Archiv ‘Industrieversicherung’

Munich Re und Marsh mit neuer Pharma-Police

US-Pharmaunternehmen drohen hohe Schäden aus Betriebsschließungen durch die Behörden. Herkömmliche Betriebsunterbrechungspolicen leisten in einem solchen Fall nicht. Munich Re und Marsh bieten US-Firmen jetzt mit einer neuen Police Schutz für diese Fälle. Standardmäßig beträgt die Deckung bis zu 10 Mio. Dollar, Munich Re stellt aber auch höhere Summen zur Verfügung. Es ist für die Munich Re nicht ohne Risiko, das Angebot nur mit einem einzigen Makler bereitzustellen – das könnte einigen Kunden und anderen Maklern nicht gefallen.

Guenter Hirsch

Günter Hirsch im Marktwächter-Beirat

 Leute – Aktuelle Personalien  Das neu geschaffene Verbraucherschutzorgan Marktwächter Finanzen hat einen Beirat berufen. Vorsitzender des Beirats wird Versicherungsombudsmann Günter Hirsch. Außerdem: Die Zurich Deutschland hat eine neue Leiterin für das Geschäftsfeld M&A-Versicherungen, Achim Fischer-Erdsiek gründet zusammen mit der Nordwest Assekuranzmakler einen neuen Makler. Beim Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty wird Brian Kirwan neuer Chef in Großbritannien.

Zurich will 500 Stellen abbauen

Der Versicherer Zurich Deutschland will an seinen Prozessen und Strukturen arbeiten. Die Gesellschaft müsse besser, schlanker und kostengünstiger werden, sagte Deutschland-Chef Ralph Brand im Interview mit dem Versicherungsmonitor und der Süddeutschen Zeitung. Das wird nicht ohne Personalabbau gehen. Brand geht davon aus, dass die Zurich in zwei Jahren bis zu 500 Stellen weniger haben wird als heute. Die Marke Deutsche Allgemeine will Zurich aufgeben.

Allianz und andere gründen Cyber-Abwehrstelle

Die vier deutschen Großunternehmen Allianz, BASF, Bayer und Volkswagen wollen zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit künftig eng zusammenarbeiten und gründen dafür ein Gemeinschaftsunternehmen. Der Schritt dürfte der Allianz einen kräftigen Schub bei ihren Cyber-Versicherungsaktivitäten bringen. Über die Tochter Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) bietet das Unternehmen bereits Cyber-Deckungen an und baut entsprechendes Know-how auf. Die neue Gesellschaft soll auch anderen Firmen – wohl auch Versicherern – offen stehen.

Russland: Wichtiger Schutz für Hochrisikobranchen

Unternehmen, die in Russland Geschäfte machen wollen, müssen sich nicht nur auf die kulturellen Gepflogenheiten der neuen Geschäftspartner einstellen. Auch beim Versicherungsschutz gilt es einiges zu beachten. Der Versicherungsmonitor hat mit Georg Winter, Vorstandsmitglied beim österreichischen Versicherungsmakler GreCo JLT und seinem Kollegen Andrej Panov gesprochen, der die Geschäfte von GreCo JLT Russland in Moskau leitet. Beide erklären, wie sich die aktuellen Spannungen zwischen Russland und dem Westen auf die Risikolage auswirken, warum die Aufsicht sowohl Kaufhäuser als auch Chemieunternehmen als Hochrisikobranchen sieht und wie Unternehmen auf unmoralische Angebote von russischen Versicherern reagieren sollten.

Industrie 4.0: Versicherer müssen Schritt halten

Durch die neue digitale industrielle Revolution und die Vernetzung zunehmend autonom arbeitender Maschinen entstehen neue Risiken, mit denen sich Industrieversicherer beschäftigen müssen. Tun sie das nicht, droht ihnen der Verlust der Relevanz für ihre Kunden, warnten Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf dem Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Neben neuen Produkten ist auch eine bessere Erklärung der Deckungen vonnöten. Die Ansicht der Swiss Re, die Versicherung von Cyberrisiken sei in weiten Teilen zu gefährlich, teilten die Manager nicht.

