Bemerkenswerte Teambildung: Chubb, Zurich und National Indemnity, ein Rückversicherer der Berkshire-Hathaway-Gruppe, bieten gemeinsam eine Zusatz-Haftpflichtdeckung für Unternehmen in den USA an. Damit reagieren sie auf die zunehmende Zahl von Schadenersatzklagen gegen Konzerne vor US-Gerichten. Pro Risiko wollen sie bis 100 Mio. Dollar (88 Mio. Euro) in Excess-Umbrella-Kapazität bieten.
Archiv ‘Haftpflichtversicherung’
Stromausfälle: Geringer Schaden für Versicherer
Exklusiv Der massive Stromausfall in Spanien und Portugal hat das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen gebracht. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte beträchtlich sein, den Schaden für die Industrieversicherer schätzen Experten dagegen als gering ein. Bei Sachversicherungen dürfte es am Sachschaden gemangelt haben, bei Haftpflichtversicherungen am Verschulden. Viel hängt auch von dem immer noch nicht geklärten Grund für den Ausfall der Stromversorgung ab.
Industrie profitiert von kundenfreundlichem Markt
Gewerbe- und Industriekunden konnten in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2025 in vielen Bereichen von niedrigeren Preisen und besseren Konditionen profitieren, berichtet der Großmakler Marsh. Gründe waren intensiverer Wettbewerb und die gesunkene Inflation. Zu den Ausnahmen zählen die Kfz-Versicherung, in der es erneut zu einer deutlichen Prämienanhebung gekommen ist, sowie die Absicherung von Elementarrisiken.
Wir müssen über PFAS reden
The Long View – Der Hintergrund Die Risiken von PFAS, den sogenannten Ewigkeitschemikalien, sind bei Weitem noch nicht vollständig erforscht und deswegen für Haftpflichtversicherer kaum kalkulierbar. Ein pauschaler Ausschluss von PFAS wäre aber ebenso falsch wie ein pauschales Verbot dieser in vielen Bereichen unverzichtbaren Stoffe. Versicherungsschutz kann es nur noch für einen differenzierten und nachhaltigen Umgang geben. Dafür müssen Versicherer und Industrie miteinander reden. Der erste Schritt eines solchen Risikodialogs ist die vom GDV unverbindlich bekanntgegebene PFAS-Klausel.
GDV bringt Ausschluss-Klausel zu PFAS
Exklusiv Der Versichererverband GDV hat eine Klausel für den Umgang mit Schäden durch sogenannte per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) für seine unverbindlichen Musterbedingungen erarbeitet. Demnach sind PFAS-Schäden zunächst vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. In einem zweiten Schritt sollen Versicherer mit den Kunden individuell vereinbaren, unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe Schäden durch bestimmte PFAS-Stoffe wieder eingeschlossen werden können. Die Industrie kritisiert die PFAS-Klausel des GDV scharf.
Getsafe Insurance erzielt 2024 erstmals Gewinn
Das Insurtech Getsafe hat mit seinem Versicherer erstmals einen versicherungstechnischen Gewinn erzielt. Die Gesellschaft profitierte von einem deutlich höheren Ergebnis in der Haftpflichtsparte und einer erheblichen Verringerung des Verlustes im Geschäft mit Tierkrankenpolicen. Das zeigt der aktuelle Bericht über Solvabilität und Finanzlage. Die Heidelberger blicken zuversichtlich in die Zukunft und wollen in weitere europäische Länder expandieren.
Willis sieht stabilen Industrieversicherungsmarkt
Exklusiv Obwohl die Preise in der Industrieversicherung nicht mehr so stark steigen, kann man nach Einschätzung des Maklers Willis noch nicht von einem weichen Markt sprechen. „Wir befinden uns in einer stabilen Marktphase mit Ausschlägen nach oben und nach unten“, sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich, im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Auch in Sparten wie der Haftpflichtversicherung, wo der Preistrend eher nach unten zeigt, haben es die Kunden nicht immer leicht.
Ganz-Cosby: „Geben das Ruder nicht aus der Hand“
Exklusiv In der Maklerbranche spricht jeder mit jedem. Auch Artus-Chefin Alexandra Ganz-Cosby führt viele Gespräche mit anderen Maklern aus dem In- und Ausland. „Aber für uns ist klar: Wir geben das Ruder nicht aus der Hand“, sagt sie. Selbst will das Unternehmen auch weiterhin andere Makler kaufen. Ganz-Cosby spricht über die Rolle der Makler bei Schäden („immer wichtiger“) und die zunehmende Rigidität auch deutscher Versicherer.
Element: Keine Schadenfälle mit Rentenanspruch
Der Bund der Versicherten weist darauf hin, dass Kunden und Geschädigte mit Rentenansprüchen aus Haftpflicht- und Unfallversicherungen bei der Insolvenz des Insurtechs Element in die Röhre schauen könnten. Diese Ansprüche sind laut Versicherungsaufsichtsgesetz mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. März bereits erloschen. Der Insolvenzverwalter gibt zwar Entwarnung: Es gibt keine Schadenfälle mit Rentenansprüchen. Doch die Diskussionen zeigen, dass beim Schutz der Versicherten bei der Insolvenz von Schaden- und Unfallversicherern gefährliche Lücken klaffen.
US-Haftpflichtversicherer fürchten „Nuclear Verdicts“
Der US-amerikanische Haftpflichtmarkt steht vor schwierigen Zeiten. Das hat vor allem mit der steigenden Zahl an sogenannten Nuclear Verdicts zu tun. Das sind Gerichtsurteile, bei denen Klägern ein besonders hoher Schadenersatz zugesprochen wird. Die Folge: Erstversicherer gehen weniger ins Risiko und ziehen sich aus einigen Regionen komplett zurück. Sie werden auch erfinderisch, was Ausschlüsse angeht.
Aon: Industrieversicherer behaupten sich
Der Großmakler Aon prognostiziert den deutschen Industrieversicherern insgesamt ein solides Jahr 2025. Die Sach-, Haftpflicht- und Warentransportversicherer wollen demnach wachsen und auch die D&O-Versicherer haben Risikoappetit. Dabei sieht Aon das gesamtwirtschaftliche Umfeld mit Sorge. Vor allem die nach Ansicht des Maklers überbordende Bürokratie ist für die Unternehmen hierzulande eine große Herausforderung.
Haftpflichtmarkt vor Preiswende
Trotz der Diskussionen um die Ewigkeitschemikalien PFAS und des Trends zu immer höheren Schadenersatzurteilen in den USA geht es den Haftpflichtversicherern zurzeit sehr gut. Jetzt steht der Markt vor einer Preiswende, sagten Branchenexperten auf der Euroforum-Haftpflicht-Tagung in Köln am Dienstag. In Sparten wie Chemie und Pharma gibt es aber weiterhin Kapazitätsknappheit. Anders als in den USA gibt es in Deutschland noch keine pauschalen Ausschlüsse. Die Einschläge rücken jedoch näher.









