Das Bundesarbeitsministerium unter Leitung von Bärbel Bas setzt bei der Stärkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) weiter auf das Sozialpartnermodell, das bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Es soll für weitere Unternehmen geöffnet werden, sieht der Referentenentwurf für ein Betriebsrentenstärkungsgesetz vor. Geringverdiener sollen außerdem von einer stärkeren Förderung profitieren, die Vereinbarung einer automatischen Entgeltumwandlung soll einfacher werden. Der GDV reagiert positiv.
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Benefits gewinnen stark an Bedeutung
Versicherungsunternehmen sind gefordert, bei bestehenden und potenziellen Arbeitskräften mit beruflichen Zusatzleistungen über das Gehalt hinaus zu punkten. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass diese sogenannten Benefits stark an Bedeutung gewinnen. Das gilt insbesondere für „harte“ Leistungen wie Sonderzahlungen, „weiche“ Extras wie flache Hierarchien und ein gutes Arbeitsklima sind weniger entscheidend.
MRH Trowe & Lurse ordnet Vorstand neu
Exklusiv Der auf betriebliche Altersversorgung und Employee Benefits spezialisierte Makler MRH Trowe & Lurse ist in der Vergangenheit stark gewachsen und will deshalb sein Managementteam neu aufstellen. Norman Dreger (Bild) übernimmt die Gesamtverantwortung, Susanna Adelhardt leitet die aktuariellen Themen, und Tina Heubeck soll die Integration der drei zusammengeschlossenen Unternehmen durchziehen. Lurse-Vorstand Matthias Edelmann wechselt in den Aufsichtsrat.
Aba: Betriebliche wie private Altersvorsorge fördern
Durch das Scheitern der Ampel-Koalition sind viele Gesetzentwürfe auf der Strecke geblieben, darunter auch die Reform der privaten Altersvorsorge und das zweite Betriebsrentenstärkungsgesetz. Bei einer Neuauflage müsse die Regierung darauf achten, die betriebliche Altersversorgung nicht schlechter zu behandeln als die Privatvorsorge, betonte Georg Thurnes, der scheidende Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung, auf der Jahrestagung in Berlin. Er übergab seinen Posten an Beate Petry, Betriebsrentenverantwortliche bei BASF.
AGI und Lurse starten fondsgebundenes bAV-Angebot
Der Betriebsrenten-Spezialist Lurse und der Allianz-Vermögensverwalter AGI starten ein neues, digitales Produkt für die betriebliche Altersversorgung (bAV) in mittelgroßen Unternehmen. Mit „Allianz Plug-In“ wollen die beiden Anbieter die fondsgebundene Direktzusage, die aufgrund ihrer Komplexität bisher nur für Großunternehmen praktikabel war, auch mittelständischen Firmen ab 500 Mitarbeitenden ermöglichen.
Was die Koalition für die Versicherer plant
Union und SPD haben in Berlin ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Er enthält verschiedene Aspekte zu Rente, Altersvorsorge, Elementarschäden, Regulatorik und anderen Themen, die für die Versicherungsbranche relevant sind. Das Niveau der gesetzlichen Rente bleibt mindestens bis 2031 bei 48 Prozent, die Frühstart-Rente für Kinder kommt, die private geförderte Vorsorge und die betriebliche Altersversorgung sollen überarbeitet und gestärkt werden. Außerdem gibt es Pläne zur Elementar-Pflichtversicherung mit staatlichem Rückversicherer. Versicherer und Vermittler blicken gespannt auf die konkrete Ausgestaltung der Vorhaben.
MRH Trowe und Lurse kaufen Heubeck
MRH Trowe und Lurse, die seit 2023 als gemeinsamer bAV-Lösungsanbieter auftreten, kaufen die Kölner Heubeck AG. Damit stärkt die Gruppe den Bereich der betrieblichen Altersversorgung und bekräftigt ihre Wachstumspläne. Der aktuarielle Berater Heubeck ist vor allem wegen seiner Richttafeln eine bekannte Marke. Unter dieser wird er auch weiterhin firmieren. Die neuen Partner erhoffen sich von der gebündelten Expertise eine Spitzenposition im deutschen Markt.
