Es gibt immer weniger Versicherer in Europa – und doch wachsen die Märkte. Der Grund dafür ist die Konsolidierung, die seit einigen Jahren voranschreitet. Die Fusionen und Übernahmen haben den Markt deutlich verändert, schreibt das Beratungsunternehmen Zeb. Insbesondere technologische Entwicklungen wirbeln die Versicherer auf, meint der Berater Sollers. Und: Die Konsolidierungswelle rollt im kommenden Jahr erst so richtig an.
Archiv ‘Demografie’
MSG: Kampfansage an die Software-Konkurrenz
Das sind deutliche Ziele: Bis 2030 will der Softwarehersteller MSG den Umsatz mit Versicherern verdoppeln. Das kündigt MSG-Vorständin Andrea van Aubel im Interview mit dem Versicherungsmonitor an. Van Aubel spricht über den Trend bei Versicherern, die IT ins Ausland zu verlegen, über den wachsenden Einfluss von künstlicher Intelligenz und die Rolle der Cloud. Bis 2030, so ihre Vorhersage, werden 80 Prozent aller Versicherer mit gemieteter Software (Software as a service) arbeiten.
PKV wirbt für mehr Eigenverantwortung in der Pflege
Die privaten Krankenversicherer fordern eine kapitalgedeckte Zusatzversicherung, um die steigenden Beiträge in der sozialen Pflegeversicherung infolge der Alterung der Gesellschaft in den Griff zu bekommen. Der Vorstandsvorsitzende des PKV-Verbands Thomas Brahm forderte auf dessen Jahrestagung in Berlin, dass die Branche an den im Koalitionsvertrag angekündigten Expertenrunden für eine Pflegereform und für eine Stabilisierung der Finanzen in der gesetzlichen Krankenversicherung beteiligt wird.
Demografie und Digitalisierung fordern die Branche
Die Versicherungsbranche steht vor einem grundlegenden Wandel: Demografischer Druck, fehlender Nachwuchs und der schleppende Einsatz neuer Technologien bringen zentrale Bereiche wie Kapitalanlage und IT an ihre Grenzen. Eine neue Studie von V.E.R.S. Leipzig und Roland Berger zeigt, wo die größten Engpässe entstehen und welche Strategien erforderlich sind, damit die Branche auch in Zukunft gut funktioniert.
PKV gegen Pflege-Bürgerversicherung
Das „Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung“ hat seine Forderung nach einem einheitlichen System in der Pflegeversicherung erneuert. Auf Basis eines Gutachtens plädiert das Bündnis für die Einbeziehung aller Versicherten in die Pflegeversicherung, die dann sämtliche pflegebedingten Kosten übernehmen soll. Die privaten Krankenversicherer (PKV), deren Geschäftsfeld eingeschränkt würde, finden den Vorschlag absurd und verfassungswidrig. Stattdessen sei eine Ausweitung der finanziellen Vorsorge notwendig.
Versicherer weltweit profitieren von Demografie
Versicherer weltweit sehen in der demografischen Entwicklung vor allem Chancen für die Kapitalanlage und das operative Geschäft. Das zeigt eine Studie des Vermögensverwalters Blackrock. Andere Megatrends wie künstliche Intelligenz beurteilen die 410 Unternehmen dagegen skeptischer. Und: Mehr als zwei Drittel der Anbieter sehen in regulatorischen Veränderungen das größte Makro-Risiko, erst dahinter folgen geopolitische Spannungen.
PKV-Verband wirbt für Kapitaldeckung
Um die Schieflage der umlagefinanzierten Kranken- und Pflegeversicherung infolge der Alterung der Gesellschaft in den Griff zu bekommen, empfiehlt sich ein Blick auf die private Krankenversicherung (PKV) und ihre kapitalgedeckte Vorsorge, sagte der stellvertretende Vorsitzende des PKV-Verbands Ulrich Leitermann (Bild) auf der Jahrestagung in Berlin. Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte Forderungen nach einer Lockerung der Schuldenbremse eine Absage. Er warb für eine konsequente Digitalisierung.
Die Demografie, die Digitalisierung und die Versicherungswirtschaft
Digitaler Dienstag Die Versicherungswirtschaft gilt als Branche mit großen Beharrungskräften, die sich schwertut, ihr Geschäftsmodell zu modernisieren und digitalisieren. Und da bislang weder die neu gegründeten Insurtechs nennenswert Marktanteile gewinnen konnten, noch sich die Schreckensszenarien verwirklicht haben, in denen weltweite Tech-Unternehmen wie Google oder Amazon ihre Liebe zur Versicherung entdecken, scheint mancher Versicherer durchatmen und zur Tagesordnung zurückkehren zu wollen. Aber Achtung: Gefahr droht von anderer Seite, vom bislang besten Freund der Versicherungswirtschaft, der Demografie.
