Die Ratingagentur Fitch geht davon aus, dass die Preiserhöhungen in der Rückversicherung, die sich 2018 und 2019 gezeigt haben, nicht anhalten werden. Zwar rechnet das Unternehmen noch mit positiven Preisentwicklungen im Jahr 2020, sie werden aber weniger stark ausfallen als in diesem Jahr. 2019 waren die Prämien um ein bis zwei Prozent gestiegen. Auch Hurrikan „Dorian“ wird den Trend nicht drehen. Er wird die Versicherer wahrscheinlich unter 10 Mrd. Dollar kosten. Der Makler Aon erwartet einen Zuwachs beim alternativen Kapital.
Archiv ‘Rückversicherung’
Munich Re jubelt über höhere Preise
Der Rückversicherer Munich Re berichtet von einer Stabilisierung der Preise. Absenkungen gebe es kaum noch, stattdessen Erhöhungen. Deshalb hätten sich die Wachstumsaussichten leicht verbessert, sagte Vorstand Torsten Jeworrek beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Allerdings wächst die Rückversicherung deutlich langsamer als die Erstversicherung. Für Waldbrände hat das Unternehmen neue Risikobewertungen eingeführt – und erwartet gute Aussichten in Cyber.
Swiss Re: Eigene Modelle statt von der Stange
Modelle zur Einschätzung von Risiken sollten Rückversicherer am besten selbst zusammen mit Partnern entwickeln, rät der Rückversicherer Swiss Re. Von den Risikomodellen, die externe Firmen anbieten, hält Group Chief Underwriting Officer Edouard Schmid nicht viel. Es gebe nur noch wenige Unternehmen im Markt und eine entsprechend begrenzte Anzahl an Risikosichtweisen, sagte er beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Zuvor hatte A.M. Best die Modellgläubigkeit der Rückversicherer scharf kritisiert. Swiss Re rechnet im kommenden Jahr mit stabilen bis leicht steigenden Preisen.
Swiss Re verwaltet Sachbestände für Erstversicherer
Die Swiss Re bietet Erstversicherern die Verwaltung von Sachversicherungsbeständen auf einer mit der Beratungsfirma Sopra Steria lancierten Plattform an. Dabei geht es nicht nur um gängige Sachpolicen wie Hausrat-, Kfz- und Unfallversicherungen, sondern auch um Spezialverträge aus dem Geschäft mit Privatkunden sowie mit Gewerbe und Industrie. Im Gegensatz zu vielen bereits im Markt befindlichen Angeboten dieser Art handelt es sich nicht um den Run-off geschlossener Bestände, sondern um aktive Portfolios, die weiter für das Neugeschäft geöffnet sind. Außerdem soll der Kontakt des Erstversicherers zu seinen Kunden auch nach der Übertragung auf die Plattform bestehen bleiben.
Hurrikan „Dorian“ befeuert Preise
Noch ist unklar, wie teuer der Hurrikan „Dorian“ für Versicherer und Rückversicherer werden wird. Eins ist aus Sicht der Ratingagentur Standard & Poor’s allerdings sicher: Der Wirbelsturm, der derzeit auf die US-Ostküste zusteuert, wird dem Trend zu höheren Rückversicherungspreisen Vorschub leisten. Das Unternehmen rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit Preiserhöhungen von durchschnittlich fünf Prozent. Insgesamt bewertet S&P die Rückversicherer besser als Konkurrent A.M. Best, der zuletzt scharfe Kritik an der Branche übte.
Swiss Re nähert sich Cyberrisiken an
Die Swiss Re hat zusammen mit dem Rückversicherungsmakler Capsicum Re ein System für die Ermittlung und Bewertung von Cyberrisiken sowie den Abschluss entsprechender Rückversicherungsdeckungen entwickelt. Das Angebot namens „Decrypt“ richtet sich insbesondere an Erstversicherer. Bislang hatte sich der Schweizer Rückversicherer sehr skeptisch gezeigt, was die Versicherung von Cyberrisiken angeht. Der Konzern bietet zwar über seine Rückversicherungseinheit und die Industriesparte Swiss Re Corporate Solutions entsprechende Deckungen an. Allerdings machte die Swiss Re zuvor keinen Hehl daraus, dass sie auf Wachstum in der Cyber-Sparte nicht sonderlich scharf ist.
Vorsicht im Umgang mit Serienschadenklauseln
Legal Eye – Die Rechtskolumne Serienschadenklauseln sollen das Risiko des Versicherers begrenzen, sorgen aber immer wieder für juristische Auseinandersetzungen zwischen Versicherern und ihren Kunden. Ihre Verwendung ist ein Wagnis – für beide Parteien. Denn es lässt sich kaum vorhersagen, wie sich eine bestimmte Klausel im Schadenfall auf der Versicherer oder den Versicherten auswirkt. Dafür gibt es zu viele Parameter und daraus resultierende Kombinationsmöglichkeiten. Versicherer sollten beachten, dass die überwiegende Anzahl von Rechtstreitigkeiten vom Versicherungsnehmer gewonnen wird.
