Der Konzern Alte Leipziger-Hallesche, auch ALH-Gruppe genannt, blickt optimistisch auf die Konsequenzen der Zinswende. Die positiven Folgen für das Unternehmen würden die negativen überwiegen, sagte Finanzvorstand Martin Rohm bei der Präsentation der Ergebnisse für das vergangene Jahr. Ähnlich wie Mitbewerber hat der Versicherer aus Oberursel in den Kapitalanlagen aufgeräumt und stille Lasten realisiert. In der Sparte Krankenversicherung verzeichnete der Versicherer ein Rekordergebnis, warnt aber auch vor Beitragserhöhungen.
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Schiff bringt US-Brücke zum Einsturz
In Baltimore im US-Staat Maryland ist in der Nacht zum Dienstag eine wichtige Brücke über den Fluss Patapsco eingestürzt. Ursache war das Containerschiff „Dali“, das einen der Brückenpfeiler gerammt hatte. Bislang sollen rund 20 Menschen vermisst sein. Auf die Transportversicherung kommt möglicherweise ein dreistelliger Millionenschaden zu. Haftpflichtversicherer des Schiffes ist Britannia P&I, der älteste P&I-Club der Welt.
Clark macht endlich Gewinn
Der Digitalmakler Clark hat im vergangenen Jahr erstmals die Gewinnzone erreicht. Grund dafür ist laut Unternehmenschef Christopher Oster unter anderem die Reduzierung der Marketingkosten. 2024 wollen die Frankfurter ihren Gewinn sogar verdoppeln – konkrete Zahlen dazu nennen sie allerdings nicht. Das Erreichen der Profitabilität sehen sie als Beweis dafür, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert.
Bei der Personalgewinnung ist Flexibilität gefragt
Analyse Der Fachkräftemangel stellt die Personalabteilungen der Versicherer vor ungeahnte Anforderungen. In manchen Unternehmen werden sie deshalb ganz neu aufgestellt und mit jüngeren Mitarbeitenden besetzt, die sich mit aktivem Recruiting über die sozialen Medien auskennen. Dabei ist eine individuelle Ansprache gefragt. Auch wenn ein neuer Mitarbeiter erfolgreich gewonnen ist, hört die Arbeit der Abteilungen noch längst nicht auf.
Kann Deutschland digital?
Digitaler Dienstag „Insurtech-Deals: Deutschland nur noch Vierter“ so lautete eine Schlagzeile im Versicherungsmonitor zum Beginn dieses Monats. Eine Studie des französischen Analysehauses Astorya hatte ergeben, dass Deutschland bei den Finanzierungen digitaler Versicherungs-Start-ups immer weiter hinter Großbritannien, Frankreich und Spanien zurückfällt, Länder deren Volkswirtschaften deutlich kleiner sind als die deutsche. Auf den ersten Blick ist dies keine schöne Nachricht. Sollte sie uns beunruhigen? Ja, das sollte sie!
LBBW: PFAS teurer als Asbest
Schadenersatz-Forderungen wegen per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) könnten die Versicherer weltweit noch teurer zu stehen kommen als der Asbest-Skandal. Davor warnt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einer aktuellen Analyse. Besonders gefährdet seien Gesellschaften mit viel US- sowie Schaden- und Unfallgeschäft, allen voran Rückversicherer. Erst kürzlich war eine PFAS-Klage des Chemieriesen BASF gegen seine Haftpflichtversicherer in den USA bekannt geworden. Europäische Versicherer sind gegen das Risiko noch unzureichend geschützt, warnt die LBBW.
Apollo und Munich Re versichern Schiffe im Bau
Der Londoner Spezialist Apollo, der Rückversicherer Munich Re und der Industrieversicherer Tokio Marine werden künftig gemeinsam Schiffbaumaterial und im Bau befindliche Schiffe versichern. Das Konsortium hat jetzt seine Arbeit aufgenommen. Es bietet eine Kapazität von bis zu 75 Mio. Dollar pro Schiff.
