. Fest steht: Er hat sich im Konzern als Digitalisierungschef nicht nur Freunde gemacht. Die Personalie könnte gefährlich werden für Konzernchef Oliver Bäte, der Altin geholt hat und jetzt eine neue Digitalisierungsstrategie braucht.
Archiv ‘Allianz’
Überschussbeteiligung sinkt nur leicht
Die Überschussbeteiligung bei klassischen Lebensversicherungen ist schon seit Jahren im Sinkflug. In diesem Jahr hat sich die Absenkung aber spürbar verlangsamt. Das geht aus einer Studie der Ratingagentur Assekurata hervor. Die Anbieter schrieben ihren Kunden mit 2,83 Prozent nur rund 0,05 Prozentpunkte weniger gut als 2017. Von 2016 auf 2017 war die Überschussbeteiligung dagegen um 0,23 Prozentpunkte gesunken. Eine Rolle dürfte die Entscheidung des Marktführers Allianz spielen, die Deklaration 2018 konstant zu halten. Zudem bringt eine Absenkung den Anbietern immer weniger Zugewinn. Eine weitere Überraschung: Die Zuführung zur Zinszusatzreserve fiel mit 15 Mrd. Euro geringer aus als gedacht.
Allianz kauft in Sri Lanka zu
Die Allianz baut ihre Präsenz in Sri Lanka aus: Der Münchener Konzern übernimmt die Schaden- und Unfallversicherungstochter der Janashakthi Insurance für rund 86 Mio. Euro. Damit wird die Gesellschaft zu einem der größten Sachversicherer in Sri Lanka. Der Schritt passt zur Strategie von Konzernchef Oliver Bäte, in der Schaden- und Unfallversicherung zu wachsen. Auch in den USA legt der Konzern zu: Die Industrieversicherungstochter AGCS hat die Erneuerungsrechte für das US-Produktrückruf-Portfolio von Liberty erworben.
Diskussion um neue Police Tech E&O
Der Großmakler Aon hatte in der vergangenen Woche eine neue Police ins Gespräch gebracht. Die Technology Errors & Omissions-Deckung werde angesichts der Digitalisierung zunehmend wichtiger, weil immer mehr Produktionsunternehmen auch Software anbieten. Georg Bräuchle vom Aon-Rivalen Marsh bezweifelt, dass Unternehmen eine weitere Police brauchen. Besser sei es, die neuen Risiken in Cyber- oder Produkthaftpflichtverträgen unterzubringen, sagte er am Dienstag auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz in Hamburg. Versicherungseinkäufer aus der Industrie forderten dort einfachere Verträge.
Haftpflicht und Digitalisierung
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Euroforum Haftpflicht-Tagung, Neujahrsempfang der Allianz, Round Table der Signal Iduna und Jahrespressekonferenz des GDV
Kfz: Allianz verlangt Daten-Treuhänder
Die Allianz Deutschland verlangt von der Politik, einen Treuhänder für die Daten einzuführen, die Pkw erzeugen. Das sagte Vorstand Joachim Müller der Nachrichtenagentur dpa. Müller begründet den Vorstoß mit der Notwendigkeit, nach Unfällen festzustellen, ob Fahrer oder Technik verantwortlich sind. Bei der Forderung geht es ihm um die Daten, die automatisierte Fahrzeuge künftig sammeln müssen. Aber eine solche Entscheidung dürfte, wenn sie denn kommt, für alle Daten gelten, die ein Pkw erzeugt. Für die Branche, die selbst als Datensammler unterwegs ist, könnte das zum Bumerang werden.
Allianz-Software: Umstrittenes Geschenk
Die Allianz will die zentralen Teile ihrer eigenen Software in eine Stiftung überführen und für Konkurrenten nutzbar machen. Das führt zu Unruhe bei Software-Herstellern. Marcus Ryu (Bild), der Chef des Anbieters Guidewire, äußerte sich kritisch zu den Allianz-Plänen. Bislang gebe es ein kein Beispiel für eine gelungene Umwandlung von firmeneigener Software in ein frei verwendbares Open Source-Angebot. Die Probleme der Allianz Private Krankenversicherung bei der Einführung des Systems sind unterdessen deutlich kleiner geworden, sagte Allianz-Vorstand Christof Mascher.
Die Allianz im Angriffsmodus
Herbert Frommes Kolumne Allianz-Chef Oliver Bäte kündigt einen Großangriff in der Schadenversicherung an und lobt die HUK-Coburg. HUK-Coburg-Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann und andere Versicherer äußern sich positiv über Check24, dabei ist die HUK auf dem Portal gar nicht vertreten. Alle machen sich Sorgen wegen des erwarteten Amazon-Vorstoßes und glauben, dass noch weitere Internet-Anbieter in den Markt drängen. Offenbar wird 2018 für die Branche doch spannender, als manche erwarten. Ob der Allianz-Vorstoß gelingt, ist längst noch nicht ausgemacht. Er wird aber auf jeden Fall den Markt beschäftigen.
