Der genossenschaftliche Versicherer R+V ist seinem ambitionierten Ziel, bis 2022 auf Prämieneinnahmen von 20 Mrd. Euro zu kommen, einen deutlichen Schritt nähergekommen. Das Wiesbadener Unternehmen erzielte vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr Beitragseinnahmen von 18,3 Mrd. Euro, ein Anstieg um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gut lief es in der Lebensversicherung, wo die R+V allerdings wie auch die Branche bei den laufenden Beiträgen weniger stark gewachsen ist als bei den Einmalbeiträgen.
Archiv ‘Lebensversicherung’
Allianz: Pandemien treffen vor allem Investments
Pandemien wie die aktuelle Corona-Infektion treffen Versicherer stärker auf der Kapitalanlageseite als durch Versicherungsschäden. Das sagte Allianz-Risikochef Tom Wilson im Interview mit SZ und Versicherungsmonitor. Die Allianz ist sowohl auf der Schaden- und Unfallseite als auch bei den Lebens- und Krankenversicherern betroffen, vor allem aber bei den Investments. Am Corona-Virus beunruhigt Wilson vor allem die Infektionsrate, die deutlich höher ist als bei Sars.
Grund zur Beunruhigung
Herbert Frommes Kolumne Zu Recht machen sich auch Versicherer Sorgen um die Folgen der Corona-Infektion. Sehr wahrscheinlich werden die meisten Gesellschaften auf der Schadenseite wenig zu befürchten haben, wohl aber Einschläge bei ihren Kapitalanlagen. Bei der Bewältigung der ökonomischen Schäden durch die Infektionswelle werden die Versicherer aufgrund von Ausschlüsse keine große Rolle spielen. Das sollte ihnen zu denken geben – gerade zu einer Zeit, in der sie sich ganz vorne bei der Bewältigung der Menschheitsprobleme sehen.
Assekurata: Kein Störgefühl bei Einmalbeiträgen
Die Versicherungsbranche hat im vergangenen Jahr enorm hohe Summen aus Lebenspolicen gegen Einmalbeitrag eingenommen. Kritiker monieren, dass das Geschäft zulasten der Bestandskunden geht. Die Ratingagentur Assekurata sieht in ihrer aktuellen Überschussbeteiligungsstudie keinen Grund zur Sorge. Die Verzinsung liege deutlich unter den Verträgen gegen laufenden Beitrag. Ein paar Fragezeichen bleiben aus Sicht von Analyst Lars Heermann aber doch.
Gatschke: Vertrauen bei Run-off schaffen
Viele Lebensversicherungskunden fürchten, schlechter behandelt zu werden, wenn ein externer Abwickler ihren Vertrag übernimmt. Als vertrauensbildende Maßnahme schlägt Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband die Schaffung eines Unternehmensbereichs vor, der während einer Übergangszeit die Interessen der Versicherungsnehmer genau im Blick hat. Dem Verkauf von Beständen kann er auch Positives abgewinnen, sagte er bei der Run-off-Konferenz der Süddeutschen Zeitung in Hamburg.
Lohrmanns Verunsicherung: Neulich auf dem Schulhof
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Allianz benimmt sich rüde in der Lebensversicherung.
Assekurata stuft Debeka Leben herab
Weil sie die Ertragsaussichten der Debeka Leben kritischer sieht, hat die Ratingagentur Assekurata das Unternehmensrating der Debeka Leben von sehr gut auf gut herabgestuft. Grund seien die hohen Garantiezinsanforderungen und die sinkenden Kapitalanlagerenditen. Assekurata rechnet nicht mit einem nennenswerten Anstieg des Rohüberschusses.
Allianz startet Joint Venture in Japan
Die Allianz gründet zusammen mit dem Finanzdienstleister Aeon Financial Service ein Gemeinschaftsunternehmen in Japan. Dafür verkaufen die Münchner 60 Prozent an ihrer japanischen Lebensversicherungstochter an den Partner. Damit steigt Allianz wieder ins Neugeschäft in dem Land ein, Allianz Life Insurance Japan befand sich seit einigen Jahren im Run-off. Aeon will das Versicherungsgeschäft in Abstimmung mit den Tätigkeiten von Schwesterfirmen in den Bereichen Gesundheit und Wellness betreiben.
