Archiv ‘Lebensversicherung’

Versicherungskammer meldet weniger Umsatz

 Exklusiv  Die erfolgsverwöhnte Versicherungskammer Bayern musste 2021 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Aber Konzernchef Frank Walthes erklärt im Interview mit dem Versicherungsmonitor, dass genau diese Entwicklung geplant war – weil die Gruppe Lebensgeschäft gegen Einmalbeitrag sowie klassische Verträge zurückfährt. Außerdem geben die Bayern das in Großbritannien gezeichnete Geschäft auf. Für die Naturkatastrophen im Sommer mussten die Bayern 300 Mio. Euro aufbringen. Bei Vorhersagen für 2022 ist Walthes vorsichtig – denn ein Einbruch der Wirtschaft könnte auch die Einnahmen treffen.

BdV: Generation 50 plus besonders gekniffen

Die Renditeeinbußen der Lebensversicherungskunden, die aus den sehr vorsichtigen Annahmen der Anbieter bezüglich der Lebenserwartung resultieren, sind sehr stark vom Geburtsjahr der Versicherten abhängig. Zu diesem Ergebnis kommt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV), in einer aktuellen Analyse. „Für die Generation 50 plus ist die schlechte Kalkulation der Lebensversicherer mit erheblichen Renditeeinschränkungen verbunden“, sagte er. Die paradoxe Folge: Jüngere Kundengenerationen können die Rendite älterer Generationen „erben“.

Zurich und Axa näher am Run-off

Die beiden Versicherungs-Schwergewichte Zurich und Axa kommen dem externen Run-off von Lebensversicherungsbeständen, über den sie schon länger nachdenken, immer näher. Die Zurich hatte bereits Ende 2021 eine eigene Gesellschaft für Altbestände gegründet. Beide Unternehmen wollten am Donnerstag einen Bericht des „Handelsblatts“ nicht dementieren, nach dem sie in der zweiten Verhandlungsrunde mit möglichen Aufkäufern sind. Kommen die Deals zustande, wächst der Druck bei anderen Gesellschaften.

„Ein Viertel der Beiträge für Kosten!“

Nachdem die BaFin-Untersuchung zu Effektivkosten in der Lebensversicherung für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, hat der Bund der Versicherten jetzt berechnet, wie hoch die Kostenlast im Verhältnis zur Beitragszahlung ausfällt. Im Schnitt fallen demnach bei klassischen Lebensversicherungen Kosten in Höhe von 16 Prozent der Beiträge an, bei fondsgebundenen Produkten sind es knapp 29 Prozent. Der BdV sieht einen Widerspruch zum Versicherungsprinzip.

HUK-Coburg: Würden auch über Tchibo versichern

Der neue Autoversicherer, den die HUK-Coburg zusammen mit Neodigital gründet, wird auch Anbietern aus versicherungsfremden Branchen ermöglichen, Autoversicherungen zu verkaufen. Das sagte HUK-Chef Klaus-Jürgen Heitmann bei der Bilanzpressekonferenz. „Wenn Tchibo sagt, ich möchte über meine Filialen Autoversicherung anbieten, wäre auch das grundsätzlich denkbar“, sagte er. Der neue Versicherer sei aktuell im Genehmigungsverfahren. Er kann sich auch Bestandsübernahmen bei Versicherern vorstellen, die künftig mit der neuen Gesellschaft arbeiten wollen. Die HUK ist mit 2021 zufrieden, auch wenn die Kfz-Prämie im Schnitt um drei Prozent gesunken ist.

Getsafe nimmt neue europäische Märkte ins Visier

 Exklusiv  Das Insurtech Getsafe hat die Marke von 300.000 Kunden geknackt. Sie kommen bisher hauptsächlich aus Deutschland und zum Teil aus Großbritannien. Das soll sich in Zukunft ändern. Deshalb haben die Heidelberger bei der Finanzaufsicht BaFin die Lizenzen für die Märkte Frankreich, Italien und Österreich beantragt. Doch auch die deutschen Kunden vergisst das Unternehmen nicht: Bei ihnen setzt der Digitalversicherer auf die Lebensversicherung.

