Archiv ‘Lebensversicherer’

Stuttgarter-Chef drängt auf Altersvorsorge-Reform

Die Reform der Altersvorsorge steht bei den Versicherern ganz oben auf dem Wunschzettel an die neue Bundesregierung. Stuttgarter-Chef Guido Bader erwartet allerdings nicht, dass sich die künftige Koalition direkt damit beschäftigen wird. „Ich habe die große Befürchtung, dass sich im Bereich der Altersvorsorge wenig bewegen wird“, sagte er in einem Videocall. Dabei habe die Ampel-Regierung in einigen Punkten gute Vorlagen geliefert. Auch zur Fusion mit der SDK gab es Neuigkeiten.

Altersvorsorge: Lernen von der Welt

 The Long View – Der Hintergrund  Die Altersvorsorge in Deutschland steht vor tiefgreifenden Herausforderungen: Demografischer Wandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und technologische Innovationen fordern die Lebensversicherer heraus. Der Blick über den nationalen Tellerrand hinaus zeigt, dass viele globale Trends auch für die deutsche Versicherungsbranche wertvolle Impulse bieten können. 

Deutsche Bank: 2025 gibt Effizienz den Ausschlag

Nachdem die Deutsche Bank Ende 2023 die Größe als ausschlaggebendes Erfolgskriterium für die Versicherungsbranche in 2024 prognostiziert hatte, wird Größe allein im kommenden Jahr nicht mehr ausreichen. Erforderlich ist eine Kombination aus Größe und Effizienz. Das schreiben die Analysten des Geldhauses in ihrem Ausblick für kontinentaleuropäische und britische Versicherer. Das sind keine guten Nachrichten für kleinere und mittlere Gesellschaften.

Der Rückblick auf 2024 Teil 1: Benko-Pleite, Schadenbearbeitungs-Defizite, Baltimore-Brücke

Überschwemmungen in Spanien, Nahost-Krieg, die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump, eine schwächelnde Wirtschaft und der Bruch der Ampel-Koalition: Im Jahr 2024 ist einiges passiert – auch in der Versicherungswirtschaft. In den ersten vier Monaten des Jahres hat die Branche mit der Benko-Pleite zu kämpfen, der Makler WTW mit dem Verlust von Spitzenpersonal, Kfz-Marktführer HUK-Coburg mit der Schadenregulierung und der Konsolidierer Kompass Group mit sich selbst. Hier der erste Teil unseres dreiteiligen Jahresrückblicks.

PKV stabil, Lebensversicherer rückläufig

Während die privaten Krankenversicherer (PKV) sich solide entwickeln, haben die Lebensversicherer schwierige Jahre hinter sich. Das geht aus den Branchenberichten für die Jahre 2018 bis 2023 von V.E.R.S. Leipzig hervor. Die PKV konnte steigende Beitragseinnahmen verzeichnen, aber auch die Versicherungsleistungen legten kräftig zu. Bei den Lebensversicherern waren die Beiträge rückläufig. Und auch die für diese Sparte so wichtigen Kapitalbestände gingen zurück.

Assekurata: ESG-Messung bleibt schwierig

Assekurata hat von 64 Lebensversicherern die Principal Adverse Impact-Statements (PAI-Statements) analysiert. Die Berichte beziehen sich auf kapitalbildende Lebensversicherungen und sollen mehr Transparenz schaffen, indem sie objektive und vergleichbare Daten zu Kapitalanlagen und Produkten liefern. Große Unterschiede hinsichtlich der Verfügbarkeit von Daten machen ihre Vergleichbarkeit allerdings schwierig. Dennoch ist die Ratingagentur von dem Instrument überzeugt.

