Das Zusammengehen der beiden Provinzial-Gesellschaften rückt trotz der aktuellen Krise immer näher. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als einer der großen Anteilseigner der Provinzial Nordwest hat der Fusion zugestimmt. Auch beim Landschaftsverband Rheinland läuft am Freitag die entscheidende Tagung. Nach den bisherigen Plänen sollen die Gremien aller Anteilseigner bis Ende März ihr Votum abgegeben haben. Die Herausforderungen durch das Corona-Virus ändert an diesem Zeitplan offensichtlich nichts. Anders bei der geplanten Fusion zwischen Deka Bank und Helaba: Sie hat der Sparkassen- und Giroverband aufgeschoben.
Archiv ‘Öffentliche Versicherer’
NRW-Parteien positionieren sich zur Provinzial
Die Regierungsparteien CDU und FDP sowie die Oppositionsparteien SPD und Grüne haben mit zwei verschiedenen Anträgen im Landtag von Nordrhein-Westfalen Position zur bevorstehenden Fusion der beiden Provinzial-Gesellschaften in Münster und Düsseldorf bezogen. Die SPD verlangt, dass in einem Staatsvertrag mit Rheinland-Pfalz festgelegt wird, dass die Hauptstandorte und der öffentlich-rechtliche Auftrag erhalten bleiben und die neue Provinzial nicht an private Versicherer verkauft werden darf. CDU und FDP sehen das ähnlich – aber bei der Standortsicherung sind sie weniger klar.
SV: Keine Aufregung durch Provinzial-Fusion
Der Durchbruch bei den Verhandlungen über die Fusion der rheinischen und der westfälischen Provinzial verursacht keine Aufregung bei der SV Sparkassenversicherung, einem der großen öffentlichen Versicherer in Deutschland. Die Nachricht löse bei ihm keinen Handlungsbedarf aus und dürfte auch nicht zu einer allgemeinen Fusionswelle bei den Versicherern im Sparkassenlager führen, sagte Vorstandschef Andreas Jahn im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Mit dem vergangenen Geschäftsjahr der SV zeigt sich Jahn zufrieden. Das Stuttgarter Unternehmen hatte sich bereits Ende Januar vorläufig zu den Beitragseinnahmen und Schäden geäußert, jetzt folgten Angaben zum Gewinn, zur Schaden- und Kostenquote sowie zur Zinszusatzreserve.
Eigner einigen sich auf Provinzial-Fusion
Die sieben Eigner der beiden Provinzial-Gruppen in Münster und Düsseldorf haben sich auf eine Fusion der beiden Versicherer geeinigt. Jetzt müssen die Gremien bei den Sparkassenverbänden und die Parlamente der kommunalen Landschaftsverbände der Einigung ihrer Führungen noch zustimmen, dann soll die Fusion rückwirkend ab dem 1. Januar 2020 gelten. Zuletzt ging alles sehr schnell – dabei hat möglicherweise eine Fristsetzung des Finanzamtes geholfen.
Provinzial-Betriebsräte mobilisieren
Die Betriebsräte der Provinzial Nordwest verlangen einen Staatsvertrag zur Fusion der beiden Provinzial-Gruppen in Münster und Düsseldorf. Ziel ist es, die Standorte auch langfristig zu sichern und den Verkauf der Gesellschaften unmöglich zu machen. Sie befürchten, dass sie nach einem baldigen Abschluss der Verhandlungen über die Fusion „kaum noch etwas erreichen können“ und versuchen deshalb, jetzt die Belegschaft zu mobilisieren. Ein Aufruf, mit dem sich die Betriebsräte an die Mitarbeiter wenden, enthält interessante Hinweise zum Stand der Fusion.