Alte Leipziger wächst in der bAV und bei Firmenkunden

Der Konzern Alte Leipziger-Hallesche blickt zufrieden auf das vergangene Jahr zurück, trotz Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe im Juli 2021. Das Unternehmen konnte vor allem in der Lebensversicherung ordentlich wachsen, auch dank des Schlussverkaufseffekts vor Absenkung des Rechnungszinses. Deutlichen Zuwachs verzeichnete auch der Gewerbebereich. Die Ukraine-Krise betrifft den Versicherer nicht unmittelbar, doch die Sorgen vor den langfristigen Folgen bleiben.

BaFin kritisiert hohe Kosten der Lebensversicherer

Die BaFin schlägt nach einer Abfrage unter deutschen Lebensversicherern Alarm: Das Preis-Leistungs-Verhältnis bei etlichen Produkten im Markt ist zu schlecht. Außerdem gibt es Verbesserungsbedarf im Produktfreigabeverfahren und „beim Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten im Vertrieb“, schreiben die Aufseher im aktuellen „BaFin-Journal“. Bei den Kickbacks, den Rückvergütungen von Anlagegesellschaften an die Anbieter von Fondspolicen, sieht die Behörde eklatante Mängel.

Debeka setzt Wachstumskurs fort

Die Koblenzer Versicherungsgruppe Debeka konnte im vergangenen Jahr in allen Sparten erneut stärker als der Markt zulegen. Über alles stieg der Marktanteil nach Angaben von Vorstandschef Thomas Brahm von 5,2 Prozent auf 5,6 Prozent. Inklusive der Bausparkasse legte das Unternehmen um 9,7 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro an Einnahmen zu. In der Krankenversicherung trugen Beitragsanpassungen zum starken Prämienwachstum bei. Die Debeka will das Gewicht des Schaden- und Unfallversicherers stärken.

Swiss Life: Gewinn steigt, Prämien stagnieren

Swiss Life hat das vergangene Geschäftsjahr mit einer Steigerung des Betriebsgewinns um 15 Prozent auf 1,81 Mrd. Franken und des Reingewinns um 20 Prozent auf 1,26 Mrd. Franken abgeschlossen. Die Prämien lagen mit 20,2 Mrd. Franken allerdings nur marginal über dem Vorjahreswert, was vor allem an Rückgängen im Heimatmarkt und in der Einheit „Swiss Life International“ liegt, die mehrere europäische Länder und Singapur umfasst. In Deutschland und Frankreich konnte der Schweizer Versicherer dagegen zulegen.

Axa Deutschland wächst im Industriegeschäft

Wie auch der Mutterkonzern zeigt sich auch die Axa Deutschland zufrieden mit dem Industriegeschäft. Dank gezielter Preismaßnahmen und einem profitablen Neugeschäft in der Industrie-Haftpflicht konnte der Versicherer beim Umsatz im vergangenen Jahr in diesem Bereich um fünf Prozent zulegen. Auch in den anderen strategischen Geschäftsfeldern, die sich Axa Deutschland auserkoren hat, konnte sie 2021 wachsen.

Allianz gibt mehr Lebensgeschäft auf

Die Allianz meldet in der deutschen Lebensversicherung einen Rückgang der Beitragseinnahmen um neun Prozent – sie fährt das Einmalgeschäft zurück. Die am Donnerstag veröffentlichen Zahlen der Allianz Deutschland sind insgesamt durchwachsen. In der Schaden- und Unfallversicherung legte das Unternehmen um mäßige 1,3 Prozent zu, in der Kfz-Versicherung stagniert das Unternehmen bei dem Versuch, Marktanteil zu gewinnen. Gut läuft die private Krankenversicherung. Die Beschäftigtenzahl ging um 3,2 Prozent zurück.

Gewinnsprung trotz hoher Schäden

Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie kamen den französischen Rückversicherer Scor im vergangenen Jahr teuer zu stehen. Unwetter wie das Juli-Hochwasser in Europa, Winterstürme und Hurrikan „Ida“ in den USA kosteten den Konzern rund 838 Mio. Euro. Auch die Covid-19-Schäden sind mit 575 Mio. Euro nach wie vor beträchtlich. Dennoch konnte Scor seinen Gewinn 2021 fast verdoppeln. Dabei half neben dem Strategieprogramm auch die Retrozessionsvereinbarung mit dem französischen Versicherer Covéa.

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