Archiv ‘Risikomodellierung’

Aon: Makler als Alternative zum Katastrophenmodell

Viele Erstversicherer setzen kein lizenziertes Katastrophenmodell ein, um die potenziellen Auswirkungen von Naturkatastrophen auf ihr Geschäft zu modellieren. Zu diesem Ergebnis kommt der Großmakler Aon in einer aktuellen Befragung. In dieser Gruppe befinden sich unter anderem Regionalversicherer aus den USA. Die Zusammenarbeit mit einem Rückversicherungsmakler kann laut Aon eine Alternative sein. Im ersten Halbjahr mussten gerade die Versicherer in den USA überdurchschnittlich hohe Schäden durch Naturkatastrophen schultern.

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Rosige Aussichten für Insurtechs mit KI-Fokus

Insurtechs weltweit haben im zweiten Quartal 1,09 Mrd. Dollar (940 Mio. Euro) eingeworben, rund 200 Mio. Dollar weniger als im Auftaktquartal. Besonders steil nach unten ging es für Insurtechs aus dem Sachversicherungsbereich. Tech-Firmen aus der Lebens- und Krankenversicherung verzeichneten dagegen ein steiles Plus um knapp 300 Prozent. Das ist das Ergebnis des aktuellen Insurtech-Berichts von Gallagher Re. Insurtechs mit Fokus auf künstliche Intelligenz (KI) stießen bei Investoren auf großes Interesse.

Willis kooperiert mit Klimaforschern

Waldbrände werden weltweit zu einer immer größeren Bedrohung – nicht nur für Natur und Menschen, sondern auch für Versicherer. Der Makler Willis und die University of East Anglia starten jetzt ein gemeinsames Forschungsprojekt, um die Risiken besser zu verstehen. Ziel ist es, Versicherern wissenschaftlich fundierte Daten zu liefern, damit sie Schäden besser einschätzen und Strategien gegen das wachsende Risiko entwickeln können.

ESG auf unsicheren Wegen

Schlechte Nachrichten für Risikomodellierer und Versicherer: ESG-Risiken (Environmental, Social und Governance) werden auch in Zukunft mit einer hohen Unsicherheit verbunden sein. Das sagte Rainer Sachs, Inhaber des Think Tanks und Beratungsunternehmens Sachs Institut, auf einer Fachtagung der Finanzaufsicht BaFin zum Thema Sustainable Finance. Dementsprechend bedarf es neuer Methoden und Modelle. Chef-Versicherungsaufseher Frank Grund sieht die ESG-Regulierung als „Work in Progress“.

Aktuare für flexiblere Cyberdeckungen

Die Deutsche Aktuarvereinigung wünscht sich für die Steuerung der Risiken mehr Flexibilität bei Cyberdeckungen. Wegen der hohen Dynamik sollten kurzfristige portfolioweite Anpassungen möglich sein, fordern die Versicherungsmathematiker. Bei der Sammlung und Analyse von Daten für die Risikomodellierung sehen sie noch Verbesserungspotenzial. Auch sollten Versicherer einer Überlastung bei den verbreiteten Assistance-Dienstleistungen vorbeugen.

Lloyd’s-Syndikate müssen jetzt liefern

Das wird den Lloyd’s-Syndikaten nicht schmecken. Der Londoner Versicherungsmarkt zieht die Zügel bei schlecht performenden Einheiten straffer. Nachdem die Vorstandsriege bereits mehrfach ein entschiedeneres Vorgehen angedroht hatte, lässt sie nun ihren Worten Taten folgen. In der kommenden Woche erhalten alle Managing Agents einen Brief, in dem Lloyd’s explizite Zielvorgaben macht. Head of Market Oversight Peter Montanaro bezeichnet es als tiefgreifenden Wandel der Aufsicht.

Flutversicherung wird teurer in den USA

Immobilienbesitzer müssen sich in den USA auf Prämienerhöhungen einstellen. Das staatliche Flutversicherungsprogramm NFIP hat ein neues Risikomodell eingeführt. Es soll die Überschwemmungsgefahr und damit verbundene Prämien besser anhand der individuellen Situation berechnen. Die meisten der Erhöhungen werden moderat sein, für einige Hausbesitzer können sie aber auch bei über 100 Dollar pro Monat liegen. Das neue Modell soll helfen, NFIP aus den roten Zahlen zu holen. Experten glauben aber, dass genau das Gegenteil passieren könnte.

Klima: Swiss Re fordert Versicherer zum Handeln auf

Erst- und Rückversicherer müssen jetzt in Sachen Klimawandel aktiv werden, mahnt der Rückversicherer Swiss Re in seinem aktuellen Sigma-Bericht über Naturkatastrophenrisiken. Andernfalls seien Langzeitfolgen der Klimaveränderungen und daraus resultierende Schäden womöglich nicht mehr abzuwenden. In schwer vom Klimawandel betroffenen Regionen könne das sogar die Versicherbarkeit von Vermögenswerten infrage stellen. Wer bei Naturkatastrophen künftige Entwicklungen vorausbestimmen will, darf den Blick nicht zu sehr auf vergangene Ereignisse richten, raten die Autoren.

Branche muss auf den Klimawandel reagieren

Versicherer und Rückversicherer müssen der steigenden Bedrohung von Mensch und Natur durch den Klimawandel Rechnung tragen, fordert das Swiss Re Institute. Gefragt sind neue Risikomodelle, mit denen die Unternehmen in die Lage versetzt werden, auch künftig noch Katastrophenrisiken zu zeichnen, heißt es in einem aktuellen Bericht. In einer vorläufigen Schätzung geht die Swiss Re davon aus, dass sowohl die wirtschaftlichen als auch die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Großschäden in diesem Jahr unter denen von 2018 liegen werden.

Algorithmen sind auch nur Menschen

 Meinung am Mittwoch  Immer mehr Entscheidungen werden von Algorithmen getroffen. Sie gelten als objektiv und unfehlbar. Doch das stimmt nicht. Sie sind von Menschen geschaffen, die ihre Sichtweisen auf die Systeme übertragen. Außerdem sind ihre Wertungen intransparent und können nicht überprüft werden. Das kann Folgen haben für die Modellierung und Risikobewertung der Versicherer: Fehleinschätzungen und Verzerrungen sind möglich. Intransparente Algorithmen sind für die Branche eines der größten Risiken der Zukunft.

Wenn die Lieferkette reißt

Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Der Informationsbedarf von Versicherern bei Lieferketten, Bilanz-Pressekonferenz von Arag und Bonnfinanz und Symposium zur Katastrophen-Modellierung.

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