Prämien in der Diskussion
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: GVNW-Symposium, Rückversicherungstreffen in Monte Carlo, PKV-Tagung von Euroforum, Veranstaltung des GDV zur Vertrauensschadenversicherung und Konferenz der Eiopa.
A.M. Best attackiert die Rückversicherer
Die US-Ratingagentur A.M. Best wirft den Rückversicherern vor, mit veralteten Modellen und Underwriting-Tools zu arbeiten, die keine Antwort auf die Veränderungen des Marktes bieten. Die Branche habe sich in den Jahren mit geringen Schäden eine Selbstzufriedenheit angewöhnt, die in den Schadenjahren 2017 und 2018 zu Verlusten aus Waldbränden (Bild) und Stürmen führte. Zwar gibt es jetzt Versuche, den Preistrend zu drehen, aber A.M. Best hat Zweifel an der Dauerhaftigkeit dieser Entschlossenheit. Die Agentur hat auch ihre Rangliste der Rückversicherer veröffentlicht – Swiss Re hat Munich Re vom Platz des weltweit größten Rückversicherers verdrängt.
Externes Rückversicherungskapital schrumpft
Zum ersten Mal seit zehn Jahren ist der Zufluss von alternativem Kapital in den Rückversicherungsmarkt zurückgegangen – nachdem Anleger zweieinhalb Jahre vor allem Verluste erlitten hatten und viel Kapital weiterhin in den Firmenstrukturen gebunden ist. Dennoch bleibt das alternative Kapital entscheidend für die Zukunft der Rückversicherer und wird auch weiter in den Markt kommen, glaubt die Rating-Agentur Standard & Poor’s. Die Konkurrenz wird kaum schwächer werden – und traditionelle Rückversicherer bauen immer öfter das von außen stammende Kapital in ihre Strategien ein.
Swiss Re lehrt Branche das Fürchten
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Die Situation im Rückversicherungsmarkt kann man als gruselig beschreiben. Die Anbieter können trotz Rekordschäden kaum Preiserhöhungen durchsetzen, die Profitabilität sinkt und die branchenfremden Investoren wollen einfach nicht aus dem Markt verschwinden. Da scheint die Entscheidung des weltweit zweitgrößten Rückversicherers Swiss Re, eine Halloween-Party beim Branchentreffen in Baden-Baden zu veranstalten, mehr als folgerichtig. Das Event passt aber auch ganz vorzüglich zum Veranstaltungsort selbst.
Rückversicherung: Preise steigen 2020 weiter
Nachdem die Vertragserneuerungen im Januar dieses Jahres enttäuschend verlaufen waren, konnten die Rückversicherer bei den Verhandlungen zur Jahresmitte deutliche Preissteigerungen erzielen. Das wird sich auch bei der Erneuerungsrunde im Januar 2020 fortsetzen, erwartet die Ratingagentur Fitch. Ein Grund dafür sind geringere Kapazitäten auf dem Retro-Markt. Rückversicherer müssen also selbst mehr zahlen, wenn sie Risiken an den Kapitalmarkt oder Retroversicherer abgeben.
Parametrische Policen verdienen mehr Aufmerksamkeit
Meinung am Mittwoch Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Schäden durch Extremwetterereignisse entstanden. Davon ist aber nur ein Teil versichert. Ein Grund dafür sind die hohen Versicherungsprämien für entsprechenden Schutz. Parametrische Deckungen bieten hier einen alternativen Lösungsansatz. Rückversicherer können bei deren Entwicklung mit Know-how unterstützen. Solche indexbasierte Konzepte sind hierzulande noch nicht weit verbreitet, verdienen aber durchaus mehr Aufmerksamkeit.
Munich Re genießt Investmenterträge
Der Rückversicherer Munich Re hat im ersten Halbjahr 2019 eine Gesamtrendite von 12,1 Prozent auf seinen Kapitalanlagenbestand von 245 Mrd. Euro erzielt. Anleihen, Aktien, Credits – alle liefen gut. Aber Finanzchef Christoph Jurecka warnte, dass es sich um ein zufälliges Ergebnis handele und die Zahlen auch wieder deutlich schlechter werden könnten. Von den 12,1 Prozent zeigt der Konzern 3 Prozent im Ergebnis, 9,1 Prozent bunkert er in der Form von stillen Reserven auf seine Kapitalanlagen. Auch in der Versicherungstechnik lief es sehr gut, sagte Konzernchef Joachim Wenning (Bild), der sehr zufrieden mit den Zahlen war. Dazu trugen auch die niedrigen […]













