Der fusionierte Konzern Barmenia Gothaer will im kommenden Jahr mehr als 30 Mio. Euro in künstliche Intelligenz (KI) investieren. Einen Stellenabbau aufgrund des KI-Einsatzes, wie Allianz Partners ihn angekündigt hat, soll es aber nicht geben, sagten die CEOs Andreas Eurich und Oliver Schoeller beim Jahresabschlussgespräch. Mit dem ersten vollen Jahr des fusionierten Unternehmens waren sie zufrieden. Die Barmenia Gothaer wachse in fast allen Sparten stärker als der Markt.
Archiv ‘Geschäftszahlen’
Scor profitiert von geringen Katastrophenschäden
Der Rückversicherer Scor setzt im dritten Quartal seinen bereits das ganze Jahr über andauernden Aufwärtstrend fort. Auf der einen Seite liegt das an der Strategie von CEO Thierry Léger, der das Geschäft des Unternehmens sehr genau auswählt. Auf der anderen Seite sorgen die bisher geringen Schäden aus Naturkatastrophen für gute Ergebnisse – doch zeigte zuletzt Hurrikan „Melissa“, dass sich die Lage jederzeit ändern kann.
Zurich verdient im ersten Halbjahr mehr
Der Schweizer Versicherer Zurich hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sowohl seinen Betriebs- wie auch seinen Nettogewinn gesteigert. Das Betriebsergebnis erreichte sogar eine neue Rekordhöhe. Grund für den Aufschwung waren operativ gute Ergebnisse, vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung. Die aktuell vieldiskutierten US-Zölle sorgen den CEO Mario Greco derweil kaum.
VPV profitiert von Einmalbeiträgen
Die Vereinigte Postversicherung (VPV) mit Sitz in Stuttgart hat im vergangenen Geschäftsjahr von hohen Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung profitiert, musste aber Rückgänge im Gewinn hinnehmen. Im Schaden- und Unfallsegment konnte die Gruppe nach einem verlustgeplagten Jahr 2023 wieder in die schwarzen Zahlen kommen. VPV zeichnet kein eigenes Kfz-Geschäft, vermittelt aber Kunden an den Marktführer HUK-Coburg und bekommt dafür Provision.
DVAG: Umsatz hoch, Vermittlerzahl stagniert
Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) hat ihren Umsatz im Jahr 2024 um 8,5 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro gesteigert. Das Wachstum stammt vor allem aus der privaten Kranken- und Pflegeversicherung, den Kompositsparten und den Aktienfonds. Die Zahl der Vermittler stagniert. Die seit November wieder angebotene Riester-Rente boomt, so die DVAG.
Die gespaltene Branche
Herbert Frommes Kolumne Bei den Ergebnissen für 2024 unterscheiden sich Allianz und Munich Re stark von vielen anderen Gesellschaften. Supergewinne und Rekorddividenden hier, Stagnation oder sogar Verluste dort. Die Ursachen dieser Spaltung des Marktes sind noch nicht klar. Aber wenn sie lange anhält, kommt die Einheit der Branche unter Druck.
Bayerische findet Kfz-Partner
Der mittelgroße Versicherer Die Bayerische hat einen Partner für das defizitäre Kfz-Geschäft gefunden. Allerdings wird sie den Bestand nicht vollständig abgeben, wie es die Unternehmensspitze alternativ erwogen hatte, sondern den Großteil der Einnahmen und der Risiken an zwei Rückversicherer abgeben und so das Problem in der eigenen Bilanz ausräumen. Die Namen will das Unternehmen nicht nennen.
MLP kämpft sich durch
Der Finanzvertrieb MLP ist stark von den Problemen am Immobilienmarkt betroffen. Sie wirkten sich im vergangenen Jahr auf die Projektentwicklung und Vermittlung von Immobilien aus, sodass die Wieslocher ihr Ziel für das operative Ergebnis nicht erreichten. Auch die Abschreibung von 4 Mio. Euro auf den Firmenwert der Tochter Deutschland Immobilien machte der Gruppe zu schaffen. An der geplanten Dividende und den Mittelfristzielen bis Ende 2025 hält MLP dennoch fest.
Versicherungskammer erneut mit Umsatzrückgang
Die Versicherungskammer Bayern hat das zweite Jahr in Folge einen Rückgang bei den Beitragseinnahmen erlitten. Wie vorläufige Zahlen des öffentlichen Versicherers zeigen, beliefen sich die Prämieneinnahmen im zurückliegenden Jahr auf knapp 9 Mrd. Euro, nach 9,28 Mrd. Euro im Jahr 2021 und 9,36 Mrd. Euro im Jahr 2020. Der Münchener Konzern begründet das mit einem deutlichen Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft.
„Bernd“ sorgt bei Kravag für hohe Elementarschäden
Die R+V-Töchter Kravag-Logistics und Kravag-Allgemeine haben im vergangenen Jahr hohe Elementarschäden durch Sturmtief „Bernd“ verzeichnet. Der Bruttoaufwand belief sich insgesamt auf 68,5 Mio. Euro, davon war jedoch ein Großteil rückversichert. Auch auf Gruppenebene profitierte die R+V von einer guten Rückversicherung. Mit dem vergangenen Geschäftsjahr sind die Kravag-Gesellschaften zufrieden. Sorge bereiten ihnen aber der Ukraine-Krieg und die Inflation.
Delvag kommt Neuausrichtung zugute
Der Lufthansa-Versicherer Delvag hat im vergangenen Jahr gleich von mehreren Entwicklungen profitiert: Durch die Erholung der Luftfahrtbranche und die Neuausrichtung des Rückversicherungsgeschäfts konnten die Kölner bei den gebuchten Bruttobeiträgen um 8,8 Prozent auf 80,4 Mio. Euro zulegen. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Underwriting und Kapitalanlage hält Delvag aktuell für beherrschbar. Das könnte sich mit stärkeren Sanktionen aber ändern.