Hannover Rück sucht Lloyd’s-Syndikat

Der Rückversicherer Hannover Rück ist großen Übernahmen gegenüber zwar abgeneigt, kann sich aber den Zukauf von spezialisierten Rückversicherern vorstellen. Insbesondere der Londoner Markt Lloyd’s interessiert die Hannoveraner. Die Konsolidierungswelle in der Erstversicherung sieht Chef Ulrich Wallin kritisch. Sie könnte die Nachfrage nach Rückdeckungen weiter verringern. Im Gegensatz zu Konkurrent Munich Re zeigte sich Hannover Rück optimistisch, dass die Trendwende bei den Preisen bald kommt.

Fallstrick grobe Fahrlässigkeit

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Eine Vertrauensschadenversicherung soll Unternehmen vor Vermögensschäden aus unerlaubten oder strafbaren Handlungen schützen, die von eigenen Mitarbeitern begangen werden. Dazu gehören Vermögensschäden aus Betrug, Untreue und Diebstahl. Seit einigen Jahren bestreiten Versicherer im Schadenfall zunehmend eine Deckung oder zahlen nur einen Teil des Schadens. Sie berufen sich dann darauf, dass der Versicherungsnehmer den Versicherungsfall grob fahrlässig ermöglicht habe. Der eingekaufte Versicherungsschutz erweist sich in der Praxis häufig als wertlos.

Industrieversicherer sehen Digitalisierung gelassen

Die Auswirkungen der Digitalisierung werden in der Assekuranz heiß diskutiert. Die Industrieversicherer zeigen dagegen demonstrative Gelassenheit. Das Geschäft sei zu speziell und individuell, um durch branchenfremde Angreifer gefährdet zu werden, erklärten Makler, Einkäufer und Versicherer einhellig bei einer Podiumsdiskussion auf dem DVS-Symposium in München. Es zeigte sich aber auch, dass in der Branche noch keine klare Meinung darüber herrscht, wie die Digitalisierung die Anforderungen der Industriekunden an die Versicherer verändert.

BDI mahnt Innovationen an

Versicherer müssen mit dem Tempo der deutschen Wirtschaft und den daraus entstehenden neuen Risiken unbedingt Schritt halten, forderte Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, bei einer Veranstaltung in München. Versicherungsschutz sei eine wichtige Voraussetzung für Innovationen. Er sieht allerdings auch auf Seiten der Industrie Nachholbedarf, vor allem was IT und Digitalisierung angeht. Das IT-Sicherheitsgesetz der Bundesregierung begrüßte Grillo grundsätzlich, kritisierte aber die vorgesehenen Meldepflichten.

Herbert Fromme

Industrieversicherung vor der digitalen Schicksalsfrage

 Herbert Frommes Kolumne  Die Diskussion über die Digitalisierung ist in der Industrieversicherung angekommen. Dabei wird viel über die großen Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft gesprochen – aber noch zu wenig darüber, wie die Versicherungswirtschaft mithalten kann. Eines ist klar: So wie bisher – auf der Grundlage von möglichst vielen und über lange Zeiträume gesammelten Schadenerfahrungen – können sie die neue Risikogeneration nicht behandeln. Dann werden sie überflüssig.

Versicherungseinkäufer mit Nachwuchssorgen

Der versicherungsnehmenden Industrie, aber auch den Versicherern droht ein Fachkräftemangel. Viele Studenten mögen sich mit der Branche nicht so recht anfreunden. Dass es neben Versicherern und Maklern auch in der Industrie Arbeitsplätze im Versicherungsbereich gibt, ist weitgehend unbekannt – auch an den Hochschulen selbst. Darüber diskutierten Experten beim DVS-Symposium in München. Die betroffenen jungen Menschen, um die es die ganze Zeit ging, waren leider nicht vertreten in der Diskussion.

Osteuropa wird gefährlicher

Die Länder Osteuropas werden für Unternehmen, die dort aktiv sind, wieder gefährlicher, glaubt der Sicherheitsexperte Christopher Schramm vom britischen Beratungsunternehmen Red24. Er nennt eine Reihe von Gründen, darunter die Sanktionen gegen Russland und eine steigende Zahl an verrohten Söldnern, die in Syrien, der Ukraine und in anderen Krisenherden gekämpft haben. Dazu kommen politische und wirtschaftliche Verhältnisse, die eine einst vertrauensvolle Zusammenarbeit in Bedrohungs- und Erpressungsszenarien verwandeln können. Extreme Vorsicht und das Screening von Geschäftspartnern sind angesagt.

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