Zeitreise: Marktanteile, Munich Re, HUK, Tunnelangst
Vor 20 Jahren In unserer Zeitreise erinnern wir an wichtige Ereignisse aus der Geschichte der Versicherungsbranche. Heute geht es um die Marktanteile im Jahr 2000, den Verkauf von Rechtsschutzpolicen im Internet durch die HUK-Coburg, Kritik der Munich Re an den Industrieversicherern und den Verkauf der letzten Ergo-Aktien, die noch von der Allianz gehalten wurden. Schließlich spielt die „Tunnelangst“ der Deutschen eine Rolle, die eine Axa-Tochter untersucht hatte.
Sparkasse Duisburg mit eigenem Versicherungsordner
Die Versicherungskammer Bayern (VKB) bekommt Konkurrenz für ihren „S-Versicherungsmanager“: Die Sparkasse Duisburg hat gemeinsam mit dem Insurtech Moneymeets und dem Analyse- und Vergleichsunternehmen Franke & Bornberg einen eigenen Versicherungsordner gebaut. Finanz-Szene.de hatte zuerst darüber berichtet. Anders als das Angebot der VKB ist das Angebot der Sparkasse Duisburg bereits live, der S-Versicherungsmanager befindet sich aktuell noch in der Pilotphase und soll in diesem Quartal in Bayern und der Pfalz live gehen.
Marktanteile: Die Allianz düpiert den Rest
Versicherungsmonitor – Analyse Die Marktanteile der deutschen Erstversicherer sind seit Jahren relativ stabil. Das könnte sich sehr bald ändern. Vor allem die Allianz bringt Bewegung in den Markt – sie wächst 2019 auch stark in den Schaden- und Unfallsparten, nicht nur in der Lebensversicherung wie in den Vorjahren. Reaktionen in Richtung externes Marktwachstum sieht man bei den anderen Marktteilnehmern bislang nicht, nur die Provinzial-Fusion Münster und Düsseldorf quält sich weiter voran. Doch die Faktoren, die für rascheres Tempo bei der Konsolidierung sprechen, nehmen an Bedeutung zu.
VGH übernimmt Öffentliche Sachsen-Anhalt komplett
Die Versicherungsgruppe Hannover (VGH) ist ab Anfang 2020 alleiniger Träger der Öffentlichen Versicherung Sachsen-Anhalt (ÖSA). Zu den 35 Prozent, die die VGH an dem Sparkassen-Versicherer aus Magdeburg hält, bekommt sie den 50 Prozent-Anteil des Sparkassenbeteiligungsverbands Sachsen-Anhalt. Auch die Öffentliche Braunschweig gibt bei der Gelegenheit ihre 15 Prozent an die Hannoveraner ab. Für Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner der ÖSA soll sich nichts ändern.
Müllender folgt auf Knemeyer
Leute – Aktuelle Personalien Jürgen Müllender (Bild) übernimmt den Vorstandsvorsitz der Öffentlichen Oldenburg. Er folgt auf Ulrich Knemeyer, der als neuer Vorstandsvorsitzender zur Versicherungsgruppe Hannover (VGH) wechselt. Eine neue Geschäftsführung bekommt auch das Analysehaus Morgen & Morgen. Außerdem: Detlef Dörrié, Geschäftsführer von Aktiv Assekuranz Makler, gibt seinen Posten Ende 2019 ab. Neues gibt es auch bei Chubb und der Liverpool Victoria Friendly Society.
Fedlmeier: Fusion ist nicht tot
Es ist still geworden um die geplante Fusion der Provinzial-Gesellschaften in Münster und Düsseldorf. Doch das Projekt ist nicht tot, betont Patric Fedlmeier, Vorstandsvorsitzender der Provinzial Rheinland. Die Gespräche liefen nach wie vor, sagte er bei einer Fachkonferenz in Köln. Während sich das geplante Zusammengehen der beiden Gesellschaften verzögert, geht ein anderes Gemeinschaftsprojekt der öffentlichen Versicherer gut voran. Die gemeinsame Digitaltochter id-Fabrik ist gestartet und hat ein erstes Tool entwickelt, das Sparkassenmitarbeitern das Leben bei der Versicherungsberatung erleichtern soll.










