Die Ratingagentur Moody’s gibt für die globale Lebensversicherungsbranche einen stabilen Ausblick für das Jahr 2020. Zentrales Risiko sind die weiterhin niedrigen Zinsen. Je nachdem wie hoch der Anteil der Produkte mit Garantien, die durchschnittliche Garantiehöhe und die Laufzeitlücke zwischen Kapitalanlagen und Garantien sind, wirken sich die Niedrigzinsen unterschiedlich stark auf die Versicherer aus. Der deutschen Branche bescheinigt Moody’s neben der in Taiwan und Norwegen ein besonders hohes Risiko für den Ertrag. Die Analysten warnen außerdem vor den Risiken bestimmter Assetklassen wie Immobilien.
Archiv ‘Garantien’
Assekurata: Zinszusatzreserve steigt schon 2019 wieder
Die geänderte Berechnungsmethode für die Zinszusatzreserve (ZZR) hat bei vielen Anbietern die Belastung der Garantien in den Beständen verringert, Druck aus der Kapitalanlage genommen und die Solvenzquote erhöht. Diese Erleichterungen wirken laut der Ratingagentur Asekurata aber nur temporär. 2018 hatte die Branche noch davon profitiert, dass sie statt 15 Mrd. Euro nur 6 Mrd. Euro in die Zinszusatzreserve stecken musste. Bereits die für das laufende Jahr anfallende Zuführung dürfte wieder deutlich darüber liegen, ergab eine Untersuchung von Assekurata. Die Agentur untermauert damit frühere Aussagen.
Too little, too late
Herbert Frommes Kolumne In dieser Woche haben die Verbände der Versicherer, der Fondsgesellschaften und der Bausparkassen einen Plan vorgestellt, mit dem sie die Vereinfachung der Riester-Rente fordern und sich gegen die Deutschlandrente wenden, die Teile der CDU, die SPD und die Grünen planen. Der Vorschlag der Verbände kommt zwar gerade noch rechtzeitig zum CDU-Parteitag, auf dem die Sache möglicherweise diskutiert wird. Aber in Wirklichkeit kommt er zu spät – und er geht nicht weit genug. Dabei könnten gerade die Versicherer echte Alternativen bieten, wenn sie sich denn an ihre Tabuthemen herantrauen würden: die hohen Kosten und die Garantien.
Policen Direkt: ZZR-Reform wirkt und war nötig
Die Änderung der Zinszusatzreserve (ZZR) 2018 hat die Ertragslage der Lebensversicherer verbessert und war außerdem dringend nötig. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Zweitmarktanbieters Policen Direkt. Die durchschnittliche Finanzstärke der Branche als Verhältnis von Kapitalanlageerträgen zu den Rechnungszinsanforderungen hat sich durch die ZZR-Reform von 105 Prozent auf 114 Prozent verbessert. Bei immerhin 30 von 84 Gesellschaften lag der Wert aber unter 100 Prozent. Bei einem einzelnen Versicherer reichten auch die Gesamterträge nicht aus, um den Anforderungen von Rechnungszins und ZZR gerecht zu werden.
Keine Alternative zu drastischen Leistungskürzungen
Die Deutsche Steuerberater-Versicherung dürfte nach dem bevorstehenden Entzug der Geschäftserlaubnis durch die BaFin um drastische Leistungskürzungen nicht herumkommen. Davon wären sowohl Betriebsrentenanwärter als auch Kunden der Pensionskasse der steuerberatenden Berufe betroffen, die bereits Rentenzahlungen erhalten. Nach der nächsten Vertreterversammlung Anfang Dezember soll feststehen, wie hoch die Einbußen ausfallen. Eine Übertragung des Bestands auf eine andere Pensionskasse oder eine Abwicklungsgesellschaft ist keine Option.
Heißer Herbst
Herbert Frommes Kolumne Die kommenden Monate werden spannend für die Lebensversicherer und die Pensionskassen. Die Lage spitzt sich bei einer Reihe von ihnen zu. Außerdem ist eine Absenkung des Höchstrechnungszinses wahrscheinlich – das könnte das Ende der Riester-Rente im Angebot der Lebensversicherer bedeuten, weil sie den Kapitalerhalt nicht mehr darstellen können. Die Lebensversicherer müssen sich überlegen, wie sie auch politisch wieder in die Offensive kommen wollen. Das gelingt nicht, wenn sie einfach so weitermachen wie bisher und sich vor allem am Provisionsdeckel reiben.
Die ZZR-Belastung geht weiter
Die Zinszusatzreserve (ZZR) könnte den Lebensversicherern länger erhalten bleiben als gedacht, glaubt Kay-Uwe Schaumlöffel, Versicherungsaufseher bei der Finanzaufsicht BaFin. Bleiben die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau oder sinken sie noch weiter, müssten sich die Gesellschaften darauf einstellen, ab 2026 auch Kapital für Verträge mit einem Garantiezins von 0,9 Prozent in die Reserve zu stecken. Nach der Änderung der Rechenmethode für die ZZR im vergangenen Jahr waren viele Versicherer davon ausgegangen, dass sie weitgehend ausfinanziert seien, was die künftigen Einzahlungen in die Reserve betrifft. Der erneute Zinsrückgang macht diese Annahme zunichte.
