Archiv ‘Fintech’

Schaulaufen für die Versicherer

Am Mittwochmorgen hat die weltweit größte Insurtech-Konferenz DIA in Amsterdam ihre Tore geöffnet. Im 10-Minuten-Takt präsentieren rund 50 Start-ups aus aller Welt Versicherern technologische Neuerungen, um Kooperationspartner oder Geldgeber zu finden. Besonders heiß diskutierte Themen sind in diesem Jahr künstliche Intelligenz und Machine Learning, die Blockchain-Technologie und Amazons Sprachassistent Alexa.

Ottonova wirbt Geschäftsführer von Check24 ab

 Leute – Aktuelle Personalien  Ottonova, der digitale Krankenversicherer, baut sein Team weiter aus. Dafür hat das Start-up die Position des Geschäftsführers Service neu geschaffen. Für die Stelle konnte Ottonova Thilo Knaupp vom Vergleichsportal Check24 abwerben. Knaupp ist ein großer Gewinn für das Unternehmen. Außerdem: HDI Global hat mit John McCammon einen erfahrenen Versicherungsfachmann für die Leitung der Schadenabteilung in Großbritannien und Irland gewonnen.

Barmenia tut sich mit Wefox zusammen

Wefox hat mit der Barmenia einen zweiten Partner für seine Innovationswerkstatt in Berlin gewonnen. Vor einem Monat hatte das Insurtech bereits eine Kooperation mit der Ergo geschmiedet, drei weitere Versicherer sollen folgen. Das Start-up will mit seinen Partnern Produkte und Prozesse für den Maklervertrieb entwickeln. Der digitale Vermittler zielt nicht nur auf Endkunden, sondern stellt seine Systeme auch Maklern zur Verfügung.

Insurtechs: Viel Potenzial bei Gewerbeversicherungen

Kleine und mittelgroße Unternehmen bieten Insurtechs gute Geschäftsmöglichkeiten, so eine aktuelle Untersuchung vom Makler und Berater Willis Towers Watson. Bis 2020 könnten bis zu 25 Prozent der Prämien in dem Geschäftsfeld aus Online-Abschlüssen stammen. Wie groß das Potenzial ist, zeige auch der Verkauf des digitalen Gewerbeversicherungsmaklers Simply Business an den Versicherer Travelers für 400 Mio. Pfund. Etwas überraschend ist das Ergebnis, dass das Investitionsvolumen in Insurtechs im ersten Quartal des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen ist.

Insurtech Tribe gewinnt Investor

Das Beratungsunternehmen Bearing Point tut sich mit dem norwegischen Insurtech Tribe zusammen. Auf der Homepage des Unternehmens lassen sich Kfz-Policen und andere gängige Versicherungen verschiedener Anbieter abschließen. Befreundete Nutzer tun sich in Gruppen zusammen und profitieren bei schadenfreien oder -armen Jahren von Rabatten. Tribe-Vorstandschef Rune Brunborg glaubt, dass sein Unternehmen gegenüber traditionellen Anbietern mit Kostenvorteilen punkten kann.

Herbert Fromme

Google und Facebook ernst nehmen

 Herbert Frommes Kolumne  Noch ist unklar, wie der digitale Umbau der Versicherungswirtschaft ablaufen wird. Werden die traditionellen Anbieter es schaffen, sich so zu verändern, dass sie die neuen Kundenbedürfnisse befriedigen und die aktuellen Techniken meistern werden? Oder werden die Insurtechs die Gewinner sein, möglicherweise in Zusammenarbeit mit Rückversicherern oder traditionellen Gesellschaften? Darüber gibt es eine sinnvolle Debatte in der Branche, die mehrheitlich an die Reformfähigkeit der jetzt aktiven Anbieter und nicht an die Start-ups glaubt. Die Internet-Giganten wie Google spielen in dieser Diskussion kaum noch eine Rolle. Die meisten Manager glauben, dass sie nicht zu den großen Disruptoren werden. […]

Insurtechs: Kooperation schlägt Konfrontation

 Medienanalyse  In den Medien stand zuletzt die Digitalisierung der Versicherer im Mittelpunkt. Es fällt auf, dass sich die Haltung junger Start-ups im Versicherungssektor, sogenannter Insurtechs, gegenüber den etablierten Playern im Versicherungssektor geändert hat. Die innovative Digitalbranche sucht nun vermehrt die Nähe traditioneller Versicherer, um diese als Geldgeber oder auch Kooperationspartner zu gewinnen. So hat das Start-up Wefox die Projektwerkstatt „Innovation Lab“ für große deutsche Versicherer gegründet und steht kurz davor, Vereinbarungen mit mehreren großen Versicherern abzuschließen.

