Mit Plänen, geschlossene Lebensversicherungsbestände an Abwickler zu verkaufen, haben einige Gesellschaften für verbrannte Erde gesorgt. Solch ein Imageverlust muss nicht sein, glauben Axel Flöring (Bild), Deutschlandchef des Rückversicherungsmaklers Guy Carpenter, und Frank Achtert, Head of Capital Optimisation bei dem Unternehmen. Eine Rückversicherungslösung kann eine echte Alternative zum externen Run-off bieten, erklären sie. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor sprechen Flöring und Achtert zudem über Preise und Nachfrage im Rückversicherungsmarkt, die Auswirkungen des Brexits und Insurtechs als neue Kundengruppe.
Archiv ‘Insurtechs’
Versicherer drohen IT-Trends zu verschlafen
Versicherer und Softwarehersteller schätzen wichtige IT-Zukunftsthemen unterschiedlich ein. Die Versicherer könnten dadurch entscheidende technische Entwicklungen verpassen, warnt das IT-Beratungs- und Softwarehaus PPI in einer Studie zur Schaden- und Unfallversicherung. Davon dürften vor allem die Insurtechs profitieren, indem sie die Rolle als disruptive Innovationsführer im Versicherungsmarkt einnehmen, prognostizieren die Softwarehersteller. Sie sehen Nachholbedarf bei den Versicherern in einigen IT-Bereichen. Aber auch die Versicherer wünschen sich von den Softwarefirmen bei bestimmten Themen mehr Aufmerksamkeit.
Mit Coopetition und Innovation gegen GAFA & Co.
Meinung am Mittwoch 2,5 Billionen Euro sind eine beeindruckende Zahl. Auf diesen Wert summiert sich die Börsen- beziehungsweise Marktkapitalisierung von „GAFA“ (Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon). Allein Amazon bringt es auf circa 650 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Die Allianz kommt auf rund 85 Mrd. Euro, Talanx ohne die Hannover Re auf knapp 9 Mrd. Euro. Neben diesen beiden für deutsche Verhältnisse großen Versicherern existieren hierzulande rund 80 weitere Lebens-, mehr als 40 Kranken- und rund 200 Sach-Versicherer. Wie würde sich die deutsche Versicherungslandschaft entwickeln, wenn sich GAFA für einen massiven Angriff auf das Versicherungsgeschäft entscheidet? Und inwiefern sind gerade […]
Munich Re: Insurtechs mit wenig Einfluss auf den Markt
Deutsche Insurtechs werden langfristig für das Marktwachstum in der Versicherungswirtschaft kaum eine Rolle spielen. Davon geht der Rückversicherer Munich Re in seinem aktuellen Marktausblick bis zum Jahr 2030 aus. Die Start-ups werden zwar durch Produktinnovationen und den Einsatz neuer Technologien die Branche verändern, aber nicht durch hohe Prämieneinnahmen für Wachstum sorgen. In Schwellen- und Entwicklungsländern hält Munich Re dagegen einen gewissen Prämienschub durch Insurtechs für möglich. Langfristig erwartet der Rückversicherer eine Verdopplung des globalen Prämienvolumens, getrieben vor allem durch den Wachstumsmarkt China.
Axel Springer und KPMG gründen Insurtech-Zentrum
Der Berliner Verlag Axel Springer und die Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsfirma KPMG gründen ein gemeinsames Beratungszentrum für die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft. Mit dem „Rethink Insurance Hub“ wollen Verleger und Berater Versicherern beim digitalen Wandel helfen. Damit wird der schon gut bevölkerte Markt für Berater in dem Feld noch dichter. Der Verlag beteiligt sich über seine Tochter Axel Springer hy, die ohnehin eine strategische Partnerschaft mit KPMG und eine weitere mit dem Personalberater Egon Zehnder unterhält.
Niroumands große Pläne mit Versicherern
Der Inkubator Finleap will den Versicherer Element im Ausland etablieren. Durch Outsourcinggeschäfte mit lokalen Versicherern dürfte Element schnell in Europa wachsen, erläutert Finleap-Gründer Ramin Niroumand im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Finleap geht im Versicherungsmarkt derzeit in die Offensive: Niroumand hat eine Vereinbarung mit der DVAG über die Digitalisierung der Vertriebsorganisation geschlossen und öffnet den Makler Clark als Dienstleister. Außerdem will Finleap die Plattformen Finreach Solutions für Privatkunden und Infinitec Solutions für Firmenkunden ausbauen.
