Archiv ‘Frauenanteil’

Frauenanteil: Allianz ist Vorreiter unter den Versicherern

Die Allianz ist das einzige börsennotierte Versicherungsunternehmen in Deutschland, das einen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent im Vorstand aufweist, zeigt ein aktueller Bericht der Allbright-Stiftung. Munich Re, Talanx und Hannover Rück landen im Mittelfeld. Zu den Unternehmen, die besonders schlecht abschneiden, zählt W&W.

Viele Mitarbeiterinnen, aber nur wenige Chefinnen

 Exklusiv  Frauen sind in der Versicherungsbranche zahlreich vertreten, bei vielen großen Unternehmen stellen sie mehr als die Hälfte der Belegschaft. Doch in den Führungsetagen schrumpft ihr Anteil drastisch. Auch die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen sind teils enorm. Welche Versicherer schneiden gut ab? Wer hat Nachholbedarf? Der Versicherungsmonitor hat die Beschäftigtendaten großer Gesellschaften analysiert.

Mutige Schritte bei der Generali

 Herbert Frommes Kolumne  Die Generali hat still und leise die Grundstruktur ihrer Führung in Deutschland umgebaut. Aus der strikten Spartenverantwortung, in der ein Vorstand zum Beispiel das gesamte Lebensversicherungsgeschäft verantwortete, wurde ein dezentraler Aufbau, der den Führungen der wichtigsten Vertriebsorganisationen deutlich mehr Raum gibt. Deutschlandchef Stefan Lehmann besetzte gleichzeitig diese Führungspositionen neu. Damit verschafft er sich auch Luft gegenüber dem mächtigen Finanzvertrieb DVAG.

Axa kauft Laya und meldet gute Zahlen

Die Axa hat für 650 Mio. Euro vom US-Versicherer AIG den irischen Krankenversicherungsanbieter Laya Healthcare gekauft. Das gab Axa-Chef Thomas Buberl bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen des Unternehmens bekannt. Voller Selbstbewusstsein kündigte er an, dass der Konzern sein Ziel eines operativen Gewinns von 7,5 Mrd. Euro 2023 übertreffen werde, schließlich waren es im Halbjahr schon 4,1 Mrd. Euro. Dabei helfen vor allem höhere Preise. Buberl bestätigte die Klimaziele des Unternehmens und sprach auch über seine persönliche Zukunft bei der Axa.

Munich Re verdient ordentlich im Quartal

Munich Re hat vorläufige Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Danach hat der Konzern 1,3 Mrd. Euro nach Steuern verdient und ist damit auf Kurs, sein Jahresziel von 4 Mrd. Euro zu erreichen. In seinem Bericht an die Hauptversammlung am 5. Mai 2023, die der Konzern bereits veröffentlichte, berichtet Konzernchef Joachim Wenning über den Fortschritt bei der Steigerung des Frauenanteils in der Führung. Für den Aufbau der nötigen Energieinfrastruktur für die Energiewende mahnt er staatliches Handeln an. Privates Engagement könne die Klimaziele nicht erreichen. Wenning wendet sich zugleich gegen ein ausuferndes Berichtswesen.

Versicherer machen leichte Fortschritte bei ESG

Die Umsetzung von ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) in der Versicherungswirtschaft geht voran, zumindest ein bisschen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Analysehauses Franke und Bornberg unter den deutschen Erstversicherern. Vor allem in der Kapitalanlagepolitik zeigen sich Veränderungen, immer mehr Gesellschaften ächten Waffen, Öl und Kohle als Investitionsobjekte. Auch beim Wassersparen haben die Versicherer Fortschritte gemacht. Luft nach oben ist dennoch.

Sichtbar an die Macht

Frauen in Führungspositionen sind in der Versicherungsbranche noch nicht überall auf der Tagesordnung. Vor allem sinkt ihr Anteil, je höher die Stellung ist. Das wird sich ändern, ist Sylvia Eichelberg überzeugt, Vorstandschefin der Gothaer Krankenversicherung und damit eine der wenigen, die es bereits nach ganz oben geschafft hat. „Die Veränderung ist im Gange“, sagt sie. „Vielleicht immer noch nicht schnell genug, aber es passiert eine Menge.“ Auch die Großkanzlei Clyde & Co hat sich des Themas angenommen. Mit einer neuen Veranstaltungsreihe will sie die Vernetzung von Frauen in der Assekuranz fördern.

Plädoyer für die Frauenquote

Die deutsche Wirtschaft hinkt in Sachen Gleichberechtigung in Führungsgremien im internationalen Vergleich hinterher. Das sagte die Wissenschaftlerin Philine Erfurt Sandhu bei einer Veranstaltung der Generali. Deutschland habe zu lange auf Freiwilligkeit gesetzt. Dabei sei die Frauenquote aus wissenschaftlicher Sicht das richtige Instrument, um die Beharrungskräfte in den mehrheitlich männlichen Führungsetagen aufzubrechen. Sie stelle keine Bedrohung für eine Auswahl nach Qualifikation dar, sondern einzig für mittelmäßige Männer, betonte sie. Dass Stellen heute vor allem nach Qualifikation besetzt würden, sei ein Mythos.

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