Das Sturmtief „Bernd“ kommt die R+V teurer zu stehen als zunächst erwartet. Nach einer vorsichtigen Schadenschätzung im Juli, die bei 167 Mio. Euro lag, musste der Wiesbadener Versicherer seine Prognose jetzt deutlich anheben. Bis heute sind 14.000 Schadenmeldungen in Höhe von insgesamt 470 Mio. Euro bei der R+V eingegangen. Das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht, doch schon jetzt steht fest: 2021 ist das bisher teuerste Naturkatastrophenjahr in der rund 100-jährigen Unternehmensgeschichte der R+V.
Abo
Allianz hat Stress mit der Bermuda-Aufsicht
Verstoß gegen das Geldwäsche- und das Versicherungsgesetz sowie Terrorismusfinanzierung – die Vorwürfe gegen die Allianz-Tochter Allianz Life Bermuda Limited wiegen schwer. Die Aufsichtsbehörde von Bermuda hat deswegen eine Geldstrafe in Höhe von 1,7 Mio. Dollar verhängt. Die Gesellschaft will die Strafe zahlen und die Registrierung bei der Aufsicht aufgeben, um ein Liquidationsverfahren einzuleiten.
Grenzen des datenschutzrechtlichen Auskunftsanspruchs
Legal Eye – Die Rechtskolumne Mit seinem Urteil vom 15. Juni 2021 hat der Bundesgerichtshof (BGH) zum Auskunftsanspruch des Versicherungsnehmers gegen seinen Versicherer gemäß der Datenschutzgrundverordnung Stellung bezogen. Der BGH hat den Anwendungsbereich zunächst weit gezogen. Er benennt aber auch zahlreiche Grenzen, die verhindern werden, dass der Anspruch über Umwege zu einer umfassenden Offenlegung von Dokumenten wie im US-amerikanischen Discovery-Verfahren führt. Das Urteil zeigt aber auch, dass Versicherer ein klar dokumentiertes Konzept zum Umgang mit Auskunftsersuchen brauchen.
Nuclicore: Digitalisierung trotz Altsystemen
Exklusiv Die Digitalisierung der Versicherungsbranche ist bereits seit einigen Jahren im Gange, noch viel älter sind allerdings die Kernsysteme der Anbieter. Sie sind oft ein Hindernis bei der Modernisierung der Versicherer. Das Start-up Nuclicore aus Frankfurt am Main will das mit seiner Technologie ändern. Das No-Code-System ermöglicht es, IT-Projekte auch mit einem alten Kernsystem umzusetzen – in kürzester Zeit, erklärt Gründer und Geschäftsführer Eberhard Riesenkampff im Interview.
Swiss Life und Klimawandel
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Halbjahreszahlen von Swiss Re und Veranstaltung der Generali Deutschland zum Zusammenhang zwischen Extremwetter und dem Klimawandel
Neuer Geschäftsführer bei Adam Riese
Leute – Aktuelle Personalien Die W&W-Digitaltochter Adam Riese bekommt mit Manuel Wanner-Behr (Bild) einen neuen CEO aus den eigenen Reihen. Außerdem: Bei der Check24 Versicherungsservice GmbH gibt es einen neuen Geschäftsführer. Der Industrieversicherer Axa XL hat einen neuen Global Head of Political Risk, Credit & Bond Risk Management. Bei der amerikanischen Argo Group verlassen Tim Carter und Matt Harris das Unternehmen, gleichzeitig gibt es vier Beförderungen.
Gallagher kauft Willis Re
Arthur J. Gallagher übernimmt den Rückversicherungsmakler Willis Re – im zweiten Anlauf. Der US-Makler wollte die Gesellschaft schon im Rahmen des geplatzten Zusammenschlusses von Aon und Willis übernehmen, weil die Kartellbehörden in verschiedenen Ländern von den beiden Fusionspartnern Abspaltungen verlangt hatten. Gallagher konnte letztlich einen Teil des Deals retten. Die Amerikaner, die jetzt einer der großen Rückversicherungsmakler sind, lassen sich die Übernahme 3,25 Mrd. Dollar kosten.
Die vertane Chance
Herbert Frommes Kolumne Die Halbjahresberichte der meisten Versicherungskonzerne wirken beeindruckend. Hohe Gewinnsteigerungen, kräftiges Wachstum, ordentliche Solvency-Zahlen. Die Pandemie ist besiegt, und selbst die Jahrhundertflut im Juli kann den Jahresprognosen nichts anhaben. Diesen Eindruck wollen die Unternehmensspitzen vermitteln. Jetzt eine breite Brust zu zeigen, ist völlig überflüssig und wahrscheinlich schädlich. Denn die Folgen der Pandemie werden noch kräftig wirken. Die Probleme, die es vor der Pandemie gab, gibt es immer noch. Und: Wer heute die Rückkehr zur Normalität ausruft, beraubt sich der Chance, dringend nötige Änderungen durchzusetzen.
Lohrmanns Verunsicherung: Der richtige Riecher
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Der neue Duft für den Vertriebsvorstand – jetzt mit noch mehr Kundenorientierung
W&W mit deutlichem Gewinnzuwachs
Der schwäbische Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr verdient als 2020. Der Konzerngewinn stieg um fast das Doppelte von 107 Mio. Euro auf 197,2 Mio. Euro. Allerdings erwartet das Unternehmen sehr hohe Schäden durch die Flutkatastrophe vom Juli. An seiner Prognose für das Gesamtjahr will Chef Jürgen Junker jedoch festhalten.
Amazon setzt Versicherer unter Druck
Der US-Konzern Amazon mischt sich immer weiter in den Versicherungsmarkt ein. Zwar bietet das Unternehmen noch keine eigenen Policen an, aber mit dem neuen Amazon Insurance Accelerator ist ein weiterer Schritt getan. Über ihn können gewerbliche Verkäufer, die über Amazon anbieten, Versicherungen abschließen. Außerdem hat der Konzern ein eigenes Betrugserkennungssystem eingerichtet und will die Abwicklung einiger Schäden übernehmen – dabei behält sich der Konzern auch vor, sich über eine Ablehnung des Versicherers hinwegzusetzen.