Buberl: Google als Partner statt als Konkurrent
Der Chef des Axa-Konzerns Thomas Buberl setzt für sein Unternehmen auf die strategische Partnerschaft mit Internetgiganten wie Amazon, Facebook oder Google. Er wolle aus den möglichen Konkurrenten von morgen die Partner von heute machen, sagt Buberl im Interview mit der Zeitschrift Trends-Tendances aus Belgien. Mit einer baldigen Konsolidierung der Versicherungsbranche rechnet er nicht. Große Wachstumschancen sieht Buberl in der Cyberversicherung. In fünf bis zehn Jahren werde jeder eine solche Police haben, prognostiziert er.
Der digitale Sachversicherer One startet
Mit One geht nach Ottonova, Element und Friday ein weiterer digitaler Versicherer an den Start. Das Insurtech der Wefox-Gruppe hat prominente Unterstützung: Zu den Investoren zählen unter anderem der US-Schauspieler Ashton Kutcher (Bild), sowie die deutschen Sängerinnen Lena Meyer-Landrut und Sarah Connor. Zunächst verkauft der Versicherer Hausrat- und Haftpflichtpolicen in Deutschland. Im Verlauf dieses Jahres sollen noch Unfall- und Risikolebensversicherungen dazukommen. Außerdem will One in weitere Länder expandieren.
AI: Die Waffe der Insurtechs
Insurtech-Radar Die Versicherungsbranche interessiert sich zunehmend für künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI), vor allem im Zusammenhang mit Datenanalysen. In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder einen Hype um das Thema, gefolgt von Enttäuschung und einem „AI-Winter“. Dieses Mal wird AI aber nicht so schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Dafür sorgen Fortschritte in der Forschung, die Zunahme an Rechenkapazität und die Fülle an verfügbaren Daten. Insurtechs können sich mit AI entscheidende Vorsprünge gegenüber etablierten Anbietern erarbeiten.
Kalkulierter Angriff
Herbert Frommes Kolumne Die Ankündigung von Gothaer-Chef Karsten Eichmann, künftig auch mit der Rechtsform als Verein zu werben und damit Aktiengesellschaften anzugreifen, macht aus seiner Sicht Sinn. Der Markt verändert sich gerade spürbar. Die kleinen und mittelgroßen Vereine wissen, dass sie dabei unter die Räder kommen könnten. Ihre Antwort: Sie grenzen sich ab von den großen Kapitalgesellschaften und bauen gemeinsam Plattformen, um im neuen Wettbewerb mithalten zu können. Der Plattformgedanke ist aber auch Allianz und Munich Re nicht fremd.
Plattformen sorgen für Erfolge
Herbert Frommes Kolumne 2017 ist das iPhone zehn Jahre alt geworden. Das Jubiläum ist kaum beachtet worden, zu sehr sind das Gerät und seine Rivalen mit ähnlicher Technologie inzwischen Teil unseres Lebens. Dabei haben die meisten Deutschen erst seit wenigen Jahren selbst so ein Gerät. Die Wirtschaftsgeschichte ist voll solcher Brüche und rapiden Veränderungen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass ausgerechnet die Versicherungswirtschaft davon ausgenommen ist. Apple ist ein Beispiel dafür, dass die Disruption über Plattformen funktioniert. Aber haben die Versicherer die Kraft dazu, solche Plattformen und Ökosysteme aufzubauen?
Insurtech Wrisk darf in den Sandkasten
Die britische Aufsicht FCA hat dem Insurtech Wrisk die Zulassung erteilt. Gleichzeitig hat die Behörde das Unternehmen eingeladen, sein Geschäftsmodell in einen sogenannten Sandkasten auszuprobieren. Dabei testen die Start-ups ihre Produkte am realen Markt, aber die regulatorischen Anforderungen sind noch nicht so streng. Wrisk will nicht nur alle Risiken in einer Police bündeln, sondern Kunden auch Einsicht die Berechnung der Prämien geben. Versicherungsträger des Insurtechs sind unter anderem der Rückversicherer Munich Re und der Spezialversicherer Hiscox.










