Archiv ‘Mobilität’

Baloise startet Gebrauchtwagenplattform

Die Baloise lässt der Ankündigung, ihr Ökosystem im Mobilitätsbereich deutlich auszubauen, immer mehr Taten folgen. Gemeinsam mit dem Berliner Firmeninkubator Bridgemaker hat der Schweizer Versicherer in Berlin die Plattform „aboDeinauto“ gestartet, die Gebrauchtfahrzeuge im Abo-Modell anbietet. Nutzer zahlen einen festen Monatsbeitrag, der vom jeweiligen Fahrzeug, der gewünschten Kilometerleistung und der gewählten Vertragslaufzeit abhängt. Im Preis inbegriffen sind Steuer und Kfz-Versicherung sowie Anmeldung und Wartung. Obwohl die Baloise selbst ein Versicherer ist, fungiert ein Wettbewerber als Versicherungspartner bei dem Angebot.

Allianz X beendet Auto-Investment Abracar

Allianz X zieht die Reißleine bei der digitalen Autoplattform Abracar. Das Unternehmen wird zum 31. Mai eingestellt. Der wirtschaftliche Erfolg blieb offenbar aus. Im Ökosystem Mobilität bleibt der Münchner Versicherer aber weiter an Auto1 Fintech beteiligt, wenn auch mit noch kleinerem Anteil als zu Beginn.

Ökosysteme – Mode oder Erfolgsmodell?

 Meinung am Mittwoch  Digitale Ökosysteme sind das Thema bei vielen Versicherern. Ihre öffentlichen Äußerungen dazu hinken allerdings der Umsetzung meist noch weit hinterher. Partnerschaften zwischen Versicherern und Dienstleistern gab es schon in der Vergangenheit, Ökosysteme aber sollten mehr sein und vor allem Mehrwert für Kunden bieten. In den seltensten Fällen können die Versicherer die entsprechende Plattform allein kontrollieren.

Kfz-Versicherer müssen handeln

 Meinung am Mittwoch  Gleich fünf disruptive Megatrends revolutionieren die Automobilbranche in der kommenden Dekade: echter Kundenfokus, autonomes Fahren, Konnektivität und Digitalisierung, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie gemeinsam genutzte Mobilität. Je früher sich die Kfz-Versicherer auf den Wandel einstellen, desto größer sind ihre Chancen, den direkten Draht zum Kunden zu bewahren und das eigene Ertragspotenzial zu erweitern. Doch die Zeit drängt, denn das Endspiel in der Automobilbranche rückt näher.

Ergo: Einfach mal ausprobieren

Mit einer neuen Police, die alle wesentlichen Risiken eines jungen und urbanen Menschen abdeckt, will die Munich Re-Tochter Ergo bei der online-affinen Zielgruppe punkten. Die Versicherung ist der neueste Testballon auf der Online-Plattform des Versicherers namens Innosure.me. Hier experimentiert die Gesellschaft mit Policen, die später in das Sortiment der Online-Marke Nexible oder direkt zu Ergo wechseln können, wenn sie sich als erfolgreich erweisen. Digitalchef Mark Klein erklärt im Interview mit dem Versicherungsmonitor, wie der Versicherer dabei vorgeht und welche Policen sich besonders großer Beliebtheit erfreuen.

Warum Versicherer bislang mit Ökosystemen scheitern

 The Long View – Der Hintergrund  Nach anfänglicher Euphorie beginnt die Versicherungsbranche, das Thema Ökosysteme kritisch zu hinterfragen. Ein Grund dafür sind Akzeptanzprobleme bei den Kunden. Zusätzlich kämpfen die Unternehmen mit ihrer schwachen Rolle in bestehenden Ökosystemen. Um das zu ändern, sollte die Branche sowohl ihre vertriebliche Ausrichtung überprüfen als auch das Problem ihrer veralteten IT-Systeme anpacken. Denn die Erwartungshaltung der Kunden an ihre Versicherer ist stark gestiegen. Kunden sind auch bereit, für zusätzliche Dienstleistungen zu zahlen.  

Allianz setzt sich bei Kfz-Telematik vor HUK-Coburg

Die Allianz weitet ihre Telematik-Autoversicherung aus. Künftig können auch Autofahrer ab 29 Jahren das Angebot „Bonusdrive“ nutzen, bei dem eine Smartphone-App den Fahrstil bewertet und guten Fahrern Prämienrabatte gewährt. Mehr als 90.000 junge Autofahrer lassen ihre Fahrwerte von der Allianz auswerten. Damit liegen die Münchener in dem jungen Nischensegment aktuell vor der HUK-Coburg, dem Marktführer in der deutschen Kfz-Versicherung.

Die weltverändernden Pläne des Verkehrsministeriums

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Das Bundesverkehrsministerium befindet sich mit der Schaffung neuer gesetzlicher Regelungen weiter auf der Überholspur. Im Februar wurde verkündet, dass demnächst auch E-Scooter und Hoverboards bundesdeutsche Straßen benutzen dürfen. Mitte März erklärte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sodann bei der Vorstellung des Prototypen eines neuen Lufttaxi-Modells in Ingolstadt, dass er für den Betrieb solcher Fluggeräte schnell den Weg frei machen wolle. Aber damit nicht genug. Gut unterrichtete Kreise aus Berlin kolportieren, dass Andreas Scheuer bereits am nächsten Coup arbeitet: der Abschaffung des Gravitationsgesetzes.

Ergo investiert in Mobilitätsplattform

Die Düsseldorfer Ergo-Gruppe beteiligt sich an dem US-Mobilitätsdienstleister Ridecell, der Firmen beim Aufbau eines eigenen Angebots für Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten unterstützt. Ergo wird die Ridecell-Kunden versichern, will aus der Kooperation aber vor allem für die Digitalisierung lernen. Für Investitionen in schon etablierte Start-ups hat der Versicherer einen neuen 100 Mio. Euro schweren Fonds aufgelegt. Die Ridecell-Beteiligung macht den Auftakt, über die Höhe schweigt sich Ergo aus.

Zurich kooperiert mit Auto Club Europa

Die Zurich Deutschland hat einen neuen Automobilclub als Partner aufgetan: Ab sofort arbeitet der Versicherer mit dem Auto Club Europa (ACE) zusammen. Die Mitglieder des Automobilclubs können vergünstigte Kfz-Policen bei der Zurich abschließen, im Gegenzug bieten die Vertreter des Versicherers ihren Kunden Mitgliedschaften beim ACE an. Zudem wollen Zurich und ACE in Zukunft gemeinsam Produkte entwickeln. Den bevorstehenden Verlust des Kooperationspartners ADAC, der ab Anfang 2020 mit der Allianz zusammenarbeitet, wird das aber nur teilweise kompensieren können.

Kfz: Produktbasiertes Geschäftsmodell hat sich überlebt

 The Long View – Der Hintergrund  Um in der Kfz-Versicherung auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen die Gesellschaften ihr Geschäftsmodell ändern. Nur Kfz-Policen anzubieten, reicht nicht mehr aus, auch Telematik-Tarife werden die Branche nicht retten. Sie sind schwer zu vermarkten, das Abgreifen der Daten ist mühsam. Sinnvoller erscheint eine Verbreiterung des Geschäftsmodells wie es Allianz und HUK-Coburg mit Aktivitäten im Gebrauchtwagen-Segment vorgemacht haben. Auch ein Platz in digitalen Ökosystemen zur Mobilität erscheint aussichtsreich.

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