Archiv Mai 2020

Mehr Schäden durch stillgelegte Schiffe

Aufgrund der Corona-Pandemie sind erstmals seit 2009 wieder zahlreiche Fracht- und Kreuzfahrtschiffe beschäftigungslos. Die Reeder legen ihre nicht gebrauchten Schiffe still. Das birgt Risiken, warnt der Industrie- und Schiffsversicherer Allianz Global Corporate & Specialty. Viele Kreuzfahrtschiffe liegen außerdem in der Karibik und vor Florida und damit im Gefahrengebiet der im Juni beginnenden Hurrikan-Saison.

Digitaler Weckruf für Banken und Versicherungen

 The Long View – Der Hintergrund  Krisenzeiten legen die Schwächen überholter Geschäftsmodelle schonungslos offen. Gleichzeitig sind sie eine Triebfeder für Innovationen. In dieser Situation bietet sich Unternehmen die Chance, mit neuen Angeboten die veränderte Wettbewerbssituation für sich zu nutzen. Für Versicherer sind Omnichannel-Plattformen das Gebot der Stunde.

Generali und Allianz denken über Mega-Run-offs nach

Die Versicherer Allianz und Generali suchen Käufer für stillgelegte Lebensversicherungsbestände in Milliardenhöhe. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Beide Unternehmen nahmen nicht Stellung. Bei der Allianz soll es sich um Bestände mit Kapitalanlagen von 9 Mrd. Euro handeln, vor allem in Italien. Die Generali, die in Deutschland bereits die Generali Leben an den Run-off-Spezialisten Viridium verkauft hat, denkt über den Verkauf eines Bestandes in Frankreich nach, meldet die Agentur.

Schwierige Zeiten für die PKV

Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Ratingagentur Assekurata dazu führen, dass die privaten Krankenversicherer (PKV) im ohnehin schwierigen Geschäftsfeld Vollversicherung verstärkt Kunden an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verlieren. Auf der Schadenseite wird es durch den Wegfall von Arztbesuchen und dem Aufschub von Operationen zwar zunächst eine Entspannung geben, aber die Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten und die fortdauernde Niedrigzinsphase treffen auch die PKV. Die Wettbewerbssituation mit der GKV verschlechtert sich aber nicht, erwartet Assekurata.

Corona verteuert Hurrikan-Schäden

Die bevorstehende Hurrikan-Saison wird nach den Vorhersagen der Experten überdurchschnittlich viele schwere Stürme bringen. Für Versicherer und Rückversicherer kann das teuer werden. Dafür sorgt auch die Corona-Pandemie, die die einzelnen Schäden noch einmal verteuern wird, so die Risikoanalysefirma Karen Clark & Co. Schadenmindernd könnte sich die Rezession auswirken, da sie die sonst übliche Schadeninflation nach schweren Katastrophen etwas abmildert. Auch das Analyseunternehmen Global Data erwartet durch die Hurrikan-Saison Probleme auf einige Versicherer zukommen, die durch die Folgen der Corona-Pandemie geschwächt sind.

Weniger Geld für künftige Betriebsrentner der PKDW

Die Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft (PKDW), mit knapp 95.000 Verträgen von rund 600 Firmen im Bestand eine der größeren Pensionseinrichtungen in Deutschland, bereitet ihre künftigen Betriebsrentner auf geringere Leistungen im Ruhestand vor. Die Duisburger Gesellschaft will künftige Beiträge nur noch mit 0,4 Prozent verzinsen. Je nachdem, welcher Zins ursprünglich vereinbart war, bedeutet das für die Arbeitnehmer deutliche Einbußen. Anders als beispielsweise bei der Deutschen Steuerberater-Versicherung soll sich für Versicherte, die bereits Rente erhalten, nichts ändern.

Podcast O-Ton Mikrofon Microphone

Podcast: „Vielleicht die günstigste Pandemie“

 Versicherungsmonitor O-Ton  Mitte Januar war sich der Vorstand der Hanse Merkur sicher: Mit mehr als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit steht das Land vor einer Pandemie. Das Unternehmen reagierte sofort, berichtet Vorstandschef Eberhard Sautter im O-Ton-Interview mit dem Versicherungsmonitor. Sautter erklärt, warum das Homeoffice gut funktioniert („nur die Telefonie war noch nicht optimal“), warum Pandemie-Produkte wahrscheinlich nicht verkaufbar sind und warum die aktuelle Pandemie möglicherweise hilft, künftige Krisen besser zu bewältigen.

