Die Regierungskoalition denkt über eine weitgehendere Öffnung des Sozialpartnermodells als bisher geplant nach, um ihre Ziele für eine stärkere Verbreitung von Betriebsrenten zu erreichen. Es gebe eine Diskussion über die Öffnung von Sozialpartnermodellen für branchenfremde Unternehmen, sagte Marc Biadacz von CDU/CSU (Bild: zweiter von links) auf der Handelsblatt-Jahrestagung für betriebliche Altersversorgung in Berlin.
Archiv ‘Betriebliche Altersversorgung’
Worauf es bei Betriebsrenten ankommt
Arbeitgeber in Deutschland sehen in einer guten betrieblichen Altersversorgung (bAV) vor allem ein Instrument zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Und: Eine Verringerung des operativen Zeitaufwands hat für viele Firmen oberste Priorität. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Befragung des Beraters und Maklers WTW. Eine Absenkung der Garantien zugunsten einer höheren Rendite kommt für eine bedeutende Minderheit in Frage.
Funk: Trend zur Trennung von bAV und Risikopolicen
Immer häufiger trennen Firmen bei ihren Zusatzleistungen die Angebote der betrieblichen Altersversorgung (bAV) von Risikoversicherungen wie Todesfall- oder Invaliditätsschutz ab. Das hat eine Umfrage des Versicherungsmaklers Funk ergeben. Während früher die Altersleistungen mit anderen Risikoleistungen kombiniert waren, geht der Trend in Deutschland jetzt zur Abkopplung. Der Vorteil: Im Leistungsfall können Einkommensverluste besser aufgefangen werden. Verbreitet sind diese Angebote vor allem bei Firmen mit gehobenem Gehaltsniveau.
Aktuare für Garantielockerung in der bAV
Versicherungsmathematiker wünschen sich nach einer raschen Umsetzung des geplanten Betriebsrentenstärkungsgesetzes weitere Reformen in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Geltende Garantievorgaben sollten gelockert werden, um die Renditechancen zu erhöhen, forderten Experten des Instituts IVS in einem Pressegespräch. Die angekündigte Frühstart-Rente für Kinder hat aus ihrer Sicht das Potenzial, eine wichtige Komponente für die Altersvorsorge zu werden.
Wie die Regierung die bAV stärken will
Das Bundesarbeitsministerium unter Leitung von Bärbel Bas setzt bei der Stärkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) weiter auf das Sozialpartnermodell, das bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Es soll für weitere Unternehmen geöffnet werden, sieht der Referentenentwurf für ein Betriebsrentenstärkungsgesetz vor. Geringverdiener sollen außerdem von einer stärkeren Förderung profitieren, die Vereinbarung einer automatischen Entgeltumwandlung soll einfacher werden. Der GDV reagiert positiv.
Benefits gewinnen stark an Bedeutung
Versicherungsunternehmen sind gefordert, bei bestehenden und potenziellen Arbeitskräften mit beruflichen Zusatzleistungen über das Gehalt hinaus zu punkten. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass diese sogenannten Benefits stark an Bedeutung gewinnen. Das gilt insbesondere für „harte“ Leistungen wie Sonderzahlungen, „weiche“ Extras wie flache Hierarchien und ein gutes Arbeitsklima sind weniger entscheidend.
PSV will mehr Einfluss bei Insolvenzverfahren
Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) ist davon genervt, dass er bei Insolvenzverfahren nicht ausreichend Gehör gegenüber Gerichten, Insolvenzverwaltern und anderen Gläubigern findet. Das will er ändern und plant eine entsprechende Informationskampagne. Das teilte der Verein anlässlich seiner Mitgliederversammlung mit. Für 2025 geht er von einem Beitragssatz von 1,9 Promille aus, auch weil die Zahl der Insolvenzen deutlich angestiegen ist.
Warum junge Menschen auf die bAV setzen
Junge Menschen sorgen sich um ihre Rente und handeln – trotz hoher Unsicherheit beim Finanzwissen. Das zeigt die neue Jugendstudie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ von Metallrente. Die betriebliche Altersversorgung (bAV) bleibt dabei eine der vertrauenswürdigsten und meistgenutzten Vorsorgeformen bei der jungen Generation. Doch Unwissen, emotionale Überforderung und unübersichtliche Angebote erschweren die Finanzplanung. Laut den Experten sind Aufklärung, Vertrauen und gezielte Reformen nötig.
Koalitionspläne: Allianz vermisst kohärente Strategie
Wirtschaftsexperten der Allianz sehen im Koalitionsvertrag von Union und SPD vielversprechende Ansätze zur Stärkung der Wirtschaft, aber nicht den von einigen erhofften großen Wurf. Gegenüber Ausgaben von 50 Mrd. Euro seien lediglich Einsparungen von 10 Mrd. Euro vorgesehen, die Regierung müsse Prioritäten setzen, heißt es in einem aktuellen Bericht von Allianz Research. Die Ökonomen vermissen strukturelle Reformen und eine kohärente Strategie.
MRH Trowe und Lurse kaufen Heubeck
MRH Trowe und Lurse, die seit 2023 als gemeinsamer bAV-Lösungsanbieter auftreten, kaufen die Kölner Heubeck AG. Damit stärkt die Gruppe den Bereich der betrieblichen Altersversorgung und bekräftigt ihre Wachstumspläne. Der aktuarielle Berater Heubeck ist vor allem wegen seiner Richttafeln eine bekannte Marke. Unter dieser wird er auch weiterhin firmieren. Die neuen Partner erhoffen sich von der gebündelten Expertise eine Spitzenposition im deutschen Markt.
Wie Unternehmen ihre Betriebsrenten aufhübschen
Im Kampf um Fachkräfte wird die betriebliche Altersversorgung immer wichtiger. Die Unternehmen setzen dabei verstärkt auf beitragsorientierte Leistungszusagen, die mehr Flexibilität bei der Kapitalanlage ermöglichen, zeigt eine Studie des Betriebsrentenspezialisten Lurse. Zudem erfreuen sich kapitalmarktorientierte Versorgungssysteme wie Kapitalkontenpläne größerer Beliebtheit. Bei der Kommunikation setzen die Unternehmen auf Mitarbeiterportale.









