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Deutsche Gründlichkeit kann hinderlich sein

 The Long View – Der Hintergrund  Bei der Anwendung der neuen europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ESRS neigen viele deutsche Versicherer dazu, besonders gründlich vorzugehen. Sie berichten damit über viele Details, die letztendlich das Lesen erschweren. Die Versicherer sollten sich auf das Wesentliche beschränken. Deutsche Gründlichkeit ist gut, sie darf aber nicht über das Ziel hinausschießen.

A.M. Best: Keine Preissenkungen durch mehr Kapital

Nach einem Einbruch im Jahr 2022 ist das Rückversicherungskapital im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Zu sinkenden Preisen wird der Kapitalzufluss aber nicht führen, glaubt die Ratingagentur A.M. Best. Nicht alle Rückversicherer wollen ihre verbesserten Ergebnisse dazu nutzen, mehr Kapazitäten anzubieten und diejenigen, die mehr Kapital einsetzen, achten auf die Preise. Zudem ist das Interesse von Private Equity-Investoren gering, neue Rückversicherungs-Start-ups anzuschieben.

US-Makler: Cyberversicherungen werden teurer

Nach einem Jahr sinkender Preise werden Cyberversicherungen 2024 wieder etwas teurer – zumindest in den USA. Das geht aus einem Marktbericht des US-Versicherungsmaklers und Beraters Woodruff Sawyer hervor. Der Markt ist demnach noch immer von vielen Unsicherheiten geprägt. Zum Beispiel steht die Frage nach Kriegsausschlüssen in den Policen noch immer im Raum. Immerhin: Viele Unternehmen sind inzwischen besser auf Angriffe vorbereitet, was zu weniger Schadenfällen führte.

Meyenhofer wird neuer Partner Re-CEO

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Rückversicherer Partner Re trennt sich von Geschäftsführer Jacques Bonneau. Sein Nachfolger wird Philippe Meyenhofer, der bereits verschiedene Führungspositionen im Unternehmen inne hatte. Außerdem: Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute strukturiert sein Marketing-Team um, das ungarische Start-up Cherrisk startet im deutschen Markt, die Trias-Versicherung ernennt eine neue Leiterin für Produktentwicklung und Produktmanagement, und der Vertriebsdienstleister des Schweizer Versicherers Baloise in Deutschland vergrößert seinen Vorstand.

Wochenspot: Konsolidierer und Katastrophen

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf (rechts) und Chefredakteurin Friederike Krieger über die Maklerkonsolidierung, die auch zu Jahresbeginn munter weitergeht, und über die Katastrophenbilanz. Außerdem geht es um Franz Beckenbauer und seinen Bezug zur Branche.

Drei Makler: MRH Trowe kauft weiter ein

Der Frankfurter Industriemakler MRH Trowe hat zum Jahreswechsel gleich drei kleinere Makler übernommen. Das Unternehmen will mit den Akquisen der Makler Vertoura im Bereich Touristik, Frank Rauch & Kollegen im Bereich Privatkunden und Asspert im Bereich Gewerbekunden seine Expertise bei Spezialversicherungen stärken. Außerdem möchte der Industriemakler seinen Kunden auch räumlich näher kommen. Weitere Übernahmen dürften im Verlauf des noch jungen Jahres folgen.

Maklerkonsolidierung geht noch lange weiter

Die Konsolidierungswelle unter den Versicherungsmaklern wird sich in Europa und besonders Deutschland in den kommenden Jahren fortsetzen. Das glaubt das Beratungsunternehmen Marshberry aus den USA, das vor allem Maklerfirmen berät und gerade seine Aktivitäten in Europa aufbaut. Hauptgründe für die Konsolidierung sind die Fragmentierung der Branche, die Anforderungen an die Makler bei Personal, Digitalisierung und Regulierung und die Verfügbarkeit von Kapital, heißt es in einer umfangreichen Studie zur Versicherungsvermittlung in Europa.

„Makler sind langfristig ein sehr gutes Geschäft“

 Exklusiv  Kaum jemand kennt den Markt der Versicherungsmakler so gut wie das Beratungsunternehmen Marshberry. Seit 2019 ist die 1981 in den USA gegründete Firma auch in Europa aktiv. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklären Europa-Direktor Armand Hoftijzer und Deutschland-Leiter Jan Blumenthal, warum sie den Markt für sehr attraktiv halten und glauben, dass die Fusions- und Übernahmewelle nicht so schnell vorbei sein wird.

Immer mehr Holzbetriebe ohne Feuerversicherung

Die Säge- und Holzindustrie schlägt Alarm. Seit vergangenem Jahr bekommen vor allem kleine und mittlere Unternehmen keine bezahlbaren Feuerversicherungen mehr. Mittlerweile steht fast jeder vierte Betrieb ohne Deckung da. Der Branchenverband fordert von den Versicherern ein Entgegenkommen und mehr Flexibilität bei Brandschutz-Konzepten.

Marsh bietet Plattform für Captives

Der US-Makler Marsh hilft Unternehmen bei der Gründung einer Captive. Captives sind firmeneigene Versicherer, und derzeit in aller Munde. Mit „Readycell“ bietet Marsh eine Plattform an, die unterstützt von künstlicher Intelligenz (KI), vordefinierte Captive-Strukturen vorhält, in die sich Unternehmen einkaufen können. So können langwierige Zulassungsprozesse verkürzt und Kosten eingespart werden. Das ist besonders für kleine Unternehmen von Vorteil, die eine eigene Captive gründen wollen.

Desinformation ist größtes globales Risiko

Internationale Entscheidungsträger und Experten schauen pessimistisch in die Zukunft. Das zeigt der aktuelle Global Risks Report, den das Weltwirtschaftsforum zusammen mit Marsh und Zurich jährlich veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste der größten Gefahren stehen Fehl- und Desinformationen. Auch andere technologiebasierte Gefahren wie künstliche Intelligenz sind dieses Jahr weit nach vorne gerückt. Daneben ist der Klimawandel weiterhin eine wichtige Bedrohung.

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