Die im Zuge des Kriegs in der Ukraine verhängten Sanktionen gegen Russland stellen die Schiffsversicherer vor Herausforderungen und binden viele Kapazitäten. Die rechtliche Situation verändere sich schnell, sagte Justus Heinrich, der das Schiffsversicherungsgeschäft bei Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) in Zentral- und Osteuropa leitet. AGCS hat bislang aber keine deutlichen Prämieneinbußen aufgrund der Sanktionen erlitten. International gab es im vergangenen Jahr erneut weniger Totalverluste von Schiffen, zeigt der neue AGCS-Report zu Shipping & Safety. Allerdings drohen immer teurere Großschäden.
Allgemein
Schadenmanagement „as a Service“ lohnt sich
Kfz-Versicherer sollten prüfen, ob sie Dienstleistungen im Bereich des Schadenmanagements vor allem im Flottengeschäft verstärkt separat anbieten, und nicht nur über das reguläre Kfz-Versicherungsgeschäft. Das sagte Marco Riesenbeck, Leiter Kraftfahrt Schaden beim Talanx-Konzern, bei einer Fachveranstaltung. Das lohne sich nicht nur aus strategischen Gesichtspunkten, sondern auch finanziell. Auch für die Kunden sei das Modell attraktiv – nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen.
Herwig wird viertes Mitglied im ADAC-Vorstand
Leute – Aktuelle Personalien Die ADAC Versicherung AG aus München bestellt zum 1. Oktober 2022 Sascha Herwig als viertes Mitglied in den Vorstand. Herwig kommt von der Alten Leipziger und bringt zusätzlich noch Start-up-Erfahrung mit in seine neue Position. Außerdem: Nachfolger von Thomas Wolf beim Rechtschutzversicherer Deurag wird vorerst ein Signal Iduna-Mitarbeiter, und Axa XL befördert eine langjährige Mitarbeiterin.
Insolvenzen: (An)Treiber für D&O-Schäden?
Legal Eye – Die Rechtskolumne Ukraine-Krieg, auslaufende Corona-Staatshilfen, Lieferengpässe, steigende Energiekosten: Es droht eine Zunahme von Unternehmens-Insolvenzen – und damit eine steigende Zahl von Schadenersatzprozessen gegen verantwortliche Manager. Was eine Insolvenzwelle für die D&O-Versicherung bedeuten könnte und wer dabei eine Rolle spielt.
In diesen Feldern tüfteln die Insurtechs
Exklusiv Der deutsche Versicherungsmarkt zählt aktuell knapp 200 Insurtechs. So divers wie die Anforderungen der Branche sind auch die Geschäftsfelder der jungen Unternehmen. Die größte Gruppe bilden Start-ups, die mit neuen Technologien das Kerngeschäft der Versicherer unterstützen und modernisieren wollen, zeigt ein Marktüberblick der Versicherungsforen Leipzig. Beliebt sind außerdem Versicherungsprodukte in der Schaden- und Unfallsparte. Die Lebensversicherung scheint weitaus weniger Gründer zu überzeugen.
Rückversicherer mit Problemen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalszahlen Munich Re, Allianz, Zurich und MLP sowie SZ-Versicherungstag
Streitpunkt Pflichtversicherung
Nach den verheerenden Überschwemmungsschäden durch Sturm „Bernd“ ist die Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wieder aufgeflammt. Der Versichererverband GDV ist entschieden dagegen und hat ein eigenes Opt-Out-Modell präsentiert. Nicht alle Gesellschaften teilen diese Meinung. So könnte DEVK-Vorstand Bernd Zens sich mit einem Obligatorium anfreunden – wenn die Versicherer selbst die Preise bestimmen können. Deutsche Rück-Chef Frank Schaar glaubt dagegen, dass die Diskussion um eine Pflichtversicherung zu kurz greift.
Grund: Leistungskürzungen nicht ausgeschlossen
Durch die steigenden Zinsen, Umschichtungen bei der Kapitalanlage und eine stärkere Unterstützung der Trägerunternehmen ist die Zahl der Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht der BaFin von gut 40 auf 30 Unternehmen gesunken. Trotz der entspannteren Situation will Versicherungsaufseher Frank Grund aber nicht ausschließen, dass es zu weiteren Leistungskürzungen vor allem bei kleineren Kassen kommen kann. Das sagte er bei der Versicherungskonferenz der Ratingagentur S&P. Insgesamt steht die deutsche Versicherungsbranche gut da. Doch die steigende Inflation belastet die Gesellschaften.
GDV nimmt Stellung zu automatisiertem Fahrsystem
Der Autohersteller Mercedes-Benz ist der erste in der Reihe, der eine Zulassung für ein hochautomatisiertes Fahrsystem erhalten hat. Mit dem „Drive Pilot“ ist ein Auto in der Lage, bis zu 60 Kilometer pro Stunde selbstständig zu fahren, ohne dass der Fahrer auf den Verkehr achten muss. Doch wie verändern hochmoderne Systeme den Versicherungsschutz? Gar nicht, versucht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu beruhigen. Die automatischen Systeme können für mehr Sicherheit sorgen, müssen aber nach Ansicht der Versicherer einige Kriterien erfüllen.
Umwege der Digitalisierung
Herbert Frommes Kolumne Zwei aktuelle Nachrichten, die auf den ersten Blick wenig mit Versicherung zu tun haben, verdienen doch die Aufmerksamkeit der Branche. Meldung eins: BMW und Mercedes-Benz haben ihre Carsharing-Tochter an den Konkurrenten Stellantis verkauft. Meldung zwei: Amazon meldet ein schwaches Quartal, die Aktie stürzt noch heftiger ab als der Rest des Marktes. Warum ist das wichtig? Weil die Digitalisierung des Verkehrswesens und des Einzelhandels offenbar doch nicht so gradlinig funktioniert, wie es Unternehmensberater vorhergesagt haben. Das hat Folgen für die Versicherer.
Delvag kommt Neuausrichtung zugute
Der Lufthansa-Versicherer Delvag hat im vergangenen Jahr gleich von mehreren Entwicklungen profitiert: Durch die Erholung der Luftfahrtbranche und die Neuausrichtung des Rückversicherungsgeschäfts konnten die Kölner bei den gebuchten Bruttobeiträgen um 8,8 Prozent auf 80,4 Mio. Euro zulegen. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Underwriting und Kapitalanlage hält Delvag aktuell für beherrschbar. Das könnte sich mit stärkeren Sanktionen aber ändern.










