Archiv Februar 2017
Rightindem: Volldigitale Schadenabwicklung
Die Meldung und Abwicklung von Versicherungsschäden erfolgt heute meist noch auf ganz konventionellem Wege: per Telefon und über Fragebogen auf Papier. Das britische Start-up Rightindem will das ändern. Es bietet eine Software-Lösung für Versicherer, die die Kommunikation rings um die Schadenabwicklung digitalisiert. Schwerpunkt ist zunächst die Autoversicherung, hier können Versicherte nach einem Unfall online alle Informationen zum Ort, dem Hergang, Schaden und Zeugen übermitteln und per Smartphone Fotos des Schadens hochladen.
Neues Gerücht: Generali will selbst zukaufen
Die Spekulationen über die Zukunft der Generali reißen nicht ab. Einen Tag, bevor sich am Mittwoch der Verwaltungsrat des italienischen Marktführers trifft, hat die Zeitung Il Sole 24 Ore eine neue Variante ins Spiel gebracht: Um sich gegen eine Übernahme durch die Bank Intesa Sanpaolo zu rüsten, erwägt Generali demnach, selbst auf Einkaufstour zu gehen. Als ein denkbares Ziel nennt die Zeitung die britische RSA. Auch ein schärferes Kostensenkungsprogramm gilt als Maßnahme, um den Versicherer gegen die Begehrlichkeiten von Intesa in Stellung zu bringen.
OVB tauscht Vorstand von Deutschland-Tochter
Leute – Aktuelle Personalien Der Kölner Finanzvertrieb OVB hat die Verträge mit den Vorständen der Holding unter Führung von Mario Freis (Bild) verlängert und das Gremium um eine Person erweitert. Der bisher fast personengleiche Vorstand der Deutschland-Tochter wird dagegen im April komplett ausgetauscht. Außerdem: Marketingleiterin Andrea Hoelken verlässt die Ergo und der ehemalige R+V-Chef Friedrich Caspers wird Senior Adviser beim Beratungshaus Clearwater.
EU präzisiert Inhaberkontrollverfahren
Legal Eye – Die Rechtskolumne Wer eine qualifizierte Beteiligung an einem Versicherer oder einem anderen Unternehmen der Finanzbranche erwirbt, wird von der zuständigen Aufsichtsbehörde im Rahmen eines Inhaberkontrollverfahrens auf Zuverlässigkeit und finanzielle Solidität geprüft. Diese Inhaberkontrolle beruht auf europarechtlichen Vorgaben. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen mit den Aufsichtsbehörden hinsichtlich der Auslegung der einzelnen Verfahrensvorgaben. Nun haben die europäischen Aufsichtsbehörden gemeinsame Leitlinien veröffentlicht. Sie beantworten zahlreiche Auslegungsfragen und werden zumindest zu einer vergleichbaren Auslegung innerhalb der Europäischen Union beitragen.
Munich Re startet Telematik-App für Autofahrer
Der Rückversicherer Munich Re wagt sich in ein neues Geschäftsfeld vor. In den USA hat der Konzern zusammen mit dem Telematik-Spezialisten Drivefactor eine Telematik-App für Autofahrer auf den Markt gebracht. Damit können die Nutzer ihr Fahrverhalten messen und sollen bei besonnener Fahrweise Rabatte auf die Versicherungsprämie erhalten. Mit dem Vorstoß macht Munich Re Erstversicherern wie Allianz, HUK-Coburg und Axa Konkurrenz, die den noch jungen Markt erobern wollen.
Kauft sie oder nicht?
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanzpressekonferenz der Allianz SE und Run-off-Konferenz der SZ.
bAV: Länder fordern Ausnahme vom Garantieverbot
Das geplante Garantieverbot bei der Nahles-Rente stößt bei den Versicherern auf Kritik. Jetzt hat sich auch der Bundesrat für eine Ausnahmeregelung ausgesprochen. In seiner Stellungnahme zum Entwurf des sogenannten Betriebsrentenstärkungsgesetzes plädiert er dafür, dass das Garantieverbot bei Direktversicherungen nicht gelten soll. Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung sieht im Verbot dagegen einen wichtigen Bestandteil der Nahles-Rente. Als nächstes wird sich der Bundestag mit dem Gesetzentwurf beschäftigen.
Lohrmanns Verunsicherung CLXXX
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Neuer Geschäftsansatz für Headhunter
Jetzt kommt das Rollback
Herbert Frommes Kolumne Die Zurich hat ihre Industrieversicherung mit der Abteilung für Gewerbekunden verschmolzen. Im laufenden Jahr soll die neue Einheit satte 150 Mio. Dollar einsparen. Seit mehr als zehn Jahren galt es bei den Konzernen als richtig, die Industrieversicherung in separaten Einheiten zu führen, wenn möglich sogar als eigenständige Risikoträger. Jetzt kommt das Rollback. Dafür sorgen der starke Druck bei den Preisen und den Kosten. Die Zurich ist nicht allein: Bei der Axa ist die Führung der Axa Versicherung und der Axa Corporate Solutions in Deutschland personell schon in einer Hand. Andere Konzerne denken darüber nach. Die Industriekunden […]
Provinzial wächst trotz Unwetterschäden
Der öffentliche Versicherer Provinzial Rheinland erwartet gute Resultate für das Geschäftsjahr 2016. Das Konzernergebnis werde die 44 Mio. Euro des Vorjahres übertreffen, erwartet der Versicherer. Zwar drückten Großschäden, vor allem aus der Unwetterserie im Frühsommer 2016, auf das Ergebnis. In der Wohngebäudeversicherung konnten die Düsseldorfer aber zulegen. Da der Versicherer das Leben-Geschäft gegen Einmalbeitrag gedeckelt hat, gingen die Beitragseinnahmen zurück.
Zurich verteidigt Restrukturierung
Zurich-Konzernchef Mario Greco hat den Umbau der Industrieversicherung des Konzerns als wichtigen Schritt zur Vereinfachung der Struktur verteidigt. Die Organisation hat das Industriegeschäft mit großen Konzernen mit dem Gewerbegeschäft für kleine und mittlere Firmen zusammengelegt. Greco glaubt, dass die Mitarbeiter nach dem schwierigen Jahr 2015 jetzt wieder eine positive Moral zeigen. Man müsse bei der Zurich gar nicht viel ändern. Der Versicherer meldete einen deutlich verbesserten Gewinn für 2016. Greco betonte, er glaube nicht an Großfusionen. Die Aktie des Konzerns lag um 13 Uhr um 1,7 Prozent im Minus.
BaFin: Ablaufleistungen sind meist korrekt
Die Finanzaufsicht BaFin hat vergangenes Jahr mehrere hundert Beschwerden von Versicherten erhalten, die von der Höhe der Ablaufleistung ihrer Lebensversicherung zum Ende der Vertragslaufzeit enttäuscht waren. In der überwiegenden Mehrheit haben die Versicherer nach Angaben der Aufsicht richtig gerechnet. In einigen Fällen war der Wert zwar tatsächlich zu niedrig berechnet, Handlungsbedarf sieht die Aufsicht aber nicht. Betroffenen ist häufig nicht bewusst, dass die Prognoserechnungen zur voraussichtlichen Wertentwicklung eines Vertrags unverbindlich sind. Kritiker machen dafür Vertriebspraktiken verantwortlich.