Wie Unternehmen ihre Betriebsrenten aufhübschen
Im Kampf um Fachkräfte wird die betriebliche Altersversorgung immer wichtiger. Die Unternehmen setzen dabei verstärkt auf beitragsorientierte Leistungszusagen, die mehr Flexibilität bei der Kapitalanlage ermöglichen, zeigt eine Studie des Betriebsrentenspezialisten Lurse. Zudem erfreuen sich kapitalmarktorientierte Versorgungssysteme wie Kapitalkontenpläne größerer Beliebtheit. Bei der Kommunikation setzen die Unternehmen auf Mitarbeiterportale.
Stuttgarter-Chef drängt auf Altersvorsorge-Reform
Die Reform der Altersvorsorge steht bei den Versicherern ganz oben auf dem Wunschzettel an die neue Bundesregierung. Stuttgarter-Chef Guido Bader erwartet allerdings nicht, dass sich die künftige Koalition direkt damit beschäftigen wird. „Ich habe die große Befürchtung, dass sich im Bereich der Altersvorsorge wenig bewegen wird“, sagte er in einem Videocall. Dabei habe die Ampel-Regierung in einigen Punkten gute Vorlagen geliefert. Auch zur Fusion mit der SDK gab es Neuigkeiten.
Wie der AfW auf die Wahlprogramme blickt
Welche Pläne verfolgen die Parteien in der Altersvorsorge und wie würde sich die jeweilige Umsetzung für die Vermittler auswirken? Das hat der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW für seine Mitglieder analysiert. Innovate Vorschläge für die private Altersvorsorge sieht der Verband unter anderem bei Union und FDP. In der gesetzlichen Rentenversicherung fehle dagegen bei allen Parteien der nötige große Wurf.
Applaus für Infrastrukturquote
Exklusiv Versicherer, Versorgungswerke und Anlage-Experten begrüßen die noch kurz vor den Wahlen eingeführte Infrastrukturquote und die Aufstockung der Risikokapitalquote. Das könnte zu einem Impuls für vermehrte Infrastruktur-Investments führen. Der Versichererverband GDV sieht jetzt die BaFin am Zug, die das Kapitalanlagerundschreiben zur Auslegung der Anlageverordnung anpassen und dabei die qualitativen Anforderungen an das Risikomanagement für solche Investments überarbeiten dürfte.
Wenn Politiker sich um die Wahrheit drücken
The Long View – Der Hintergrund Wir leben immer länger bei gleichzeitig steigenden Gesundheits- und Pflegekosten. Dafür reicht die gesetzliche, umlagefinanzierte Rente bei Weitem nicht aus. Zusätzliche Vorsorge ist vonnöten. Während wir uns bei der betrieblichen Altersversorgung schon auf einem guten Weg befinden, stagniert die private Altersvorsorge wegen des Reformstaus seit Jahren. Die neue Regierung sollte die Reformvorschläge mit hoher Priorität wieder aufnehmen. Insbesondere gilt es, die Rentenphase für chancenreichere Kapitalanlagen zu öffnen.
Gesucht: Mehr Betriebsrenten
Die Ampel-Regierung hatte sich die Stärkung der betrieblichen Altersversorgung vorgenommen und dafür bereits einen Gesetzentwurf vorgelegt. Mit dem Ausscheiden der FDP aus der Koalition ist das Vorhaben aber gescheitert. Angesichts der stockenden Verbreitung von Betriebsrenten braucht es dringend einen neuen Anlauf, waren sich Experten auf einer Fachveranstaltung in Berlin einig. Große Hoffnungen liegen dabei auf der reinen Beitragszusage.