Element sammelt 50 Mio. Euro ein
Die lange erwartete Finanzierungsrunde des Berliner Insurtechs Element ist in trockenen Tüchern. Das Unternehmen unter Führung von Astrid Stange hat 50 Mio. Euro bei zwei Bestandsinvestoren, dem Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin und dem Insurtech-Fonds Alma Mundi, eingesammelt. Zuerst hatte das Handelsblatt darüber berichtet. Künftig will das Unternehmen stärker mit Assekuradeuren zusammenarbeiten und sich auf das Kerngeschäft fokussieren.
BASF verklagt Versicherer
Der Chemieriese BASF verklagt eine Reihe seiner Haftpflichtversicherer in den USA. Hintergrund sind Klagen gegen den Konzern wegen einer Chemikalie aus der Gruppe der PFAS-Stoffe, die unter anderem körperliche Schäden bei Feuerwehrleuten verursacht haben soll. Laut der Klageschrift weigern sich die Versicherer, eine Deckungszusage zu geben. Zu den verklagten Versicherungskonzernen gehören Allianz, AIG, Axa, Zurich und HDI.
M&A-Aktivitäten auf Rekordhöhe
In der europäischen Versicherungsbranche gab es im Jahr 2023 ein Rekordvolumen an Fusionen und Übernahmen, kurz M&A (Mergers & Acquisitions). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens FTI Consulting. Spitzenreiter in Europa sind Großbritannien und Irland. Die meisten M&A-Aktivitäten sind laut der Studie auf die Maklerkonsolidierung zurückzuführen.
Kommunikation mit der BaFin nur noch elektronisch
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die BaFin wird digital: Zur Effizienzsteigerung will sie in Zukunft mit den beaufsichtigten Unternehmen möglichst ausschließlich online kommunizieren. Die BaFin ruft per Mitteilung vom 6. März 2024 dazu auf, Unterlagen nur noch elektronisch einzureichen, sofern die Schriftform nicht gesetzlich erforderlich ist. Dass künftig auch Dokumente, die einem Schriftformerfordernis unterliegen, elektronisch eingereicht werden sollen, ist nur noch eine Frage der Zeit. Das wird für die Versicherungsunternehmen eine enorme Erleichterung darstellen, aktuell sind aber einige Unklarheiten und Rechtsunsicherheiten zu klären.
Stoïk: „Wir sind mit offenen Armen begrüßt worden“
Exklusiv Der auf Cyberversicherungen spezialisierte Assekuradeur Stoïk aus Frankreich ist im vergangenen Jahr auf dem deutschen Markt gestartet. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht der im Januar neu dazugekommene Vertriebschef Daniel Berger darüber, wie das Unternehmen vom Markt aufgenommen wurde, wie sich die Wahrscheinlichkeit eines Cyber-Schadens stark verringern lässt und wie Stoïk mit Lösegeldzahlungen umgeht.
Ostern und Zahlen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Jahrespressegespräch der Alten Leipziger-Halleschen, Pressegespräch des GDV, Sigma-Studie von Swiss Re, sowie Bilanzzahlen von W&W, Stuttgarter und Lloyd’s
Ommax: Nicht vor dem Wandel verschließen
Die fortschreitende Digitalisierung bringt neben Wachstumschancen für Versicherer auch höhere Erwartungen auf Kundenseite mit sich. Versicherer müssen verantwortungsvoller mit Kundendaten umgehen und der steigenden Nachfrage nach maßgeschneiderten Versicherungsprodukten Rechnung tragen, um am Markt bestehen zu können, glaubt die Digitalisierungsberatung Ommax. Neue regulatorische Vorgaben durch den Digital Operational Resilience Act oder den AI-Act der EU erfordern zudem technische Anpassungen, strengere Sicherheitstests sowie ein verbessertes Risikomanagement.












