Am Freitag hat der Versicherungsmonitor seine zweite Kurzkonferenz im Hotel Mondial am Dom in Köln veranstaltet. Thema war die Digitalisierung der Industrieversicherung. Andreas Berger, Vorstand bei Allianz Global Corporate & Specialty, Oliver Dobner, Geschäftsführer von Marsh, und Gregor Köhler, Nordeuropa-Chef von Berkshire Hathaway Specialty Insurance, und andere Experten diskutierten darüber, welchen Nutzen die Digitalisierung der Industrieversicherung bringen kann und wie sich die Branche verändert. In dieser Bildergalerie zeigen wir Ihnen Impressionen der Veranstaltung.
Das zweite Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors drehte […]
Rieß holt Allianz-Mann Kassow zu Ergo
Leute – Aktuelle Personalien Das Personalkarussell bei Ergo dreht sich weiter. Achim Kassow, einst Privatkundenvorstand bei der Commerzbank und zuletzt Regionalleiter bei der Allianz, soll neuer Deutschlandchef des Versicherers Ergo werden. Unternehmens-Insider bestätigten einen entsprechenden Bericht der „Wirtschaftswoche“. Damit würde ein weiterer prominenter Allianzer dem früheren Deutschlandchef Markus Rieß folgen, der im September 2015 die Leitung der Munich Re-Tochter Ergo angetreten hat.
Brexit: Britische Versicherer versuchen zu beruhigen
In London sitzt der Schock über die Brexit-Entscheidung tief. Hier haben die meisten für einen Verbleib gestimmt. Die britischen Versicherer bemühen sich, ihre Kunden zu beruhigen und Sorgen zu zerstreuen. Auch Lloyd’s of London betont, dass der Versicherungsmarkt seine Bedeutung ungeachtet des Brexit behalten werde. Beträchtliche Folgen erwarten Experten für Versicherer aus den USA und Asien, die London als Zugang zur EU genutzt haben.
Deutsche Versicherer bestürzt über Brexit
Die deutschen Versicherer haben sich besorgt über die Entscheidung der Briten geäußert, die EU zu verlassen. Während der GDV als Konsequenz Reformbedarf in der EU anmahnt, sorgt sich die Munich Re darum, dass die Niedrigzinsphase durch den Brexit noch länger anhalten könnte. Die Allianz sieht eine Verunsicherung der Finanzmärkte, allerdings keine Gefahr für die eigenen Anlagen. Die Ratingagenturen sind sich uneins, ob die Entscheidung zu einer Herabstufung von britischen Versicherern führen wird.
Brexit: Nur Verlierer
Herbert Frommes Kolumne Mit knapper Mehrheit hat sich die britische Bevölkerung für den Austritt aus der EU entschieden. Die Märkte reagierten heftig. Die Reaktionen werden abklingen, aber die großen Unsicherheiten bleiben, auch für die Versicherer. Das gilt nicht nur für Allianz, Munich Re oder Zurich, die direkt in Großbritannien engagiert sind. Die politischen Unwägbarkeiten sollten auch den Gesellschaften nicht gleichgültig sein, die dort kein Geschäft zeichnen.
Industrieversicherer: Wer nicht digitalisiert, verliert
Länger als viele andere Branchen hat sich die Industrieversicherung gegen die Digitalisierung gewehrt. Das ändert sich gerade. Darüber waren sich Experten auf dem 2. Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors einig. Viele Risiken werden sich vom Privatkunden- in den Industrieversicherungsbereich verlagern, Standardverträge zur Absicherung großer Risiken verschwinden, die strikte Trennung der Versicherungssparten wird aufgehoben. Versicherer, die sich nicht darauf einstellen, werden große Probleme bekommen.
Lohrmanns Verunsicherung CXLVII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Ergo versenkt abgekapselte Lebensversicherungsverträge.
Generali: So funktioniert Vitality in Deutschland
Am 1. Juli fällt der Startschuss für das umstrittene Vitality-Programm des Versicherers Generali. Neukunden in der Risikolebens- und der Berufsunfähigkeitsversicherung, die das Programm nutzen wollen, belohnt der Versicherer für gesundheitsbewusstes Verhalten. Besonders aktiven Kunden winken je nach Sparte maximale Prämiennachlässe zwischen 11 und 16 Prozent sowie Rabatte für Reisen und Einkäufe. Generali hat zahlreiche Partner vom Sportartikelhersteller Adidas über die Fitness-Studio-Kette Fitness First bis hin zu Weight Watchers für das Programm gewinnen können. Ein Lebensmittelhändler fehlt allerdings noch.
