Das rückläufige Neugeschäft im Einmalbeitragssegment infolge der gestiegenen Zinsen hat auch Canada Life getroffen. Obwohl kräftiges Wachstum in der Lebensversicherung aktuell ein zähes Unterfangen ist, will das Unternehmen weiter zulegen, berichten Vertriebschef André Meissner und Hans-Gerd Lindlahr, Vorstand bei Canada Life Europe in Dublin, im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Stark zulegen konnte die Gesellschaft zuletzt in der betrieblichen Altersversorgung. Auch darüber hinaus will sie mit Produktmerkmalen punkten, die deutsche Wettbewerber Kunden in der Form nicht bieten können.
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Warum Strukturvertriebe keine Zukunft haben
Herbert Frommes Kolumne Auf den ersten Blick haben die Strukturvertriebe vom Schlage DVAG und Co. gewonnen. Die EU führt kein europaweites Provisionsverbot ein, in Deutschland gibt es weiterhin nicht einmal eine Obergrenze. Die Milliardeneinnahmen aus der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten, bezahlt von den Kunden, fließen weiter. Aber in Wirklichkeit haben die Strukturvertriebe keine Zukunft. Das hat vor allem zwei Gründe: die wachsende Bedeutung der Compliance für Versicherer, und die Tatsache, dass diese Vertriebsform schlicht zu teuer ist. Der Kampf gegen jede Form der Provisionsbegrenzung ist wohl ihre letzte Schlacht.
Kein Grund zur Verzweiflung
Die Ratingagentur Assekurata sieht beim Neugeschäft der deutschen Lebensversicherer nicht ganz so schwarz wie die Branche selbst: Die Kölner Analysten gehen von einem Abrieb beim Bestand zwischen 2 und 3 Prozent in diesem Jahr aus. Der GDV hatte kürzlich ein Minus von 5,5 Prozent als Erwartung genannt. Die langfristige Entwicklung sei jedoch positiv, nicht zuletzt dank des starken Zinsanstiegs – den die Anbieter aber erst einmal verkraften müssen.
Lohrmanns Verunsicherung: Ab in die Eifel
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Vorgaben der BaFin zur Lebensversicherung zeigen Wirkung
DEVK sagt Wucherpreisen bei Kfz den Kampf an
Ein starkes Beitragswachstum in der Rückversicherung hat die Erfolgsbilanz der DEVK im vergangenen Jahr gerettet. In ihrem Kerngeschäft Kfz-Versicherung dagegen verlor sie weiter an Boden. Hier sanken die Prämieneinnahmen, das versicherungstechnische Ergebnis war deutlich negativ. Der Kölner Versicherer will nun auf mehreren Wegen gegensteuern – unter anderem mit Schadenregulierern, die bei Werkstätten mit Wucherpreisen vorstellig werden. Ein Wegzug des Unternehmens aus Köln ist weiterhin nicht vom Tisch.
Schadet Lebensrückversicherung den Kunden?
Viele Lebensversicherer nutzen Rückversicherung, um ihre Ergebnisse zu glätten und sich vor drohenden Verlusten zu schützen. Rückversicherungsverträge mit Finanzierungskomponente gewinnen derzeit an Bedeutung, auch weil die Ergebnissteuerung durch das Realisieren stiller Reserven durch den Zinsanstieg schwierig geworden ist. Die Finanzaufsicht BaFin fürchtet allerdings eine unangemessene Benachteiligung von Kunden, wenn die Rückzahlung von sogenannten Rückversicherungsprovisionen an die Rückversicherer die Überschussbeteiligungen schmälert.
Unzufriedene Lebensversicherer
Herbert Frommes Kolumne Die deutschen Lebensversicherer haben ein Problem. Sie sehen sich und ihre Interessen im Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) nicht ausreichend vertreten. Der schon lange schwelende Unmut ist spürbar. Zu empörten Reaktionen in den Unternehmen führte die Trennung des GDV vom stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Peter Schwark, der für die Lebensversicherung zuständig war und bei den Gesellschaften einen hervorragenden Ruf hat. Dass der Verband Schwark nicht ersetzen will, sorgt für ungläubiges Staunen.