Fondspolicen-Kunden verzichten auf Rendite
[versicherungsmonitoranalyse color=“white“ bg=“FireBrick“ content=“Versicherungsmonitor-Analyse“]Inhaber von Fondspolicen können von Gewinnen am Kapitalmarkt profitieren – vorausgesetzt, dort läuft es gut, und das Fondsguthaben entwickelt sich positiv. Viele Kunden nutzen diese Renditechancen aber nicht. Um die Sicherheit zu erhöhen, können die Kunden bei vielen Anbietern eine Beitragsgarantie von teilweise bis zu 100 Prozent vereinbaren. Die Sparer greifen darauf gerne zurück, obwohl das […]
IFRS 17 macht Leid der Lebensversicherer sichtbarer
Die Ratingagentur Standard & Poor’s begrüßt die Einführung des neuen Bilanzierungsstandards IFRS 17, warnt aber, dass die Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Versicherern schwieriger werden könnte. Am deutlichsten werden Lebensversicherer die neuen Bilanz-Regeln zu spüren bekommen. Einige von ihnen werden dadurch weniger Eigenkapital ausweisen, so die Ratingagentur. Das sei aber eine zutreffende Darstellung der Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Unternehmen. S&P erwartet, dass die Unternehmen dazu ermutigt werden, auf Garantien zu verzichten.
Zinsreserve senkt Garantielast der Lebensversicherer
Deutsche Lebensversicherer müssen dank der Zinszusatzreserve (ZZR) weniger Gewinne am Kapitalmarkt erzielen, um ausgegebene Garantien zu erfüllen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Ratingagentur Fitch. Durch die ZZR senkten sich die Garantieverpflichtungen für die deutschen Anbieter 2018 von im Durchschnitt 2,9 Prozent auf 1,9 Prozent. In den kommenden zehn Jahren könnte sich dieser Wert bis auf 1,04 Prozent reduzieren, erwartet Fitch.
VZBV sieht „Extrarente“ durch Gutachten bestätigt
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) sieht sein Konzept für ein staatlich organisiertes Altersvorsorgeprodukt namens „Extrarente“ durch ein Gutachten zu vergleichbaren Modellen im Ausland bestätigt. Der Rechtswissenschaftler Markus Roth von der Philipps-Universität Marburg hat sich staatlich organisierte Standardprodukte in Schweden, Großbritannien und Kalifornien angesehen und daraus Empfehlungen für Deutschland abgeleitet. Eine automatische Einbeziehung von Arbeitnehmern ab einem bestimmten Einkommen verspricht demnach geringe Kosten und eine hohe Verbreitung.
Element versichert Gebrauchtwagenhändler
Element, der von Finleap gegründete White Label-Versicherer, hat eine Versicherung für Gebrauchtwagenhändler auf den Markt gebracht. Autohändler können die Police auf der Plattform Carbee des Kfz-Dienstleisters Intec kaufen und so finanzielle Risiken aus Garantien auf Gebrauchtwagen verringern. Weitere Policen in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister sollen folgen, der bei Abschlüssen eine Provision erhält. Erstmals nennt Element eine Zielvorgabe für die erwarteten Verkaufszahlen. Es ist die zweite Versicherung des digitalen Risikoträgers im Autobereich in kurzer Zeit.
Assekurata: Indexpolicen oft ohne Rendite
Für die Inhaber von Indexpolicen waren die vergangenen vier Jahre unterm Strich ein Nullsummenspiel. Überdurchschnittliche Renditen konnten sie mit ihren Verträgen vor allem im starken Börsenjahr 2017 erzielen. An fast der Hälfte der Indexstichtage im Zeitraum von 2014 bis 2018 haben die Verträge jedoch keine zusätzliche Rendite geliefert. Besonders schlecht lief es 2018, als der DAX eine negative Jahresrendite von minus 18 Prozent verzeichnet hatte. Hier konnten 80 Prozent der von Assekurata untersuchten Tarife keine positive Renditegutschrift erzielen. Die Ratingagentur weist allerdings darauf hin, dass Indexpolicen dennoch beachtliche Renditen bieten können: So waren seit 2014 vereinzelt auch Gutschriften von bis […]
Axa Leben hält Überschussbeteiligung stabil
Kunden, die eine Kapitallebensversicherung bei der Axa Lebensversicherung oder der Deutschen Beamtenversicherung abgeschlossen haben, erhalten 2019 wie in den beiden Vorjahren eine Überschussbeteiligung von 2,9 Prozent. Auch die Gesamtverzinsung mit dem Schlussgewinnanteil und der Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven soll unverändert bei 3,4 Prozent liegen. Die Axa Deutschland ist damit der erste Anbieter, der seine laufende Verzinsung für das kommende Jahr bekannt gibt. Von der Spannung, mit der die Überschussdeklarationen der Gesellschaften und insbesondere des Marktführers Allianz in den vergangenen Jahren erwartet wurden, ist nicht mehr viel übrig. Die klassische Lebensversicherung spielt zumindest im Neugeschäft nur noch eine untergeordnete Rolle.












