Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich hat sein Ergebnis im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr verbessert. Im ersten Halbjahr bleibt unter dem Strich dennoch ein Minus im Vergleich zu 2016. Konzernchef Mario Greco zeigte sich mit dem Stand des Konzernumbaus und der Kostensenkungen zufrieden. Großen Übernahmen erteilte er eine Absage. Zukäufe hätten für den Konzern keine strategische Priorität.
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MLP wächst trotz schwacher Altersvorsorge
Trotz Belastungen aus der Ausgliederung der Bankaktivitäten und eines nach wie vor schwachen Altersvorsorgegeschäfts konnte der Finanzvertrieb MLP seinen Gewinn um 88 Prozent auf 10,5 Mio. Euro steigern. Wachstum brachten vor allen die Immobilienvermittlung, das Vermögensmanagement und das Geschäft mit Finanzierungen. Unternehmenschef Uwe Schroeder-Wildberg bekräftigte das Ziel, ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 45 Mio. Euro im Gesamtjahr zu erzielen. Bei der Altersvorsorge erhofft er sich Impulse durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz.
Athene übernimmt Aegon Ireland
Die Bermuda-Gesellschaft Athene will über ihre Tochter Ager Bermuda Holding, in der alle europäischen Gesellschaften gebündelt sind, die irische Tochter des niederländischen Versicherers Aegon kaufen. Nach dem Deal wird Athene allerdings nur noch einen Minderheitsanteil an Ager halten. Grund: Ager hatte im April diesen Jahres eine Kapitalerhöhung von 2,2 Mrd. Euro auch von externen Investoren erhalten. Athene hatte im April angekündigt, in Europa Run-off-Deals abschließen zu wollen und dafür frisches Kapital eingeworben. Athene will Aegon Ireland zu ihrem Rückversicherungszentrum für Europa machen.
Solvency II-Lösungen beflügeln Hannover Rück
Im Gegensatz zu den Konkurrenten Munich Re und Swiss Re hat Hannover Rück im ersten Halbjahr knapp zehn Prozent mehr verdient als im Vorjahr und das Beitragsvolumen um rund neun Prozent gesteigert. Der Rückversicherer profitierte in der Schaden-Rückversicherung von einer geringeren Großschadenlast. Den Umsatz konnte er vor allem wegen spezieller Lösungen zur Entlastung der Solvenz steigern, berichtete Finanzvorstand Roland Vogel. In der Personenversicherung macht den Hannoveranern das Bestandsgeschäft mit Mortalitätsrisiken in den USA zu schaffen.
Wenning will Munich Re auf Wachstum trimmen
Nach Einschätzung von Munich Re werden die Preise im Rückversicherungsgeschäft auch im kommenden Jahr nicht steigen. Mithilfe der Erstversicherungstochter Ergo und Geschäftsmöglichkeiten jenseits der Katastrophenrückversicherung will der neue Chef Joachim Wenning den Weltmarktführer dennoch wieder auf Wachstum trimmen. Bereits im kommenden Jahr soll sich das Ergebnis stabilisieren und danach wieder steigen. Im ersten Halbjahr 2017 ging der Gewinn um 8,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück.
11,5 Mio. Dollar für US-Insurtech Jetty
Das US-Insurtech Jetty, das Hausratversicherungen und Dienstleistungen speziell für Städter anbietet, hat 11,5 Mio. Dollar bei Investoren eingesammelt. Aus Sicht von Vorstandschef Michael Rudoy hat die Versicherungswirtschaft die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe bisher vollkommen vernachlässigt. Jetty verspricht ihnen ein digitales und zeitgemäßes Versicherungserlebnis. Das Start-up kooperiert mit Munich Re.
Agilität verlangt tiefgreifende Veränderungen
Meinung am Mittwoch Viele Versicherer setzen aktuell auf den Megatrend Agilität. Agil klingt jung, dynamisch und innovativ. Sie glauben, die Einführung von agilen Arbeitsmethoden wie „Design Thinking“, „Scrum“ oder „Kanban“ reicht bereits, um schneller und flexibler zu werden. Aber Agilität ist viel mehr als nur die Anwendung neuer Methoden in der IT oder bei Projekten. Agilität bedeutet die grundsätzliche Bereitschaft, das gesamte Unternehmen zu transformieren und konsequent auf den Kunden auszurichten. Dazu gehören Organisationsstruktur und -prozesse, Vision, Kultur und Technologie.
