Archiv ‘D&O-Versicherung’

D&O – Ritt auf der Insolvenzwelle

 The Long View – Der Hintergrund  Nach dem Auslaufen der ersten Erleichterungen bei der Insolvenzantragspflicht wird es immer wahrscheinlicher, dass die Zahl der Unternehmenspleiten bald stark steigen wird. Das hat auch Folgen für die D&O-Versicherung. Die Bedingungen werden sich angesichts der Marktlage für viele Unternehmen verschlechtern. Makler, Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter müssen überlegen, wie sie damit umgehen. Sie könnten in Versuchung geraten, die Deckung auszulösen, um den bestehenden Versicherungsschutz zu sichern – ein solches Vorgehen birgt allerdings Risiken.

Corona verändert Schadentrends

Die Corona-Krise hat bei den Versicherern zu hohen Schäden geführt, vor allem bei Veranstaltungsausfallpolicen. Aber auch in anderen Sparten wie der Betriebsunterbrechungsversicherung hat die Pandemie die Schadenszenarien verändert. Das zeigt eine Studie des Industrieversicherers AGCS. Während die Risiken in einigen Bereichen gesunken sind, sind sie in anderen gestiegen. Corona wird die Schadentrends langfristig verändern, glaubt Chief Claims Officer Thomas Sepp.

Hendricks deckt persönliche D&O um

 Exklusiv  Der zur britischen Maklergruppe Howden gehörende Düsseldorfer Spezialmakler Hendricks deckt Verträge von Managern aus deren persönlicher D&O um – weg von reinen Selbstbehaltsdeckungen hin zu umfassenderem Schutz, der das Privatvermögen sichern soll. Geschäftsführer Michael Hendricks bestätigte entsprechende Informationen des Versicherungsmonitors. Die Selbstbehaltsdeckung allein sei wenig wert, sagte er. Pikant an der Aktion des Maklers: Hendricks deckt auch Verträge der Schwestergesellschaft Dual in Köln zu anderen Anbietern um.

New Deal for Consumers: EU-Massenklagen kommen

 The Long View – Der Hintergrund   Das Gesetzgebungsverfahren für die im Rahmen des „New Deal for Consumers“ der EU angekündigte Möglichkeit zur Massenklage nähert sich auf europäischer Ebene der Zielgeraden. Anders als bei der deutschen Musterfeststellungsklage können Einrichtungen, die zur Durchsetzung von Verbraucheransprüchen qualifiziert sind, dabei direkt Schadenersatz für die Betroffenen erstreiten. Von der neuen Klagemöglichkeit sind auch Versicherer betroffen, zum einen als mögliche Beklagte, aber auch als Anbieter von Vermögensschaden- und D&O-Deckungen.

Dual: Heiner Eickhoff geht in den Ruhestand

 Leute – Aktuelle Personalien  Dual Deutschland-Gründer Heiner Eickhoff beendet seine Tätigkeit bei dem auf Financial Lines spezialisierten Assekuradeur. Die Position als Geschäftsführer hatte er schon 2015 abgegeben, vor zwei Jahren gab er den Posten als Executive Chairman auf und wurde European Development Director. Die Lage von Dual sei gut, sagte er. Das Unternehmen könne von der Krise profitieren, da viele große Anbieter ihre Kapazitäten reduziert haben.

Schiedsverfahren: Vertraulichkeit vs. Information

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Haftungsprozesse werden in der Produkthaftplicht- und der D&O-Versicherung nicht immer vor ordentlichen Gerichten geführt. Viele Verträge sehen dafür auch Schiedsverfahren vor. Dabei kollidiert allerdings das Gebot zur Vertraulichkeit mit der Notwendigkeit, den Versicherer über den Fortgang des Verfahrens zu informieren. Letzteres ist allerdings unumgänglich, wenn er die Abwehrkosten übernehmen soll. In der Regel steht die Verpflichtung zur Vertraulichkeit der Einbeziehung des Versicherers aber nicht entgegen. Dennoch ist es sinnvoll, eine entsprechende Klarstellung in die Schiedsklausel aufzunehmen.

Corona beschleunigt Sanierung der Industriesparte

In der globalen Industrieversicherung wird die Corona-Krise die Entwicklungen erheblich verstärken, die sich bereits bei der vergangenen Vertragserneuerungsrunde gezeigt haben. Die Preise, die global und über alle Sparten hinweg zuletzt um zehn Prozent gestiegen sind, dürften sich weiter erhöhen, sagte Fabian Desch, Head of Broking beim Makler und Berater Willis Towers Watson, bei einer Online-Konferenz. Gleichzeitig könnten die Versicherer ihre Kapazitäten weiter zurückschrauben. Das zeigt sich bereits in der D&O-Versicherung, in der es immer mehr Kapazitätsgeber braucht, um die gewünschten Deckungssummen zu erreichen.

