Archiv ‘Cyberrisiken’
Mittelstand: Lückenhafte Absicherung bei Cyberrisiken
Viele kleine und mittlere Unternehmen wurden im vergangenen Jahr Opfer von Cyberangriffen. Obwohl mittelständische Unternehmen die Bedrohung durch Cybergefahren wahrnehmen, hinkt die Absicherung weiter hinterher. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Assekuradeurs Stoïk in Zusammenarbeit mit dem Meinungs- und Marktforschungsinstitut IFOP.
Ferma: Cyberversicherungsmarkt besser als sein Ruf
Der Markt für Cyberversicherungen hat in den vergangenen Monaten infolge des gestiegenen Wettbewerbs weiter an Attraktivität für Kunden gewonnen. Trotzdem beobachtet die Vereinigung der europäischen Risikomanager Ferma weiter eine verbreitete Skepsis unter den Unternehmen. Insbesondere kleinere Unternehmen kaufen häufig keine Cyberpolice, schreibt sie in einem aktuellen Bericht. Der Versicherungsmarkt sei aber besser als sein Ruf.
JLR soll Abschluss von Cyber-Police versäumt haben
Der britische Automobilkonzern Jaguar Land Rover kann angesichts des erwarteten hohen Schadens durch den Cyberangriff vergangene Woche wohl nicht auf Zahlungen von Versicherern setzen. Berichten zufolge stand das Unternehmen kurz davor, eine Cyber-Deckung einzukaufen, zu einem Abschluss kam es jedoch nicht mehr. Der Schaden dürfte erheblich sein. Die Produktion des Herstellers wird noch bis in den Oktober hinein weltweit gestoppt bleiben.
Private Cyberversicherung unter dem Radar
Deutsche Versicherer messen der privaten Cyberversicherung noch zu wenig Bedeutung bei, glaubt die Ratingagentur Franke und Bornberg. Trotz des Ausmaßes von Cyberkriminalität auch im Privatbereich würden noch zu wenige Gesellschaften separate Cyberpolicen für diese Art von Risiken anbieten. Dies könnte zu Deckungslücken führen, so die Ratingagentur. Sie kritisiert, dass der Versichererverband GDV noch keine unverbindlichen Musterbedingungen für den privaten Cyberbereich definiert hat.
Eiopa: Robuste Versicherer, anhaltende Risiken
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa fordert die Gesellschaften auf, wachsam zu sein. Laut ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht könnten Risiken infolge geopolitischer Spannungen, wachsender Unsicherheiten an den Märkten und makroökonomischer Volatilität steigen. Gleichzeitig bescheinigt die Behörde den Versicherern eine robuste Verfassung und eine ausreichende Kapitalisierung. Allerdings müssten die Häuser Cyberrisiken, die Wechselkurs- und Zinsvolatilität und die geopolitische Exponierung im Auge behalten, um ihre Stabilität nicht zu gefährden.
Risiken der Manager: Mehr Cyber, weniger Klima
Das Risiko von Cyberangriffen ist die größte Sorge deutscher Manager. Das zeigt eine aktuelle D&O-Studie des Versicherungsmaklers Willis Towers Watson und der Anwaltskanzlei Clyde & Co. Demnach sehen Führungskräfte weltweit in der Arbeitssicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden das größte Risiko für eine persönliche Haftung. Klimabezogene Risiken finden sich auf der Prioritätenliste hingegen nicht.
Ein Bündel von Versicherungen gegen KI-Risiken
Produktentwicklungen, bei denen künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt wird, stellen Industrieunternehmen vor neue Haftungsfragen. Wie Siemens Energy damit umgeht und welche Risiken das Unternehmen gerne versichern möchte, aber nicht kann, erläuterte Katja Breitinger, Senior Insurance Managerin bei dem Unternehmen, in einer Online-Veranstaltung. Neue gesetzliche Regelungen werden die Lage in Zukunft sogar noch verschärfen.
Existenzängste der Selbstständigen wachsen
Analyse Das Stimmungsbild unter Selbstständigen in Deutschland ist gemischt: Viele Unternehmer berichten über eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im vergangenen Jahr, so ein Ergebnis des dritten Risikobarometers, erstellt von Infas Quo im Auftrag des Versicherungsmonitors und mit Unterstützung der Signal Iduna. Von der neuen Regierung erwarten die Unternehmer wenig, und die Angst vor wirtschaftlichen und persönlichen Risiken, die die eigene Existenz bedrohen wächst. Dennoch schauen viele optimistisch auf 2025.
GDV warnt vor Cyber-Pandemie
Die deutschen Versicherer haben ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent gesteigert und rechnen mit einem ähnlichen Wachstum für 2025. Von der künftigen Bundesregierung erhofft sich die Branche einen Bürokratieabbau, Reformen der zusätzlichen Altersvorsorge und Konsequenzen aus den steigenden Klimaschäden. Bei der Debatte über die Stärkung des deutschen Wirtschaftsstandorts vermisst der Versichererverband GDV das Thema Cyberrisiken. GDV-Präsident Norbert Rollinger kündigte ein Konzept zur Stärkung der Cyber-Resilienz an.
D&O-Versicherer in der Seifenblase
Die Preise in der D&O-Versicherung sinken mittlerweile wieder deutlich. Das werde sich in einigen Jahren rächen, prophezeite Daniel Messmer, D&O-Experte beim Rückversicherer Swiss Re, auf der Euroforum-Haftpflicht-Tagung in Köln. Die Branche lebe in einer Seifenblase und ignoriere die Marktrealität, schimpfte er. Miriam Marx vom Makler GGW Next äußerte sich besorgt darüber, wie sich eine Zunahme von D&O-Fällen auf die Schadenbearbeitung der Versicherer auswirken wird. Denn schon jetzt mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar.
Fragmentierte Weltwirtschaft fordert Versicherer
Geopolitische Entwicklungen, darunter der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, haben zu einer Fragmentierung der Handels- und Lieferketten geführt, schreibt die Geneva Association in einem aktuellen Bericht. Die Versicherungsorganisation warnt vor einer sogenannten Slowbalisation und zeichnet drei Zukunftsszenarien für Versicherer.
Eiopa: Marktrisiken bleiben größte Gefahr
Europäische Versicherer müssen sich derzeit vor allem mit hohen Marktrisiken auseinandersetzen, was an der Volatilität der Finanzmärkte und am Verfall der Immobilienpreise liegt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa hervor. Für die nächsten zwölf Monate erwartet Eiopa außerdem, dass ESG-bezogene Risiken sowie Digitalisierungs- und Cyberrisiken zunehmen werden.
Ferma will EU risikofähiger machen
In einem Manifest, das sich an die Entscheidungsträger der Europäischen Union richtet, fordert die Vereinigung europäischer Risikomanager Ferma, dass die EU risikofähiger werden muss. Insbesondere in den Bereichen Regulatorik, Cyber und Nachhaltigkeit habe Europa Nachholbedarf. Dabei geht es den Risikomanagern zum einen darum, mögliche Risiken auszumachen, zum anderen darum, mögliche Schäden abzusichern. Bei der konkreten Umsetzung werden laut Ferma die richtigen Lehren aus vergangenen Krisen helfen.