Internationaler Mittelstand: Makler sind gefordert

 Meinung am Mittwoch  Bei familiengeführten mittelständischen Unternehmen, die über mehrere Generationen zu konzernähnlichen Gruppen gewachsen sind, gibt es – anders als bei multinationalen Konzernen – oft keine Risikomanager, die sich um eine einheitliche Risikopolitik kümmern. Hier sind die globalen Makler besonders gefragt – gerade in Zeiten von Corona. Sie müssen Hilfestellung bei der Einführung und Einhaltung einer Risikomanagementstrategie in den ausländischen Tochtergesellschaften leisten.

Jeder Vierte mit Digitalangebot unzufrieden

 Exklusiv  27 Prozent der Menschen in Deutschland halten das digitale Angebot von Versicherern in der Corona-Krise für nicht ausreichend. Das ergab eine von der auf Online-Markenmanagement spezialisierten Technologiefirma Yext in Auftrag gegebene Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Innofact im April 2020 erstellt hat. Der Umfrage zufolge suchen vor allem jüngere Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger im Internet nach Versicherungsangelegenheiten. Wenn es darum geht, online Policen zu finden, sind über alle Altersgruppen hinweg weiter Vergleichsportale und Suchmaschinen die erste Wahl. Zudem vertrauen ältere Kunden eher Verbraucherzentralen, jüngere setzen eher auf Bewertungen im Internet.

Covid-19: Industrie verlangt EU-Maßnahmen

Ferma, die Vereinigung der europäischen Risikomanager und Versicherungseinkäufer, drängt die EU-Kommission zur Förderung neuer Deckungsformen für die Betriebsunterbrechung ohne vorhergehenden Sachschaden. Dafür soll die Kommission ein mehrstufiges System unterstützen, bei dem Risiken in der Spitze durch einzelstaatliche Lösungen übernommen werden, die von Brüssel koordiniert werden. Die Covid-19-Pandemie zeigt der Industrie, dass sie für solche Fälle kaum Versicherungsschutz hat.

Munich Re baut Spezialgeschäft aus

Der Rückversicherer Munich Re investiert kräftig in das Geschäft mit Spezialrisiken in den USA und Kanada. Die Gesellschaft hat eine Reihe von Tochtergesellschaften in der Munich Re Specialty Insurance (MRSI) zusammengefasst, die sich auf Nischen konzentriert. Jetzt hat diese Einheit in knapp drei Monaten eine neue Online-Plattform fertiggestellt, die auf der Cloud-Lösung des Softwareanbieters Duck Creek beruht.

Zwischen Nahles-Rente und Obligatorium

Die Gewerkschaft Verdi setzt weiter Hoffnung darauf, dass die garantielose Nahles-Rente doch noch zum Erfolg wird. Die Leiterin des Bereichs Sozialpolitik Judith Kerschbaumer sagte auf einer Podiumsdiskussion der GVG, die Verhandlungen liefen weiter. Mit dem neuen Modell wollte die Regierung die Verbreitung der der bAV erhöhen, bislang gibt es aber keine Abschlüsse. Der Grünen-Abgeordnete Markus Kurth sieht die Attraktivität der kapitalgedeckten Altersvorsorge in Folge der Corona-Krise beeinträchtigt. Er warnte vor der Einführung eines Obligatoriums für Geringverdiener.

Klimawandel als Haftungsrisiko

Corona hat zwar Themen wie den Klimawandel und Nachhaltigkeit vorerst verdrängt, aber wenn die Krise vorüber ist, werden sie wieder den Alltag dominieren. Davon geht die Düsseldorfer Kanzlei Clyde & Co. aus. Das bedeutet für Unternehmen, dass Klimarisiken für sie und ihre Manager oberste Priorität haben werden. Neue Regulierung und Gesetze werden das Thema auch zu einem Rechtsrisiko machen und Einfluss auf die D&O-Versicherung haben, erklärte Henning Schaloske, Partner bei der Kanzlei, beim digitalen Financial Lines-Tag.

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