BaFin sorgt sich um Fachkräftemangel und Liquidität

Die BaFin sorgt sich zunehmend um die Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Versicherungsbranche und den Fachkräftemangel. „Daraus resultieren operative Risiken“, warnte Andreas Zapp, Chef der Lebensversicherer- und Pensionskassenaufsicht, beim Zukunftskongress Altersvorsorge des Versicherungsmonitors. Sorge bereiten der Aufsicht auch der hohe Anteil an alternativen Kapitalanlagen bei einigen Gesellschaften und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Liquiditätssituation.

Weiter neutraler Ausblick für europäische Versicherer

Der Ausblick der Ratingagentur Fitch für die europäischen Versicherer bleibt auch 2025 bei „neutral“. Gleiches gilt für die einzelnen Versicherungssektoren in den jeweiligen Ländern – allerdings mit zwei Ausnahmen: Den Ausblick für die italienischen Lebensversicherer und die deutschen Schaden- und Unfallversicherer haben die Analysten auf „improving“ gesetzt.

Solvency II-Reform: GDV ermahnt die EU

Der deutsche Versichererverband GDV begrüßt die Annahme der Änderungsrichtlinie zum Aufsichtsregime Solvency II durch den Rat der Europäischen Union. Bei der bevorstehenden Ausgestaltung der technischen Details müssen allerdings die langfristigen Verpflichtungen der Branche berücksichtigt werden, fordert Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Der GDV plädiert dafür, die bestehende Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeiten beizubehalten.

Massive Unterschiede bei Transparenz und Solvenz

Die Transparenz, die Lebensversicherer hierzulande in ihren Solvenzberichten walten lassen, ist je nach Gesellschaft sehr verschieden, zeigt eine aktuelle Studie von Zielke Research Consult. Auch bei den Solvenzquoten und der Kapitalanlagestrategie gibt es deutliche Unterschiede. Analyst Carsten Zielke hat zudem festgestellt, dass die Puffer in der deutschen Lebensversicherung weiter abnehmen.

Stuttgarter-Chef Bader kritisiert EU-Regulierung

Die aktuellen EU-Regulierungsvorhaben DORA, CSRD und die Kleinanlegerstrategie bedeuten viel Aufwand, vor allem für kleinere Versicherer, kritisierte Stuttgarter-Chef Guido Bader auf einer Fachkonferenz. So kosteten die Anforderungen aus der IT-Sicherheitsverordnung DORA das Unternehmen 2.000 Personentage. Die Lage der Lebensversicherer in Deutschland sei stabil, so Bader. Allerdings schrumpfen erstmals die Kapitalanlagen und die Stornozahlen steigen. Auch zu der geplanten Fusion mit dem Krankenversicherer SDK äußerte sich Bader.

Aktuare: BVI-Studie zur Fondsrente ist unrealistisch

Die Deutsche Aktuarvereinigung schaltet sich in die Debatte um eine aktuelle Studie des Fondsverbandes BVI ein. Der BVI hatte darin argumentiert, dass das Risiko des frühzeitigen Kapitalverzehrs bei Fondssparplänen nur gering sei – ein Angriff auf das wichtigste Merkmal der Lebensversicherung. Die Aktuare unterstellen dem Verband jetzt falsche Annahmen. Zuvor hatte schon der Versichererverband GDV die BVI-Studie als Mogelpackung bezeichnet. 

BaFin: Mangelnder Kundennutzen bei Lebenspolicen

Die Finanzaufsicht BaFin hat seit dem vergangenen Jahr bei 13 Anbietern von fondsgebundenen Lebensversicherungen geprüft, ob ihre Produkte einen angemessenen Kundennutzen stiften. Mit den Ergebnissen ist Versicherungsaufseherin Julia Wiens gar nicht zufrieden. Einige Versicherer missachteten formale Vorgaben, bei anderen sind die Effektivkosten und die Frühstornos viel zu hoch, monierte sie bei einer Fachkonferenz. Auch Rückvergütungen sind Wiens ein Dorn im Auge. Sie droht mit Vertriebsverboten, aber auch persönlichen Konsequenzen für die betroffenen Vorstände.

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