Archiv ‘Betrug’

Fake President: Versicherer lehnen Deckung ab

In Deutschland kommt es zu immer mehr sogenannten Fake President-Betrugsfällen. Dabei rufen angebliche Unternehmenschefs bei Tochtergesellschaften an und verlangen Überweisungen im sechs- und siebenstelligen Bereich. Betroffene Unternehmen können sich trotz Vertrauensschadenpolice nicht sicher sein, dass der Versicherer den Schaden ersetzt. Denn einige Gesellschaften argumentieren mit grober Fahrlässigkeit, warnt Anwalt Fabian Herdter von der Kanzlei Wilhelm Rechtsanwälte.

Wenn Mitarbeiter klauen und Manager schludern

Anders als alle anderen Versicherungen leisten Vertrauensschadenversicherungen auch bei Vorsatz und krimineller Energie von Mitarbeitern. Gerade mal ein Drittel aller Unternehmen hat eine entsprechende Police abgeschlossen. Ständiger Streit bei der Schadenregulierung und teilweise zu geringe Deckungssummen könnten ein Grund für die Zurückhaltung sein.

Fallstrick grobe Fahrlässigkeit

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Eine Vertrauensschadenversicherung soll Unternehmen vor Vermögensschäden aus unerlaubten oder strafbaren Handlungen schützen, die von eigenen Mitarbeitern begangen werden. Dazu gehören Vermögensschäden aus Betrug, Untreue und Diebstahl. Seit einigen Jahren bestreiten Versicherer im Schadenfall zunehmend eine Deckung oder zahlen nur einen Teil des Schadens. Sie berufen sich dann darauf, dass der Versicherungsnehmer den Versicherungsfall grob fahrlässig ermöglicht habe. Der eingekaufte Versicherungsschutz erweist sich in der Praxis häufig als wertlos.

Enkeltrick gegen die Konzerne

Angebliche Unternehmenschefs rufen bei Tochtergesellschaften im Ausland an und organisieren Überweisungen im sechs- und siebenstelligen Bereich. Das Phänomen „Fake President“ hat in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen. Nicht alle Versicherer sind der Ansicht, dass sie alle Schäden zahlen müssen.

HDI-Gerling Verzekeringen von Vorständen ausgeraubt

Die niederländische Talanx-Tochter HDI-Gerling Verzekeringen wurde von einer Reihe von Vorstandsmitgliedern und anderen Managern offenbar systematisch ausgenommen. Das geht aus Ermittlungen der niederländischen Zentralbank und aus Medienberichten hervor. Es geht um viele Millionen. Die Frage ist, warum die Manager sich jahrelang bedienen konnten, ohne dass die Zentrale in Hannover einschritt.

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