VKB kooperiert mit Diabetes-App Mysugr
Die Versicherungskammer Bayern (VKB) bietet Versicherten, die an Diabetes erkrankt sind, ab sofort einen digitalen Diabetes-Manager von Mysugr an, einer Tochter des Schweizer Pharmariesen Roche. Die App soll den Alltag der Insulinpflichtigen mithilfe digitaler Funktionen erleichtern. Das Programm berechnet den Insulinbedarf, dokumentiert die Blutzuckerwerte und bestellt automatisiert täglich benötigte Messstreifen nach. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert bessere Versicherungsangebote für Diabetiker. Dazu kann die Digitalisierung beitragen.
Hamburg will GKV-versicherte Beamte entlasten
Hamburg will frischgebackenen Beamten die freie Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung lassen und freiwillig gesetzlich versicherte Staatsdiener entlasten. Vorgesehen ist, dass der Stadtstaat die Hälfte des Versicherungsbeitrags zur GKV oder zu einem PKV-Basistarif übernimmt, wenn Beamte das wollen. Die Regelung könnte zum 1. August 2018 greifen. Der PKV-Verband lehnt die Idee als ersten Schritt zur Einheitskasse ab.
Andreas Berger: Deutlich erhöhte Cyber-Nachfrage
Die Nachfrage nach Cyber-Deckungen hat zuletzt deutlich zugenommen, sagt Andreas Berger, Vorstand bei Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), dem Industrieversicherer der Allianz im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Das gelte auch für die Abschlüsse. Bei Großunternehmen gebe es bereits Deckungen bis 500 Mio. Euro. Nach Bergers Ansicht ist die AGCS in Deutschland führend in der Sparte. In dem geplanten Stellenabbau um 10 Prozent sieht er eine Chance für das Unternehmen. Die Mitarbeiter sollen von administrativen Tätigkeiten entlastet werden.
Linke: IDD stärkt Honorarberatung nicht
Die Partei Die Linke sieht die Honorarberatung durch das Anfang Juli verabschiedete IDD-Umsetzungsgesetz nicht gestärkt, weil es Mischformen bei der Vergütung zulässt. Das verwirre die Verbraucher, glaubt die Linke-Versicherungsexpertin Susanna Karawanskij. Sie hat die Bundesregierung dazu befragt, ob sie positive Folgen des Provisionsverbots in Großbritannien sieht. Das von der Regierung angeführte Argument, ein Verbot führe dazu, dass nur Gutverdiener eine Beratung in Anspruch nehmen, hält sie für falsch.
Für 10.000 Likes tut Verti alles
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Bekommt José Ramón Alegre, Chef der deutschen Mapfre-Tochter Verti, bald ein Einhorn-Tattoo? Muss der Manager vom Beckenrand in einen Pool springen oder soll er „einem Frosch die Locken wickeln“? Der Versicherer Verti, ehemals Direct Line, irritiert wieder einmal mit einer skurrilen Werbekampagne. In den sozialen Netzwerken kämpft der Versicherer um Aufmerksamkeit: Nutzer können völlig sinnfreie Kurzvideos liken und damit abstimmen, welche Aktion Verti umsetzt. Für 10.000 Likes macht Verti alles.
Assekurata: PKV hofft auf die Trendwende
Das Geschäft der privaten Krankenversicherer lief 2016 besser als im Jahr zuvor. Der PKV gingen weniger Vollversicherte verloren als in den Vorjahren. Bei Kapitalanlage und Gewinn legte die Branche zu. Auch im die Kundenzufriedenheit scheint es trotz Beitragssteigerungen gut bestellt. Das zeigt eine Untersuchung der Ratingagentur Assekurata. Für 2017 kann die Branche wegen der jüngsten Beitragsanpassungen gute Zahlen erwarten. Die PKV muss aber auf der Kostenseite aktiv werden, warnt Assekurata. Vor allem die Digitalisierung berge viel ungenutztes Sparpotenzial.