Die BaFin baut der Branche eine Brücke
Herbert Frommes Kolumne Die Debatte um Provisionen und die Provisionshöhe in der Lebensversicherung dreht sich im Kreis. Die Triumphgesänge mancher Vermittlerverbände nach dem Rückzug des Provisionsverbots-Plans der EU-Kommission liegen völlig daneben. Sie weigern sich zu verstehen, dass sich das gesellschaftliche Klima gewandelt hat und die extrem hohe Kostenbelastung nicht mehr akzeptiert wird. Wie lange angekündigt, handelt jetzt die BaFin. Die Versicherer sollten sich an die Vorgaben halten und sich nicht länger von Vertrieben und Banken durch die Manege ziehen lassen.
Frank Grund: „Es geht uns um Ausreißer“
Exklusiv Die BaFin wird künftig Lebensversicherer genauer unter die Lupe nehmen, deren Kosten im oberen Viertel des Marktes liegen oder die in anderer Weise vergleichsweise negativ auffallen, was die Belastungen der Kunden und die Erträge angeht. Das geht aus Anlagen zum Lebensversicherungs-Merkblatt der BaFin hervor, die von der Aufsicht in dieser Woche veröffentlicht wurden. In einem Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutert Frank Grund, Chef der Versicherungsaufsicht bei der BaFin, warum die Behörde diesen Weg geht.
BaFin macht Ernst bei Provisionen
Die Finanzaufsicht BaFin prüft im laufenden Jahr sechs Lebensversicherer, die wegen vergleichsweise hoher Kosten, besonders durch Provisionen, oder niedrigen Erträgen für Kunden aufgefallen sind. Das geht aus Anlagen zum aktuellen Merkblatt zu kapitalbildenden Lebensversicherungen hervor, die von der Behörde in dieser Woche veröffentlicht wurden. Das dürfte die Debatte um eine Begrenzung der Provisionen erneut befeuern. Denn in ihren Anhängen macht die BaFin klar, welche Kostensätze sie für vertretbar hält und ab welcher Höhe sie Risikoindikatoren sieht, die eine besondere Prüfung nötig machen.
Axa plant Gewinnsprung
Die französische Axa will 2023 einen Gewinn von 7,5 Mrd. Euro nach den neuen Rechnungslegungsvorschriften IFRS 9 und IFRS 17 erzielen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern unter Berücksichtigung der neuen Regeln 6,1 Mrd. Euro erzielt. Gewinntreiber soll die Schaden- und Unfallversicherung sein. Sie hatte auch die Umsätze im ersten Quartal 2023 getrieben. Vor allem in der Industrieversicherung verzeichnete der Versicherer Zuwächse, in erster Linie durch höhere Preise. In der Rückversicherung gelang es dem Konzern nicht, von den Preissteigerungen zu profitieren.
Allianz auf Kurs im ersten Quartal
Die Allianz hat im ersten Quartal 2023 einen operativen Gewinn von 3,7 Mrd. Euro erzielt, 24,2 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Konzern hat seine Ergebnisse erstmalig nach den neuen Bilanzierungsstandards IFRS17 und IFRS9 präsentiert, die sich unter anderem positiv auf das operative Ergebnis und auf die Schaden- und Kostenquote auswirken. Die Vergleichswerte hat die Allianz angepasst. Vor allem das Industriegeschäft profitierte von kräftigen Preiserhöhungen. Zum ersten Mal nannte der Konzern eine Zahl für die Kosten der gescheiterten IT-Tochter Syncier.
ESG: Angriff auf das Kollektivprinzip?
The Long View – Der Hintergrund Immer mehr Versicherer wollen grüne Produkte anbieten, doch in Deutschland kann dafür in der Regel kein separates Sicherungsvermögen gebildet werden. Wie die Anbieter dennoch einen Anteil an nachhaltigen Investments bei einzelnen Lebensversicherungsprodukten ausweisen können, hat die BaFin in einem Merkblatt-Entwurf umrissen. Die Finanzaufsicht schlägt zwei Darstellungs-Möglichkeiten vor, von denen eine nicht nur das Kollektiv schädigt, sondern auch Greenwashing Vorschub leisten könnte.










