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Aon: Rückversicherung am Wendepunkt

Nach Jahren hoher Preise schlägt das Pendel in der Rückversicherung nun in die andere Richtung aus, berichtete der Großmakler Aon beim Branchentreffen in Baden-Baden. „Die Preissetzungsmacht der Rückversicherungsmärkte neigt sich dem Ende entgegen“, sagte Jan-Oliver Thofern, Chef des Rückversicherungsgeschäft bei Aon Deutschland. Erstversicherer sollten die Phase nutzen, um sich mit Kapazität einzudecken, auch im Hinblick auf eine mögliche staatliche Lösung bei Elementardeckungen.

Mord in Baden-Baden

 Lektüre  Zu Beginn des Treffens in Baden-Baden wird ein Rückversicherungsmakler umgebracht, es gibt sogar noch einen zweiten Mord. Dahinter steckt die heftige Konkurrenz um ein lukratives Geschäft, aber auch enttäuschte persönliche Beziehungen und Freundschaften spielen eine Rolle. Der frühere Rückversicherungsmanager Eduard Fels hat seinen zweiten Kriminalroman veröffentlicht, der in Baden-Baden spielt und nicht mit saftigen Einzelheiten aus dem Alltag der Branche spart.

Wie geopolitische Risiken versicherbar bleiben

Legal Eye – Die Rechtskolumne

Die Absicherung von geopolitischen Risiken durch War-Risk-Policen wird immer wichtiger, wie nicht zuletzt die Beschlagnahme von geleasten Flugzeugen durch Russland und die Gerichtsurteile dazu gezeigt haben. Die Versicherungsbranche steht vor der Herausforderung, innovative Lösungen zu entwickeln, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Klare Vertragsklauseln und eine präzise Risikobewertung sind entscheidend, um die Versicherbarkeit geopolitischer Risiken auch in Zukunft sicherzustellen.

Kommen die Frequenzdeckungen wieder?  

Der Druck auf die Rückversicherer steigt, wieder Deckungen gegen Schäden mit größerer Häufigkeit anzubieten. Hannover Rück-Chef Clemens Jungsthöfel hält das für einen Irrweg. Es könne keine Lösung sein, diese Schäden wieder zu den Rückversicherern zu transferieren, sagte er beim Auftakt des Branchentreffens in Baden-Baden. Guy Carpenter-Europachef Laurent Rousseau forderte ein besseres Gleichgewicht im Verhältnis zwischen Erst- und Rückversicherern. Zurzeit verdienten die Rückversicherer zu viel.  

Geordnete Erneuerung in Baden-Baden

Was die Woche bringt

An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherertreffen in Baden-Baden und die MCC-Konferenz „Insurance Today and Tomorrow“ in Frankfurt

Wohngebäude: Knapp in der Gewinnzone

Die Wohngebäudeversicherer haben es 2024 zum ersten Mal seit Jahren wieder in die Gewinnzone geschafft. Mit Prämienerhöhungen reagierten sie auf die steigenden Schadenaufwendungen, zeigt der aktuelle Branchenmonitor von V.E.R.S. Leipzig. Allerdings: Weniger als die Hälfte der Gesellschaften trägt zu diesem Aufwärtstrend bei. Das ist nicht der einzige Grund, warum die Autoren in der Branche einen schwierigen Zweig sehen.

Nürnberger betont Partnerschaft mit VIG

Der Verkauf der Nürnberger an die Vienna Insurance Group (VIG) wird zum 1. April oder zum 1. Juli 2026 wirksam. Davon gehen verhandlungsnahe Kreise aus. Wie berichtet hatten Nürnberger und VIG am Donnerstagabend das Übernahmeangebot der Österreicher für alle Aktien an der Nürnberger in Höhe von 120 Euro pro Aktie bekanntgegeben. Die Nürnberger sieht sich als Partner und betont, dass die Wiener der neuen Tochter eine große Eigenständigkeit lassen werden.

Warum der Verkauf gut für die Nürnberger ist

Herbert Frommes Kolumne

Nürnberger-Chef Harald Rosenberger hat sich durchgesetzt und das Unternehmen an die Vienna Insurance Group (VIG) verkauft. Das ist gut für die Nürnberger. Man sollte aber nicht allzu viel auf die öffentlichen Bekundungen geben, nach denen sich für die Nürnberger und ihre Beschäftigten kaum etwas ändern wird. Die VIG zahlt eine erhebliche Prämie für ihre Neuerwerbung. Über kurz oder lang will sie das Geld zurück.

Axa ersetzt Alexander Vollert

Leute – Aktuelle Personalien

Alexander Vollert (Bild), Chief Operating Officer und ehemaliger Chef von Axa Deutschland, spielt künftig keine operative Rolle mehr in Paris. Wie Axa mitteilte, soll er bis Ende des kommenden Jahres noch als Berater fungieren. Seine Aufgaben übernimmt künftig Matthieu Caillat als Group Chief Technology & AI Officer. Vollert war rund zehn Jahre für den französischen Versicherer tätig. Auch beim Versicherungsvermittler Breffka & Hehnke und beim spanischen Mapfre-Konzern gibt es personelle Neuigkeiten.

Generali muss Nachteile der Rürup-Rente nennen

Die Generali Leben darf im Internet nicht länger mit den Steuervorteilen der Rürup- oder Basisrente werben, ohne gleichzeitig auf die nachgelagerte Besteuerung bei Rentenbeginn hinzuweisen. Das hat das Landgericht München I in einem rechtskräftigen Urteil entschieden. Es gab einer Unterlassungsklage der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegen die Generali Deutschland AG voll statt. Die Verbraucherschützer werden der Branche in dieser Frage jetzt gezielt auf die Finger schauen, kündigte Finanzexperte Niels Nauhauser an.

Die Woche in Bildern 42/2025

Woche in Bildern

Schwere Überschwemmungen in Mexiko, demonstrierende Umweltschützer vor dem Hauptsitz der Munich Re in München, Proteste und Ausschreitungen in Spanien und Peru sowie Rene Benko, Gründer des ehemaligen Signa-Imperiums, vor Gericht: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.

Peak Re: Wir können den Bedarf nicht negieren

Exklusiv

Frequenzdeckungen, mit denen sich Erstversicherer vor kleineren, häufig auftretenden Naturkatastrophenschäden schützen, sind bei Rückversicherern unbeliebt geworden. Der Bedarf ist aber nach wie vor da, glaubt Karlheinz Render, der beim asiatischen Rückversicherer Peak Re für den deutschen Markt zuständig ist. Das Unternehmen bietet die Deckungen grundsätzlich noch an. „Es ist alles eine Frage der Konstruktion“, sagt Render. Er erwartet eine geordnete Erneuerung, Sorgen bereitet ihm allerdings die Kfz-Sparte.

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