Messemer verlässt Ergo
Leute – Aktuelle Personalien Auslandschef Jochen Messemer verlässt die Munich Re-Tochter Ergo. Ein Grund könnte die künftige Positionierung Messemers im Unternehmen sein, wo kein Sitz im Group-Vorstand für ihn vorgesehen war. Die LVM hat einen neuen Vorstand für das Komposit-Ressort. Außerdem zweimal Aon: Das Unternehmen hat in der Schweiz zwei prominente Akteure an Prime Re Services verloren. In London konnte Aon einen Experten für Cyberdeckungen gewinnen.
Jens Spahn fordert mehr Mut von den Versicherern
Trotz aller regulatorischer Vorgaben sollte die deutsche Versicherungswirtschaft etwas mutiger in ihrer Anlagepolitik sein, findet der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jens Spahn. Bei der Jahrestagung der privaten Krankenversicherer (PKV) in Berlin forderte er die Branche auf, verstärkt über Investitionen jenseits von Zinsprodukten nachzudenken und zumindest einen winzigen Teil der Rücklagen auch in Wagniskapital zu stecken. Die Versicherer sollten nach Ansicht von Spahn angesichts der Herausforderungen durch die Digitalisierung die Kooperation mit Fintechs suchen. Der PKV-Verbandsvorsitzende Uwe Laue betonte, dass die PKV bereits in der Vergangenheit ihre Reformfähigkeit unter Beweis gestellt habe.
Run-off: Wie sicher sind die Kundengelder?
Medienanalyse Weil sie die einst zugesagten Garantien im Niedrigzinsumfeld nicht mehr nachhaltig erwirtschaften können, stellen immer mehr Anbieter die Frage nach der Zukunft der Kapitallebensversicherung. Viele Gesellschaften wollen keine klassischen Lebensversicherungen mehr verkaufen. Um einen für die Branche maximalen Imageschaden durch pleitegegangene Lebensversicherer abzuwenden, wurden schon in der Vergangenheit Auffanggesellschaften gegründet, die kriselnde Bestände übernehmen sollen. Der Ansatz der Konsolidierungsplattformen gewinnt nun im Nullzinsumfeld ganz neue Aktualität, wie nicht nur die Restrukturierungspläne der Ergo zeigen.
Barents Re kommt nach Deutschland
Der in Panama ansässige Rückversicherer Barents Re eröffnet nach Informationen des Versicherungsmonitors ein Büro in Köln. Es wird sehr wahrscheinlich eine Niederlassung der neuen Luxemburger Tochtergesellschaft der Barents Re sein. Spitzenpersonal gibt es auch schon – und dabei alte Bekannte. Über das Kölner Büro will Barents Re kontinentaleuropäische Märkte bearbeiten, ein Schwerpunkt wird Osteuropa sein.
Experten: Versicherer sollen mit Services punkten
Angesichts der vielen Herausforderungen, die die Digitalisierung an die Versicherungswirtschaft stellt, können sich die Gesellschaften einen Vorteil verschaffen, wenn sie sich verstärkt um Serviceangebote für ihre Kunden bemühen. Davon zeigten sich Experten auf einer Fachkonferenz in Köln überzeugt. Vorbild könnten andere Branchen sein, in denen die Servicementalität schon weiter fortgeschritten ist, etwa die Automobilindustrie.
Krankenversicherung wächst langsam, Pflege stark
Im vergangenen Jahr sind bei den privaten Krankenversicherern (PKV) die Leistungsausgaben deutlich stärker gestiegen als die Beitragseinnahmen. Grund für die Entwicklung war die Krankenversicherung. In der Pflegeversicherung nahmen dagegen die Einnahmen leicht stärker zu als die Ausgaben. Die Zahl der Vollversicherten ist weiter gesunken, denn nach wie vor gehen mehr Menschen von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung als umgekehrt. Der Saldo ist allerdings geringer geworden. Die Zahl der Versicherten im Notlagentarif nimmt zu, aber nicht mehr so stark wie 2014.