Bannen neue Insolvenzregeln Haftungsrisiken?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die Covid-19-Pandemie und die in diesem Zusammenhang verhängten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben bereits jetzt weitreichende Folgen für die deutsche Wirtschaft. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten droht eine Insolvenzwelle. Einige Unternehmen wie Vapiano oder Maredo haben bereits Insolvenz angemeldet. Die jüngst in Kraft getretenen gesetzlichen Regelungen zur Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und zur Begrenzung der Haftung von Geschäftsleitern für Zahlungen nach Insolvenzreife stellen daher eine substanzielle Erleichterung dar. In der konkreten Anwendung sind sie allerdings für Geschäftsleiter mit nicht unerheblichen Risiken behaftet.

Dual holt Munich Re an Bord

 Exklusiv  Vor zwei Jahren hatte der Kölner Assekuradeur Dual das zu Scor gehörende Channel-Syndikat als Kapazitätsgeber in der Cyberversicherung verloren, jetzt hat das Unternehmen Ersatz gefunden. Das Londoner Lloyd’s-Syndikat des Rückversicherers Munich Re hat Dual eine Zeichnungsvollmacht über 10 Mio. Euro erteilt. Damit und einem neuen Bedingungswerk will der Assekuradeur in der Cyberversicherung durchstarten. Die Corona-Krise befeuere die Nachfrage nach Cyberpolicen, glaubt Dual Deutschland-Geschäftsführer Olaf Jonda.

Armon: In der Krise ist mehr Kommunikation nötig

 Exklusiv  In der Versicherungsbranche arbeiten fast alle Mitarbeiter inzwischen im Homeoffice. Mit jedem Tag treten die Herausforderungen für Führungskräfte deutlicher zutage. Auch Marcel Armon, Geschäftsführer des Spezialmaklers Hendricks, wurde ins kalte Wasser geworfen und schwimmt sich allmählich frei. Auf welche Probleme er gestoßen ist und welche positiven Effekte die neue Situation mit sich bringt, erklärt er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.

Cyber als Haftungsgefahr für Geschäftsleiter?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Cyberangriffe stellen nicht nur für Unternehmen ein großes Bedrohungspotenzial dar. Sie bergen auch für deren Geschäftsleiter persönliche Haftungsgefahren. Zwar sind Fälle, in denen ein geschädigtes Unternehmen nach einem Cyberangriff Haftungsansprüche gegenüber seinen Organen geltend gemacht hat, in Deutschland bislang – anders als in den USA – noch nicht bekannt geworden. Dass ein solches Risiko besteht, ist allerdings unbestritten. Es stellt sich die Frage, ob derartige Schadenersatzansprüche durch eine D&O-Versicherung gedeckt sein können.

Wer haftet, wenn Roboter Schäden verursachen?

 The Long View – Der Hintergrund  Das Thema künstliche Intelligenz (KI) fasziniert viele Menschen. Entsprechend intensiv ist die Berichterstattung der Medien und die Diskussion in der Öffentlichkeit. Auch wenn sich die Entwicklung noch im Anfangsstadium befindet und es im Alltag erst wenige Anwendungsfälle gibt, wirft die Möglichkeit zum Einsatz von KI jedoch schon jetzt eine Reihe von Fragen auf: Wer haftet, wenn es durch KI zu Schäden Dritter kommt? Führt der Einsatz von KI zu Änderungen des Haftungsrechts? Und nicht zuletzt: Welche Auswirkungen ergeben sich hieraus für den Versicherungsbedarf der Beteiligten?

D&O: Aufsichtsräte müssen ihre Pflichten gut kennen

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Aufsichtsratsmitglieder müssen umfangreiche Überwachungspflichten wahrnehmen. Vor allem in Krisenzeiten des Unternehmens oder bei möglichem Fehlverhalten des Vorstands muss der Aufsichtsrat sehr genau hinsehen und auch eigene Nachforschungen anstellen. Da die Nachforschungspflichten bei Verdachtsmomenten sehr weit gehen, läuft der Aufsichtsrat schnell Gefahr, selbst einen Fehler zu machen und zu einem Fall für die D&O-Versicherung zu werden. Um eine persönliche Haftung zu vermeiden, sollten sich Aufsichtsratsmitglieder daher gut mit ihren Überwachungspflichten vertraut machen.

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