Andere Länder, andere Sitten – dieses Sprichwort scheint immer weniger auf die Versicherungsbranche zuzutreffen. Ein Webinar der auf Versicherungsrecht spezialisierten Kanzlei Clyde & Co zeigt, dass sich weltweit ähnliche Trend zeigen. Insbesondere bei der Regulierung greifen die Behörden in verschiedensten Ländern deutlich härter durch. Auch bei Cyber und ESG zeigen sich ähnliche Entwicklungen auf der ganzen Welt.
Archiv ‘Frankreich’
Insurtechs: Deutschland hinkt Europa hinterher
Exklusiv Junge Start-ups, die mit technologischem Know-how die Versicherungsbranche aufmischen wollten, haben sich inzwischen als wichtige Spieler im deutschen Markt etabliert. In Kooperation mit traditionellen Versicherern konnten wichtige Innovationen möglich werden. Doch der deutsche Insurtech-Markt ist nicht auf Augenhöhe mit seinen französischen und britischen Pendants, hat eine Studie des Insurlab Germany-Vereins und der Maschmeyer Group ermittelt. Sowohl bei der Zahl der Insurtechs als auch bei den Finanzierungen hinkt Deutschland deutlich hinterher. Nur wegen eines einzigen Start-ups ist die Lage nicht noch düsterer.
Zehn Prozent plus für Rückdeckungen
Die Ratingagentur Fitch rechnet damit, dass die Preise für Rückdeckungen gegen Naturkatastrophenschäden in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2023 um mehr als zehn Prozent steigen werden. Ein wesentlicher Treiber sind dabei die hohen Naturkatastrophenschäden des laufenden Jahres. Allerdings werden die höheren Preise nicht zu großen Gewinnsprüngen führen, denn die Rückversicherer werden vor allem im kommenden Jahr mit einer steigenden Schadeninflation zu kämpfen haben, erwarten die Analysten.
Gallagher Re: Das Ende der Überbewertung für Insurtechs
Junge Versicherungs-Start-ups werden besonders schwer von der aktuell unsicheren Marktsituation getroffen. In den ersten sechs Monaten 2022 sanken die Investitionen in Insurtechs laut einem Bericht des Rückversicherungsmaklers Gallagher Re um 50,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darin sieht Gallagher Re eine notwendige Marktbereinigung, die den aufgeblasenen Bewertungen ein Ende setzt und die Insurtech-Spreu vom Weizen trennt. Besonders interessant ist die Entwicklung in Großbritannien, Deutschland und Frankreich.
Lemonade: Niederlande und Frankreich laufen besser
Das US-Insurtech Lemonade unter Führung von Daniel Schreiber ist Mitte 2019 auch in Deutschland an den Start gegangen. Obwohl der Versicherer hierzulande durchaus beachtliche Wachstumsraten vorweisen kann, bleibt das Prämienvolumen im deutschen Markt hinter dem zurück, was Lemonade in den Niederlanden und in Frankreich verbucht. Dabei ist die Gesellschaft dort später gestartet als in Deutschland. Auch die Schadenquoten des Insurtechs sind noch verbesserungswürdig, wie der Solvency II-Bericht zeigt.
Frankreich: Lösegeld-Absicherung trifft auf Skepsis
In die Debatte, ob Versicherer Lösegeld nach Cyberangriffen zahlen sollten oder nicht, ist Bewegung gekommen – zumindest in Frankreich. Die französische Regierung hat kürzlich einen Gesetzesvorschlag unterbreitet, nach dem Versicherer unter bestimmten Bedingungen solche Lösegeldzahlungen übernehmen dürfen. Mit Axa und Generali Frankreich haben zwei große Versicherungsgesellschaften in dem Land bereits vor einiger Zeit angekündigt, solche Schäden nicht mehr zu versichern, um Cyberkriminelle nicht zu ermutigen. Der Versicherungsmonitor hat sie danach gefragt, ob sie ihre Strategie angesichts der Regierungspläne ändern wollen.
Swiss Life: Gewinn steigt, Prämien stagnieren
Swiss Life hat das vergangene Geschäftsjahr mit einer Steigerung des Betriebsgewinns um 15 Prozent auf 1,81 Mrd. Franken und des Reingewinns um 20 Prozent auf 1,26 Mrd. Franken abgeschlossen. Die Prämien lagen mit 20,2 Mrd. Franken allerdings nur marginal über dem Vorjahreswert, was vor allem an Rückgängen im Heimatmarkt und in der Einheit „Swiss Life International“ liegt, die mehrere europäische Länder und Singapur umfasst. In Deutschland und Frankreich konnte der Schweizer Versicherer dagegen zulegen.
Generali France versichert kein Lösegeld mehr
Um die Zahlung von Lösegeld nach Hackerangriffen gibt es viel Diskussion. Dabei geht es auch um die Frage, ob solche Zahlungen versichert sein sollten oder nicht. Bisher gibt es keine gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben. Die Generali positioniert sich in Frankreich nun eindeutig: Der Versicherer wird Lösegeldzahlungen nicht mehr versichern.
Hanssmann berät künftig auch HG Capital
Leute – Aktuelle Personalien Wolfgang Hanssmann (Bild) will doch nicht so viel kürzertreten. Der frühere Vertriebsvorstand der HDI Deutschland hat ein weiteres Beratungsmandat übernommen: Zusätzlich zum HDI berät er den britischen Investor HG Capital, der gerade im deutschen Vermittlermarkt mit GGW Holding und Fonds Finanz ein großes Rad dreht. Außerdem: Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Innovation Group, der Wirtschafts-Assekuranz Makler-Gruppe, bei Chubb, der SV Sparkassen-Versicherung, dem britischen Versicherer LV = und Howden.








