Archiv Juni 2014

Herbert Fromme

Nagelprobe für die BaFin

Herbert Frommes Kolumne: BaFin-Versicherungschef Felix Hufeld hat sich erneut öffentlich zur Zukunft der Lebensversicherung geäußert. Auch das Lebensversicherungsreformgesetz zeigt in vielen Punkten deutlich die Handschrift der Aufsichtsbehörde. Hufeld und BaFin-Präsidentin Elke König eint eine Sorge: Die niedrigen Zinsen könnten Lebensversicherer aus der Spur werfen. Die Nagelprobe muss die Behörde ab Oktober bestehen, wenn ihr die Werte über die Solvency II-Fähigkeit der deutschen Versicherer vorliegen.

GDV für Deckel und zehnjährige Stornohaftung

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat seine ausführliche Stellungnahme zum Lebensversicherungsreformgesetz vorgelegt. Darin schlägt er eine gesetzliche Deckelung der Abschlusskosten und eine zehnjährige Stornohaftung vor. Schon 2013 hatte der GDV darüber kontrovers diskutiert. Er befürchtet ernsthafte Konsequenzen für die Lebensversicherer, wenn das Gesetz in der jetzigen Fassung kommt. Dagegen geben die Analysten der Investmentbank JP Morgan Entwarnung. Der Effekt der Reform sei für Marktführer Allianz „broadly neutral“, also kaum ergebniswirksam.

Ergo geht nach Singapur

Der Versicherer setzt den Ausbau seines Geschäfts in Südostasien fort und kauft den Anbieter SHC in Singapur. Das Land will seine Versicherungsindustrie bis 2020 deutlich stärken. SHC soll Ergo als Plattform in der Region dienen.

S&P: Leben-Reform kommt Kunden zugute

Die Einschätzungen, wer vom Lebensversicherungsreformgesetz profitiert, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die Zeitschrift Ökotest die Belastung für die Kunden auf bis zu 40 Mrd. Euro schätzt, sieht die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) die Versicherten als Gewinner der Neuregelung. Auf die Finanzstärke der Versicherer kann sich die Reform positiv, aber auch negativ auswirken. Rating-Verschlechterungen sind vorerst nicht zu erwarten.

RSA will Asien-Geschäft schnell loswerden

Der britische Versicherer RSA – früher Royal Sun Alliance – sucht dringend einen Käufer für sein Asiengeschäft, nachdem er wegen betrügerischer Geschäfte in Irland und hoher Naturgefahrenschäden in anderen Märkten 2013 einen Verlust eingefahren hatte. Jetzt wird die Allianz als Interessent für das RSA-Asiengeschäft genannt – Versicherungskreise halten das für unwahrscheinlich.

Die Länder mit den sichersten Lieferketten

Der Industrieversicherer FM Global hat die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten in 130 Ländern der Welt unter die Lupe genommen. Besonders gut schnitten Zulieferer in Norwegen, der Schweiz und Kanada ab, die Schlusslichter waren Kirgistan, Venezuela und die Dominikanische Republik. Deutschland rangiert auf Platz 6.

DVAG: Viele Fragen nach Pohls Tod

Der Tod von Reinfried Pohl Senior, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, trifft den Großvertrieb in einer komplizierten Lage. Die Neuregelung der Lebensversicherung durch Regierung und Parlament führt zu großen Herausforderungen. Auch die Nachfolge verläuft anders, als der Patriarch lange Zeit geplant hatte. Allerdings ist die Vertriebskraft der DVAG weiterhin begehrt, auch die Allianz hat Interesse an einer Zusammenarbeit.

Der Stern der Lebensversicherung sinkt

Legal Eye – die Rechtskolumne: Am 16. Juli 2014 kommt es zum Showdown in Karlsruhe. Dort erhofft sich ein Versicherter vom Bundesgerichtshof die Entscheidung, dass er die Beiträge zurückerhält, die er in seine nach dem Policenmodell abgeschlossene fondsgebundene Lebensversicherung eingezahlt hat. Ob das Urteil Konsequenzen für die Branche hat, ist noch unklar. Nur eins ist sicher: Dem Produkt Lebensversicherung wird es alles andere als zuträglich sein.

Fußball-WM und Sparprogramm

Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Die Fußball-Weltmeisterschaft und die Bilanzvorlage der Signal-Iduna.

Herbert Fromme

Beunruhigendes von der Sturmfront

Herbert Frommes Kolumne: Die Unwetter vom 9. und 10. Juni hatten verheerende Auswirkungen. Vor allem die Städte Düsseldorf und Neuss wurden heftig getroffen, große Teile der Infrastruktur für Tage lahmgelegt. Das birgt Lektionen – auch für die Versicherungswirtschaft. Vor allem die Kampfpreise in der Gebäudeversicherung sollten der Vergangenheit angehören.

Britische Aufsicht greift bei Autoversicherern durch

Britische Autoversicherer sollen es künftig schwerer haben, Daten von Kunden mit Schäden an Autovermieter und andere Dienstleister gegen Provision weiterzugeben. Das will die britische Finanzaufsicht Competition und Markets Authority durchsetzen. Eine weitere Neuerung: Versicherer dürfen keine Vereinbarungen mit Portalen abschließen, die es ihnen untersagen, woanders einen günstigeren Preis anzubieten.

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