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Marokko-Beben trifft Rückversicherer kaum

Am Freitag wurde Marokko von einem heftigen Erdbeben erschüttert. Über 2.000 Menschen starben durch die Erdstöße südlich von Marrakesch, zahllose Häuser und Kulturdenkmäler stürzten ein. Das Beben wird dennoch nicht zu einem Großschaden für die Versicherungs- und Rückversicherungsbranche führen. Die Versicherungsdurchdringung in dem Land ist gering. Es gibt zwar staatliche Katastrophenfonds, aber die sind mit vergleichsweise schmalen Mitteln ausgestattet.

Große Bühne für Rückversicherer

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Das traditionelle Rückversicherungstreffen „Rendez-Vous de Septembre“ in Monte Carlo und der Capital Markets Day der Deutschen Familienversicherung

Gothaer regelt Kurtenbach-Nachfolge

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Kölner Versicherer Gothaer hat Alina vom Bruck zur designierten Nachfolgerin des langjährigen Lebensversicherungs-Vorstands Michael Kurtenbach ernannt. Sie soll den Chefposten im Juli 2024 antreten, wenn Kurtenbach sich in den Ruhestand verabschiedet. Außerdem: Der Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht tritt überraschend zurück, und die Axa XL hat einen neuen Chief Client Officer. Neues gibt es außerdem bei dem Maklerpool Fonds Finanz, dem Lebensversicherer Swiss Life, dem Rückversicherer der Vienna Insurance Group und dem amerikanischen Branchenverband RAA.

Mauthe: Industrieversicherungs-Preise bleiben hoch

Die Preissteigerungen in der Industrieversicherung fallen nicht mehr so drastisch aus, wie in den Vorjahren, das Niveau der Prämien werde aber noch auf Jahre hoch bleiben, prognostizierte Hans-Jörg Mauthe vom Industrieversicherer Allianz Commercial auf der Jahreskonferenz des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW). GVNW-Chef Patrick Fiedler widersprach. In zwei Jahren werde es wieder einen weichen Markt geben. Einig waren sich beide Seiten darin, dass der Branche mehr Diversität gut täte.

FAMK: Ausreißer oder echtes Problem?

 Herbert Frommes Kolumne  Auf die Schieflage der sehr kleinen Freien Arzt- und Medizinkasse (FAMK) in Frankfurt reagieren PKV-Manager mit Schulterzucken. Ein Ausreißer, der auf einem merkwürdigen Geschäftsmodell beruht, so die einhellige Meinung. Ganz so einfach ist es nicht. Die meisten privaten Krankenversicherer sind Versicherungsvereine. Der Fall FAMK zeigt, wie schwer es ist, Vereine mit frischem Kapital zu versorgen. Auch die Aufnahme des Bestands durch einen anderen Verein, der ja nur seinen Versicherten verpflichtet ist, ist eine sperrige Angelegenheit.

Dräger: Es gibt keinen Weg zurück aus der Captive

Klimawandel, Energiewende, digitale Transformation – die deutsche Industrie steht vor zahlreichen Herausforderungen. Diese können nur mithilfe massiver Investitionen in Innovation bewältigt werden. Industrieversicherer sollen das unterstützen, indem sie Risiken mit maßgeschneiderten Policen absichern. Nicht immer funktioniert das, berichtet Stefan Dräger, Chef des Medizinprodukte- und Sicherheitshersteller Dräger, auf der Jahrestagung des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft. Massive Prämienerhöhungen und geringere Deckungsstrecken könnten Dräger dazu bringen, über Alternativen zum Versicherungsschutz, etwa eine Captive, nachzudenken.

Fitch: Bessere Aussichten für Rückversicherer

Die Ratingagenturen sehen die Rückversicherer wieder in einem positiveren Licht. Fitch hat den Ausblick für die Branche von „neutral“ auf „improving“ hoch gesetzt. Zuvor hatte bereits Konkurrent Standard & Poor’s sie mit einer besseren Bewertung versehen. Grund sind die besseren Ertragsaussichten durch weiter steigende Preise. Fitch glaubt, dass die Rückversicherer davon auch im kommenden Jahr noch profitieren werden. 2025 könnte der Markt durch den Zufluss von Kapital allerdings wieder aufweichen, fürchten die Analysten.

Die Woche in Bildern 36/2023

Die Verwüstung durch das Sturmtief „Daniel“ in Griechenland, abreisende Gäste des „Burning Man“-Festivals in Nevada, schwere Überschwemmungen im spanischen Toledo, vom Tief „Daniel“ weggeschwemmte Container in Istanbul und eine Protestaktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace auf der IAA in München: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.

Horgby: Kfz-Prämien müssen um mehr als 20 Prozent steigen

Die Kfz-Versicherer stehen vor großen Herausforderungen: Um die kommenden Jahre nicht mit tiefroten versicherungstechnischen Ergebnissen abzuschließen, die für 2023 bereits nicht mehr zu verhindern sind, müssen sie die Preise deutlich anheben. Württembergische-Vorstand Per-Johan Horgby hält eine Anpassung von mehr als 20 Prozent für nötig. Doch das würde kaum ein Anbieter tun, weil er dann in dem preissensitiven Markt auf einen Schlag viele Kunden verliert. Den Ansatz, den die Versicherer bislang bei Prämienanpassungen verfolgen, hält Horgby für grundlegend falsch.

Keese: „Es geht auch ohne D&O-Buch“

 Exklusiv  Die Preise für Industrie- und Rückversicherungsschutz sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Davon profitiert auch der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor zeigt sich Finanzchef Burkhard Keese allerdings nicht mit allen Sparten zufrieden. Er kritisiert den starken Preisverfall bei D&O-Policen. Lloyd’s will sich daran nicht beteiligen und notfalls auf Geschäft verzichten, kündigt er an. Auch die Preise im europäischen Sachversicherungsmarkt hält Keese nicht für hoch genug.

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