Sherpa: Frontalangriff auf die Assekuranz

Das Insurtech Sherpa setzt sich ambitionierte Ziele. Anders als viele Neugründungen zielt das Unternehmen, das im laufenden Jahr in Großbritannien starten will, nicht auf einzelne Aspekte des Versicherungsgeschäfts. Vielmehr will es Kunden komplett maßgeschneiderte Versicherungsprodukte in Kooperation mit Rückversicherern anbieten. Marktbeobachter halten das Unternehmen mit Sitz in Malta für eines der wenigen Angebote, die das Geschäft etablierter Versicherer fundamental angreifen.

Start-ups schlagen leisere Töne an

Nach einem angriffslustigen Start schlagen viele Insurtechs mittlerweile versöhnliche Töne an und setzen auf die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen. Rückversicherer sind bei solchen Kooperationen besonders aktiv. Für die Erstversicherer besteht darin eine Gefahr, sagte Axa-Deutschlandchef Alexander Vollert auf der Versicherungsmonitor-Konferenz Breakfast Briefing in Köln. Finanzchef24-Gründer Felix Schollmeier (Bild) sieht die Lage anders. Er hält die Versicherer für größere Konkurrenten für sein Unternehmen als andere Insurtechs.

Herbert Fromme

Rückversicherer sind Geburtshelfer der Insurtechs

 Herbert Frommes Kolumne  Auch wenn viele traditionelle Versicherer es nicht wahrhaben wollen – neue Unternehmen aus dem Technologiebereich, die Fintechs oder Insurtechs, werden immer öfter auch Risikoträger. Natürlich ist ein solcher Schritt nicht einfach für sie. Aber sie haben mächtige Verbündete: Die Rückversicherer sind nur zu gern bereit, Hilfestellung zu leisten. Das haben sie in einer ähnlichen Konstellation schon einmal mit Telefon-Direktversicherern gemacht. Die Kombination Insurtech plus Rückversicherer wird zur ernsthaften Bedrohung für traditionelle Versicherer.

IBM: Auf ungewisse Zukunft vorbereiten

Der Softwareanbieter IBM hat vier Szenarien für die künftige technologische Entwicklung und die Rolle der Versicherer ausgemacht. Noch ist unklar, welches davon der Wirklichkeit am ehesten entsprechen wird. Das stürzt die Versicherer in ein Dilemma. Zu dem Zeitpunkt, zu dem klar ist, in welche Richtung sich die Zukunft entwickelt, wird es für viele Gesellschaften zu spät sein, sich darauf vorzubereiten. Es gibt aber einige Dinge, die Versicherer schon jetzt tun können.

Graulich und Groß führen neuen Finleap-Versicherer

Wolff Graulich (Bild), bis vor kurzem Bereichsleiter bei der Axa, und Ex-Springer-Manager Henning Groß führen den neuen Versicherer der Berliner Finleap-Gruppe. Wie der Versicherungsmonitor am Freitag berichtete, hat Finleap eine Lizenz für einen Schaden- und Unfallversicherer bei der BaFin  beantragt. Jetzt werden weitere Einzelheiten bekannt: Das neue Unternehmen soll Element heißen und Risikoträger für Insurtechs, E-Commerce-Anbieter und Makler werden, die als Teil ihres Geschäftsmodells Versicherungsangebote machen. Traditionelle Versicherer können nach Ansicht Finleaps nicht die Entwicklungs- und Prozessgeschwindigkeit bieten, die heute erwartet wird.

Finleap beantragt Versicherungslizenz

Das Fintech Finleap hat nach Informationen des Versicherungsmonitors bei der Finanzaufsicht BaFin eine Versicherungslizenz beantragt. Seit Anfang 2016 hat Finleap bereits eine Banklizenz für die Solarisbank, im Oktober eine Lizenz für den Vermögensverwalter Elinvar beantragt. Finleap hat schon geholfen, den Versicherungsmakler Clark zu gründen, und ist an dem Verbraucherportal MoneyMap beteiligt. Wenn jetzt ein eigener Risikoträger hinzukommt, dürfte der auch in das Gesamtkonzept des Inkubators Finleap passen, Plattformen für andere Start-ups aufzubauen.

Herbert Fromme

Ottonovas Chancen

 Herbert Frommes Kolumne  Das Insurtech Ottonova will im Juni an den Start gehen. Die traditionellen Anbieter geben sich gelassen. Aber der Newcomer aus München hat eine echte Chance im Markt. Das glauben jedenfalls die Investoren, die jetzt knapp 20 Mio. Euro bereitgestellt haben. Auch das Vertrauen in andere Insurtechs wächst – Simplesurance und Wefox haben Millionensummen eingesammelt. Aber sie haben bislang keine Pläne, als Risikoträger aktiv zu werden. Einfach wird die Ottonova-Gründung nicht. Zentrale Fragen sind die Akquisitionskosten für neue Kunden und der Aufbau der Alterungsrückstellung.

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