GDV will Riester-Garantie senken
Der Versichererverband GDV schlägt vor, die Bruttobeitragsgarantie bei Riester-Verträgen von heute 100 Prozent auf 80 Prozent abzusenken. Das solle eine chancenreichere Kapitalanlage für die Kunden ermöglichen, so der Verband. Eine große Rolle spielt aber auch der Vorschlag der Aktuarvereinigung, den Höchstrechnungszins von 0,9 Prozent auf 0,5 Prozent zu reduzieren – was die Garantie des Beitragserhalts für viele Versicherer kalkulatorisch unmöglich macht. Der Bund der Versicherten nennt den GDV-Vorstoß eine „Bankrotterklärung der Versicherungswirtschaft“.
Assekurata: Klare Definition von neuer Klassik
Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen und neuen Solvency II-Anforderungen haben Lebensversicherer vor einigen Jahren sogenannte neue Klassik-Policen auf den Markt gebracht. Bisher fehlt es jedoch an einer eindeutigen Abgrenzung zwischen der alten und neuen Klassik in der Lebensversicherung, moniert Assekurata. Das muss sich ändern, denn für Kunden wird der Altersvorsorgemarkt so nur noch unübersichtlicher.
Scor startet verhaltensbasiertes Angebot
Der Rückversicherer Scor sucht in Europa nach Partnern für seine Goodlife App, die in Asien bereits gestartet ist. Kunden, die sich genügend bewegen, sollen damit günstigere Lebensversicherungen und Gutscheine erhalten. Dabei setzt Scor auf die Idee, dass Bewegung jung hält. Das Angebot folgt einem Branchentrend.
LVM gewinnt in Kfz
Der Versicherer LVM gehört zu den Gewinnern der Wechselsaison in der Kfz-Versicherung im vergangenen Jahr. Auch darüber hinaus zeigt sich die LVM mit 2019 zufrieden. Vorläufigen Zahlen zufolge stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 3,77 Mrd. Euro. Der Versicherungsverein profitierte außerdem von einer geringen Großschadenbelastung, einem Anstieg der Kundenzahlen und einem kräftigen Umsatzplus in der Sachversicherung.
Banken verkaufen viel, aber mit wenig Wert
Banken sind der wichtigste Vertriebskanal für private Altersvorsorgeverträge. Sie erzielten 2018 einen Anteil von 36 Prozent am Neugeschäftsvolumen. Das geht aus einer Vertriebswege-Studie des Maklers und Beraters Willis Towers Watson hervor. Demnach sind Banken auch bei den Einmalbeiträgen weit vorn. Das Nachsehen haben die Finanzinstitute jedoch, wenn es um den Anteil an laufenden Beiträgen und die Höhe der durchschnittlichen Beiträge geht. Dort haben andere Vertriebswege die Nase vorn.
Zeitreise: Holocaust-Opfer, Barmenia, Hannover Rück
Vor 20 Jahren In unserer Zeitreise erinnern wir an wichtige Ereignisse aus der Geschichte der Versicherungsbranche. Heute geht es um Ansprüche von Holocaust-Opfern an die Münchener Rück, neue Gesundheitsprogramme der Barmenia, das Ende der Axa-Notierung im MDax sowie die guten Zahlen der DKV und der Hannover Rück.
Provinzial Nordwest übertrifft den Markt
Der Münsteraner Versicherer Provinzial Nordwest zeigt sich zufrieden mit seinen Zahlen für das Geschäftsjahr 2019. Das Unternehmen verzeichnete im vergangenen Jahr ein Beitragswachstum von 200 Mio. Euro auf 3,6 Mrd. Euro. Gut zugelegt hat der Versicherer vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung. Die Beitragseinnahmen lagen hier sogar 2 Prozentpunkte höher als die Markteinschätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.