Lebensversicherer müssen sich schnell umstellen
Die meisten Führungskräfte in der Lebensversicherung kennen vor allem die Niedrigzinsphase und die dort angesagten Produkte. Die lange herbeigesehnte Zinswende führt jetzt zu großen Herausforderungen. Das Einmalbeitragsgeschäft läuft nicht mehr gut, ein Zurück zur Klassik mit Garantien ist aber auch nicht in Sicht. Die Lebensversicherer müssen sich jetzt schnell umstellen, ihre Stärken deutlicher herausstellen und mit Produkten punkten, die ein weiteres Abschmelzen der Deckungsstöcke verhindern, forderte Heiko Faust von der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman auf einer Handelsblatt-Konferenz.
Klimarisiken müssen versicherbar bleiben
Trotz der steigenden Schäden durch Naturkatastrophen halten Experten es für äußerst wichtig, dass die Klimawandel-Risiken auch künftig vor allem privatwirtschaftlich abgesichert werden. Wenn die Branche das Thema nicht händeln könne, müsse der Staat einspringen und das sei die allerschlechteste Lösung, sagte R+V-Vorstand Christoph Lamby beim Marktforum des Maklers Aon. Der ehemalige Wirtschaftsweise Peter Bofinger teilt diese Einschätzung dagegen nicht. Die Dekarbonisierung ist nicht das einzige Thema, dass die Versicherer umtreibt.
Lebenserwartung steigt laut Swiss Re wieder
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat einen Bericht zur Entwicklung der Lebenserwartung vorgelegt. Nachdem sie sich etwas verlangsamt hatte, steigt sie nun wieder. Problematisch sind nach wie vor Themen wie Fettleibigkeit samt Folgeerkrankungen und die unterschiedlich ausgeprägten Zugänge zu medizinischer Versorgung.
PKV will um freiwillig Versicherte werben
Um nach Jahren endlich eine Trendumkehr in der Vollversicherung zu erreichen, arbeiten die privaten Krankenversicherer an Konzepten, mit denen sie für potenzielle Neukunden attraktiver werden wollen. Die Branche habe eine ganze Reihe von Ideen, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbands Ralf Kantak. Auf der Jahrestagung des Verbands warb er für das Modell der Kapitaldeckung in der PKV. Es sei nachhaltig und generationengerecht.
Steuerzuschüsse: Ein schleichendes Gift
Meinung am Mittwoch Das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird 2022 eine neue Rekordhöhe erreichen: 28,5 Mrd. Euro aus dem Bundeshaushalt sind erforderlich, um es auszugleichen. Zur Begründung der enormen Finanzlücke wird oft auf die Zusatzkosten der Corona-Krise verwiesen – doch nach Angaben der GKV selbst haben die Defizite nur zu kleinen Teilen mit der Pandemie zu tun. Viel gravierender sind strukturelle Probleme der Kassen, für die es dringend besserer Lösungen bedarf.
Streit um die PKV im Bundestag
Der Gesundheitsausschuss des Bundestags hat sich in einer Anhörung mit dem Für und Wider einer Abschaffung der privaten Krankenversicherung (PKV) beschäftigt. Sie hatte die Fraktion der Linke in einem Antrag mit der Begründung gefordert, das private System verstoße gegen das im Sozialsystem verankerte Solidaritätsgebot. Zustimmung für eine Überführung der PKV in die gesetzliche Krankenversicherung kam von Elisabeth Fix vom Deutschen Caritasverband. Arbeitgebervertreter verteidigten dagegen den Wettbewerb im dualen System. Florian Reuther vom PKV-Verband bezeichnete die Generationengerechtigkeit im privaten System als höher.
Beitragstreiber medizinischer Fortschritt
Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) prognostiziert stark steigende Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung, sowohl in der gesetzlichen (GKV) als auch in der privaten Krankenversicherung (PKV). Nach neuen Berechnungen kann der Beitragssatz in der GKV bis 2060 im schlimmsten Fall von derzeit 15,6 Prozent auf knapp 25 Prozent steigen, in der Pflegeversicherung von 2,5 Prozent auf 8,5 Prozent. In der PKV droht eine Erhöhung um das bis zu 2,7-Fache in der Kranken- und das 4,5-Fache in der Pflegeversicherung. In beiden Systemen wird vor allem der medizinische Fortschritt stark zu Buche schlagen. Deshalb mahnt die DAV Effizienzsteigerungen an.