Bäte will in der Sachversicherung angreifen
Nach dem Umbau des Vermögensverwalters Pimco und der Lebensversicherung hat sich Allianz-Chef Oliver Bäte nun die Sachversicherung vorgenommen. Er will Produkte und Prozesse radikal vereinfachen: Die Fülle von Produktvarianten, die im Endeffekt kaum genutzt werden, soll verschwinden, zudem will Bäte Produkte länderübergreifend vereinheitlichen und Schadenmeldungen stärker über neue Apps steuern, sagte er bei der beim Dinner des Versicherungstages der Süddeutschen Zeitung in Bergisch-Gladbach. Langfristig will er auch die Direktversicherung aufbohren.
Ängste, Umbrüche und Skandale
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Allianz-Risikobarometer, SZ-Versicherungstag und Neujahrsempfang der BaFin.
Jubelträume über die Bürgerversicherung
Herbert Frommes Kolumne Sollte die große Koalition aus Union und SPD kommen, wird sie in den kommenden dreieinhalb Jahren keine Bürgerversicherung einführen. Das ist ein Ergebnis der nächtlichen Gespräche in den Sondierungsrunden der Parteien. PKV-Verband, GDV, Vermittlerverbände, die Neue Assekuranz Gewerkschaft und Beschäftigte der PKV-Gesellschaften, die bis zuletzt vor den wechselnden Verhandlungsorten demonstriert haben, werden das Ergebnis als großen Erfolg verbuchen. Dabei hätte die Branche allen Grund, über das Geschäftsmodell, das dem dualen System zugrunde liegt, grundlegend nachzudenken. Denn der Streit über die Zukunft des Systems ist nur aufgeschoben.
Allianz wächst in der Schweiz
Die Munich Re-Tochter Ergo trennt sich von ihrer Rechtsschutztochter DAS in der Schweiz sowie von den Portfolien der DAS-Töchter in der Slowakei und in Luxemburg. Käufer ist der Allianz-Konzern. Zum Kaufpreis wollten sich die beiden Versicherer nicht äußern. Zusammen haben die drei Einheiten 2016 ein Prämienvolumen von rund 38 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Zukauf passt zur Strategie der Allianz. Die Gesellschaft will vor allem in der Sachversicherung weiter zulegen.
2017: Der Jahresrückblick
Die Allianz will international wachsen, die Generali Deutschland startet ihren Konzernumbau und Amazons Sprachassistent Alexa verkauft nun auch Policen – 2017 war ein spannendes Jahr für die Versicherungsbranche. Für großen Wirbel hat auch der Ergo-Konzern gesorgt: Erst wird bekannt, dass der Versicherer still und heimlich den Verkauf seiner beiden Leben-Töchter und einer Pensionskasse plant, kurze Zeit später rudert er zurück. Außerdem machen drei große Hurrikane Munich Re, Talanx & Co. zu schaffen. Der Versicherungsmonitor blickt auf die aufregendsten Deals, die wichtigsten Personalien und die größten Ereignisse des Jahres zurück.
Was bei der Allianz schief gegangen ist
Die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) kann einen Erfolg melden: In der Weihnachtswoche erhielten 60.000 auf ihr Geld wartende Kunden Teilauszahlungen. Der Versicherer zahlte unstrittige Beträge aus und koppelte die entsprechenden Belege von denen ab, die noch geprüft werden müssen. Aber wirklich entspannt ist die Lage noch nicht. Der Versicherungsmonitor hat sich erkundigt, was eigentlich bei der Migration zum neuen IT-System ABS schief gegangen ist.
Ergo zwischen Run-off und Restrukturierung
Medienanalyse Nachdem im Vormonat das Thema Run-off bei der Generali, Axa und auch Zurich für große Aufregung in der Branche und auch in den Medien sorgte, blies die Ergo ihre Verkaufspläne für ihren Bestand mit klassischen Lebensversicherungen ab. Nun will der Versicherer mit Hilfe eines Joint Venture mit IBM aus der Not eine Tugend machen und selbst zum Dienstleister für die Abwicklung von Altbeständen avancieren. Auch über den in den Medien lebhaft diskutierten Run-off hinaus herrscht im Ergo-Konzern offenbar erhebliche Verunsicherung. Die Medien berichten vor allem über die von Konzernchef Markus Rieß eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen und Veränderungen in der Führungsstruktur.












